Künstliche Intelligenz
Mehring: „Mit Innovationen der Digitalwirtschaft und KI das Ruder des Abschwungs herumreißen"

Foto: Andreas Gebert
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Digitalminister Dr. Fabian Mehring erhält Rückenwind für seine Pläne zur Digitalisierung der bayerischen Verwaltung und Belebung der Wirtschaft durch Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz. Vor einem Monat hatte der Staatsminister die Abteilungs- und Referatsleiter seines Hauses zu einer Klausur an den Tegernsee gebeten und anschießend die Mission des Digitalministeriums für die neue Legislaturperiode vorgestellt.

„Jetzt validieren wir unsere Vision im engen Dialog mit Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung“, erklärt Mehring. Hierzu empfing der Staatsminister am Freitag die Vorsitzende von Deutschlands „Wirtschaftsweisen“, Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schnitzer, im Digitalministerium. Dort präsentierte die Vorsitzende von Deutschlands Sachverständigenrat für Wirtschaft vor Mehrings Mitarbeitern ihre Einschätzungen zur volkswirtschaftlichen Lage und den gewaltigen Chancen, die in der digitalen Transformation von Staat und Wirtschaft begründet liegen. Anschließend nahm Schnitzer sich viel Zeit, um mit Mehring und dessen Führungskräften über Bayerns Weg aus den Krisen der letzten Jahre zu diskutieren.

Das aktuell nur schwache Wachstum der deutschen Volkswirtschaft führte die Vorsitzende der „Wirtschaftsweisen“ auf drei Kernprobleme zurück: demographischer Wandel, mangelhafter Einsatz von Digitalisierung und Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz in den Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung sowie fehlende Investitionen. Genau hier setzt Mehring mit zahlreichen Initiativen an: von einem Innovationsbeschleuniger für KI mitsamt eines Transferprogramms für Bayerns Mittelstand, über einen Digital-Check für sämtliche neuen Gesetze und mehr Tempo bei der Digitalisierung der Verwaltung, bis hin zum Engagement für neue Finanzierungsmöglichkeiten für Zukunftstechnologien, wofür Mehring zuletzt einen bayerischen Wachstumsfonds ins Gespräch brachte.

Dazu die Wirtschaftsweise Schnitzer: „Der Abbau von Bürokratie für die Wirtschaft und die Digitalisierung der Verwaltung sind entscheidende Zutaten für neues Wachstum in unserer Volkswirtschaft“, so ihr Kernargument. Beim Thema eGovernment baut der Digitalminister dabei auf den bereits erzielten Erfolgen auf. Ausgehend von bundesweiten Spitzenplätzen, die Bayern bei der Anzahl der zur Verfügung gestellten Onlinedienste erzielt, sieht Mehring den nächsten Schritt im Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Verwaltung. Die Voraussetzung dafür: maschinenlesebare, digital vorliegende Daten innerhalb der Verwaltungsabläufe. Deshalb fordert Mehring die Abschaffung von Fax-Geräten. „Bayern darf nicht für Fax und Funkloch stehen, sondern muss die Heimat von High-Tech und Fortschritt sein“, so Mehrings Vision. Bayerns Unternehmensplattform, die sämtliche Behördengänge der Wirtschaft auf einem Portal zusammenführen will, möchte Mehring alsbald in ganz Deutschland ausrollen. „Das ist ein echter Standortvorteil made in Bavaria“, ist sich Mehring sicher.

Um die Bayerische Wirtschaft dazu zu befähigen, sich schon heute die Spitzenplätze auf den Märkten von morgen sichern zu können, baut der Digitalminister das Wissenstransferprogramm von KI in die Unternehmen („KI Transfer Plus“) konsequent aus. Wie Mehring verkündet, kommen in den nächsten Monaten fünf neue Standorte hinzu, an denen über 100 mittelständische Unternehmen in Kooperation mit Bayerns Hochschulen fit für das KI-Zeitalter gemacht werden. Die bislang investierte Fördersumme beläuft sich laut Mehring auf 9,1 Millionen Euro. Mit seinem Innovationsbeschleuniger entwickelt Bayern zeitgleich eine europaweit einzigartige Test- und Entwicklungsumgebung für KI und einen Schutzschirm gegen übermäßige Regulation.

Digitalminister Mehring: „Wer als Sieger und Verlierer der großen KI-Revolution vom Platz gehen wird, entscheidet sich in den nächsten Jahren. Umso mehr müssen wir die Chancen von Zukunftstechnologien wie KI jetzt entschlossen nutzen, wenn wir unseren Wohlstand in die Zukunft tragen wollen. Angesichts schwierigster wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen besteht Deutschlands einzige Wachstumschance darin, konsequent auf Innovation und Zukunftstechnologien zu setzen, um mit unserer heimischen Wirtschaft schon heute die Spitzenplätze auf den Märkten von morgen zu erobern“, so Mehrings Überzeugung.

Umso dankbarer zeigt sich Mehring über die fachwissenschaftliche Einschätzung von Professorin Schnitzer. „Wir müssen jetzt durch konzertiertes politisches Agieren das sprichwörtliche Ruder herumreißen, damit aus Deutschlands alternder Wirtschaftsstruktur nicht erneut der kranke Mann Europas wird“, ist sich nämlich auch Wirtschaftsweise Schnitzer sicher.

Hierzu ist es laut Mehring nicht zuletzt essenziell, dem Mangel an Wachstumskapital in Europa die Stirn zu bieten, um kostenintensiven Tech-Ideen auch hierzulande zum Fliegen zu bringen. Mehring: „Die richtige Ergänzung zur Hightech Agenda wäre eine Art Deep-Tech-Fonds aus der Mitte der Finanzwirtschaft, um die Erfolge der staatlichen Hightech-Agenda in Bayerns Mittelstand zu bringen und bayerische Entwicklungen hierzulande für die globalen Märkte zu öffnen. Dazu braucht es eine konzertierte Kraftanstrengung im engen Schulterschluss von Politik und Wirtschaft“, so der Digitalminister.

Mit seiner Mission adressiert das Digitalministerium die wirtschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre bereits heute und verifiziert sie jetzt mit Wissenschaft und Wirtschaft. In Zeiten sich abschwächender Konjunktur stellt sich Bayern so gegen den Bundestrend der Deindustrialisierung und setzt gezielt Anreize für neues Wirtschaftswachstum.

Bürgerreporter:in:

Team Fabi aus Meitingen

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