„Marc Chagall“ in Nördlingen

Marc Chagall
6Bilder

Dies bekennt „Marc Chagall“ der Erinnerungen an legendäre Visionen, an farbige Traumlandschaften weckt. Damit gibt uns der Malerpoet eine plausible Erklärung für seinen anhaltenden internationalen Erfolg und seine Popularität als Maler, dessen unvergleichliche märchenhafte Bildwelt vom Zauber des Traums und einer außerordentlichen Phantasie geprägt wird. Chagall hat dieser Liebe in Form von Liebespaaren, die den Boden unter den Füßen verloren haben und im Paradies der Schwerelosigkeit durch die Lüfte schweben, ein Denkmal gesetzt, das in der Kunst des 20. Jahrhunderts seinesgleichen sucht.
„Zwei Wesen vereinigen sich, und die Welt ist nicht mehr dieselbe;
Zwei Menschen finden zueinander und die Schöpfung erhält einen Sinn..“
Mehr als 170 Originalgraphiken sind in Nördlingen noch bis zum 9. September in der „Alten Schranne“ und im Stadtmuseum zu sehen. Was ist Originalgraphik? Als originalgraphische Radierungen, Stiche und Lithographien sind solche anzusehen, deren Abzüge in schwarz oder farbig von einer oder mehreren Platten stammen, die zur Gänze von der Hand eines und desselben Künstlers geschaffen und ausgeführt wurden, … unter Ausschluss aller mechanischen oder photomechanischen Verfahren.

22 Jahre nach Marc Chagalls Tod am 28. März 1985 in Saint-Paul-de-Vence sind die Menschen immer noch fasziniert von seinen Bildern, Graphiken und der Glasmalerei. Tiefleuchtende Farben und scheinbar schwerelos schwebende Figuren charakterisieren seine Werke. Marc Chagall verschmolz Fauvismus, russische Volkskunst und jüdische Mystik zu einem eigenen Stil. Der russchisch-jüdische Maler und Graphiker ist geboren am 7. Juli 1887 in Liosno bei Witebsk. Er war Schüler von Leo Bakst an der Petersburger Akademie. Entscheidend für seine künstlerische Entwicklung war sein mehrjähriger Studienaufenthalt in Paris. Die Begegnung mit den Werken der französischen Avantgarde waren wichtige Impulse für seine kreative Entwicklung. . Stets schöpfte er aus den Erinnerungen an seine Kindheit in Russland, die unter dem Einfluss der Lehre vom mystischen Erbe des Judentums geprägt war.

1920 entdeckte Chagall das Theater und war als Bühnenbildner für das jüdische Kammertheater in Moskau tätig. Später in den Vereinigten Staaten entwarf er Bühnenbilder und Kostüme für Ballette von Tschaikowsky und Strawinsky und für Mozarts „Zauberflöte“ an der Metropolitan Opera in New York. 1923 bis 1941 lebte Chagall erneut in Paris. Seine Bilder aus den 30er Jahren zeigen Liebespaare, Blumen und Motive aus der Zirkuswelt. Im magischen Spektakel des Zirkus findet man die gleichen Widersprüche wie bei Chagall.
Weltbekannt sind seine Illustrationen zu La Fontaines „Fabeln“, sowie die Zyklen zu 1001 Nacht „Arabische Nächte“. Die 1956 erschienene Illustration der Bibel gelangte ebenfalls zu Weltruhm. Marc Chagall der als Jude geboren wurde und es bis zu seinem Tode blieb, lebte auch diese Illustration der Bibel und sagte einmal: „Ich sah die Bibel nicht, ich träumte sie“. Später widmete sich der Künstler auch der Glasmalerei. 1960 entstand das erste der beiden Fenster für die Kathedrale von Metz, später die Fenster der Kirche St. Stephan in Mainz.

Seine Malerei ist durchsetzt von erzählenden und symbolischen Bildkomponenten und Mappenwerken. Er ist ein Geschichtenerzähler aber Maler. Vielfach werden in seinen Werken Gefühlereignisse thematisiert, wie die Liebe zu seiner Mutter, zu seiner ersten Frau Bella, seiner Tochter Ida, sein Verhältnis zu den Menschen und zu Gott.
Russland blieb in seinem Herzen aber ohne Frankreich wäre er nicht „Chagall“ geworden.

Zur Verfügung gestellt wurden die Werke aus der Privatsammlung der Galerie Fetzer in Sontheim. Veranstalter und Organisator der Veranstaltung ist die „concept design GmbH“ und als Verantwortliche für die Ausstellung zeichnen Simone Starke.

Bürgerreporter:in:

Hildegard Steiner aus Meitingen

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