Sternenkinder-Initiative Meitingen
Film- bzw Serientipp zum Thema Tod

Ausnahmsweise mal ein Filmtipp:

Es muss nicht immer ein Buch sein. Manchmal ist es auch angenehmer, wenn man statt (vor-)zu lesen sich (gemeinsam) einen Film ansieht.
Zum Thema Tod und Trauer gibt es nicht nur extra (Zeichentrick-)filme wie z.B. Ente, Tod und Tulpe.
Tod und Trauer werden manchmal auch in Kinderfilmen und Serien behandelt.

In „Neue Geschichten vom Pumuckl“, wovon drei Teile im Kino gezeigt werden bzw. sämtliche auf RTL+, wurde Folge 3 dem schweren Thema gewidmet.

„Neue Geschichten vom Pumuckl“ ist keine Neuverfilmung des Klassikers aus den 80er Jahren. Meister Franz Eder ist in dieser neu gedrehten Serie die Vergangenheit vom Pumuckl und nun hat der Kobold mit dem Neffen vom Meister Franz Eder, nämlich mit Florian Eder, eine Zukunft.
Mit „Neue Geschichten vom Pumuckl“ ist der Nachfahre der Klabautermänner zurück auf der Leinwand. Zu seinen alten, mittlerweile reiferen Fans gesellen sich nun definitiv noch viele aus der jüngeren Generation hinzu. Es ist der alte Charme mit Neuem erfolgreich und zeitgemäß gemischt, der viele ZuschauerInnen in den Bann zieht. Die Serie verzichtet Gott sei Dank auf diese blitzschnellen Animationen und hektischen Bilderwechsel, die man meist bei anderen Kinderfilmen ertragen muss.

In Folge 3 „Der alte Eder“ fragt Pumuckl Florian Eder sinngemäß, wann Meister Eder endlich vom „mausetot sein“ zurückkommt. Das muss ja ziemlich fad sein auf Dauer.
Pumuckl weiß zwar, dass Meister Eder tot ist, aber er versteht die Bedeutung nicht. Ganz wie eben auch kleine Kinder das Endgültige, Unumkehrbare nicht verstehen.
Und so wie wir Erwachsenen meist auf solche scheinbar aus dem Nichts auftauchenden Fragen reagieren, so ist auch Florian Eder zunächst ziemlich unsicher und in Erklärungsnot. Anfangs möchte er gar nicht mit Pumuckl auf den Friedhof zum Grab des Meister Eder. Aber der Kobold hat nicht nur unverändert einen roten Schopf sondern auch einen ordentlichen Dickschädel. Und so dürfen die Zuschauer dabei sein, wenn auf dem Friedhof Verdörrtes liebevoll als Trockenblumen angesehen wird, Schabernack getrieben wird und auch wunderbare Worte fallen und Gesten gezeigt werden.
Beschützen möchte man den kleinen Wortakrobatiker Pumuckl, wenn er panisch versucht, seinen Meister Eder auszubuddeln, weil es ja im Grab so dunkel sein muss. - Gott sei Dank ist der Florian Eder dabei und findet einen Weg, Pumuckl in seiner Trauer beizustehen.
Allzuviel möchte ich nicht weiter verraten, lediglich noch, dass es mich sehr verwundert hat, dass offenbar niemand von der Zensur die (meiner Ansicht nach wunderbare) Szene verhindern konnte, worin Pumuckl und Florian Eder beschließen, beim nächsten Grabbesuch zwei Maß Bier mitzubringen und am Friedhof zu trinken. Aber das könnte als typisch bayrischer Brauchtum gewertet worden sein, welchen der typische junge und vernünftige Pumuckl-Zuschauer nicht nachahmen wird.

Bei diesen neuen Folgen wünscht man sich fast, dass Meister Eder, Bernbacher und Co., die ja leider sowohl in der Serie als auch im wahren Leben bereits verstorben sind, von ihrer jeweiligen Wolke im weiß-blauem Himmel aus runterschauen und mit lachen können.

„Der alte Eder“ ist definitiv ein „Gucktipp“ zum Thema Tod und Trauer von mir!

Text: Kessler Nicole
Foto zeigt eine Szene aus "Neue Geschichten vom Pumuckl"

Bürgerreporter:in:

Nicole Kessler aus Meitingen

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