Zeit für ein Märchen II

Danke für das Interesse und die gute Kritik und zur Belohnung gibt es wieder ein Freitagsmärchen. Ich hoffe dieses gefällt euch genau so gut wie das Erste.

Der verwunschene Brunnen

Es war einmal eine Königsfamilie. Der König und die Königin hatten eine bildhübsche 15-jährige Tochter. Doch der Troll Blaubart, der im düsteren Finsterwald lebte, war voller böser Absichten und diesmal hatte er es auf die Prinzessin abgesehen. Er rief seinen auf Zaubersprüche spezialisierten Riesen zu sich und beauftragte ihn, die Prinzessin herbeizuschaffen. Dieser eilte in das Königreich und als die Königstochter eines Tages auf einem Spaziergang eine kleine Rast an einem Brunnen einlegte, nutzte er die Gelegenheit und sprach:

"Blaubart ist der Troll,

der sagt, was ich tun soll.

Fall in den Brunnen geschwind

du schönes Kind!"

Kaum hatte er zu Ende gesprochen, war die Prinzessin schon in den Brunnen gefallen und keiner hörte ihre zarten Hilferufe. Todmüde schlief sie schließlich ein. Am nächsten Abend holte der Riese die Prinzessin aus dem Brunnenschacht und brachte sich zu Blaubart. Als sie den Troll sah fing sie zu prusten an und rief: "So doof sieht nicht einmal mein Onkel nach dem Friseur aus!" Das war zu viel für den Troll, seine rot-pinken Haare glühten vor Wut. Als er sich endlich beruhigt hatte, sagt er forsch zur Prinzessin: ”Schluss mit lustig. Du wirst meine Frau werden! Bis zur Hochzeit in drei Tagen stehst du unter Hausarrest, verstanden?” Der Königstochter war das Lachen gründlich vergangen, starr vor Schreck hörte sie auf die Worte des Trolls.

Mittlerweile machten sich die Eltern der Prinzessin große Sorgen. Sie schickten Boten durchs ganze Land. Ein Prinz nach dem anderen suchte nach der Prinzessin. Doch keiner fand das Versteck.

Eins Tages versuchte der 12. Prinz sein Glück und wollte sie befreien. Er ritt durchs halbe Land. Als er fast am Ende seiner langen Reise war, kam er an einem morschen, sprechenden Tor an, welches forderte: ”Passwort, Passwort, wird`s bald!” “Mist, ich kenn das verfluchte Passwort nicht”!, fluchte der Prinz. Er traute seine Augen kaum, als sich das Tor öffnete. Sogleich hörte er ganz in der Nähe zart Hilferufe in einem verfallenen Gebäude.

Der Prinz näherte sich vorsichtig, brach aber dann mit einem heftigen Schlag die Tür auf und sah die weinende Prinzessin. ”Schnell las uns fliehen!”, rief sie dem Prinzen zu, doch es war zu spät.

Auch Blaubart hatte nämlich gehört, dass die Tür aufgebrochen wurde und stellte sich den beiden in den Weg. Der Troll sprach zum Prinzen: ”Du sollst gegen sieben Ritter kämpfen. Wenn du alle besiegst, ist die Prinzessin frei.”

Da marschierten sieben Ritter auf den Platz. Der Prinz griff eilig nach seinem Schwert. Ein Ritter griff von hinten an, ein anderer von vorne, sie umzingelten ihn. Der Prinz wehrte sich tapfer. Nacheinander fielen alle feindlichen Ritter wie Dominosteine um. Der Troll Blaubart hielt sein Versprechen und gab die Prinzessin schweren Herzens frei. So kam es, dass der Prinz mit seiner Prinzessin heim in das elterliche Schloss reiten konnte.

Die Eltern der Prinzessin waren überglücklich, ihre Tochter wieder in die Arme schließen zu dürfen. Und weil der Prinz ihnen gefiel erlaubten sie ihm, ihr Tochter zu Heiraten.

UND WENN SIE NICHT GESTORBEN SIND, DANN LEBEN SIE NOCH HEUTE.

 

 

 

 

Bürgerreporter:in:

Susi Zander aus Meitingen

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