Sternenkinder-Initiative Meitingen
Buchrezension „Und was kommt dann?“ Pernilla Stalfelt

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Buchrezension:

Und was kommt dann?
Das Kinderbuch vom Tod

Text/Illustration: Pernilla Stalfelt
Moritz Verlag, Frankfurt am Main
Erscheinungsdatum: 2000
Hardcover, 27 Seiten
Preis: 12 EUR
Altersempfehlung 5 - 7 Jahre

Dieses Buch wurde 2001 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Die Autorin beschäftigt sich in ihren Büchern bisher auch mit besonderen Themen.

Das Buch "Und was kommt dann?" hatte ich vor ein paar Jahren in einer Büchervorstellungsrunde zum Thema Sterben/Tod/Trauer kennen gelernt. Weil man in Büchervorstellungsrunden sich nicht einfach so einen ganzen Stapel Bücher nehmen und ein paar Tage in eine Ecke zurückziehen und in Ruhe lesen kann, habe ich mir ein paar der interessantesten Titel notiert und gekauft. Darunter auch "Und was kommt dann?"

Dieses Buch erklärt, wer alles sterben muss (Pflanzen/Menschen/Tiere) und warum. Es verschweigt auch nicht, dass manchmal Babys tot auf die Welt kommen.
Sodann folgen verschiedene weitere Zeichnungen mit der Überlegung, was mit den Toten danach passiert. Auch die Option, dass man wiedergeboren wird und schließlich als Bratwurst endet oder zum Vampir oder spukenden Geist mutiert. Diese Seiten mit der Bratwurst und dem Vampir finde ich total ungeeignet. Spukende Geister mögen ja noch lustig sein, aber können Kinder noch schlafen, wenn ihnen erklärt wird, dass der Opa nun ein blutsaugender Vampir ist? Können Kinder noch beherzt in ihre Bratwurst beißen, wenn es womöglich die als Ferkel wiedergeborene Oma war, die sie da essen?
Danach folgen ein paar Schilderungen und Zeichnungen, wie man beigesetzt werden kann und wie man den Toten Gedenken kann.
Sogar die Möglichkeit, ein Testament zu verfassen wird angesprochen. Das ganze wird abgerundet mit einer Zeichnung, welche unterschiedliche Menschen und Tiere auf einer Wolke winkend und singend zeigt, sowie einem "Lied von oben", welches mir persönlich sehr gut gefallen hat.

Würde ich nicht wissen, dass die Autorin Pernilla Stalfelt eine Schwedin ist, hätte ich sie in Österreich angesiedelt. Denn dieses Kinderbuch hat ziemlich viel schwarzen Humor in sich (wie ich ihn eher aus Österreich kenne), was sogar mir ein bisserl zu derb ist. Grundsätzlich begrüße ich es, wenn man das Leben und auch den Tod mit Humor nimmt, aber einige Passagen hätte ich der Autorin empfohlen zu streichen, also das mit dem Vampir und der Bratwurst zum Beispiel (außer man möchte Kindern Angst machen oder sie zu Vegetariern trimmen).
Die Altersempfehlung hätte ich auch etwas ausgeweitet. Es könnte durchaus für Jugendliche geeignet sein.
In jedem Fall würde ich den Erwachsenen empfehlen, sich das Buch erst einmal in Ruhe selbst durchzulesen und zu entscheiden, ob es etwas für den eigenen Nachwuchs ist.
Möglicherweise kann dieses Buch für Kinder, die gerade erst einen Verlust miterleben mussten, eher nicht passend sein. Auch Sternenkindfamilien würde ich dieses Buch nicht in die Hand geben.

Nachdem ich einige Zeichnungen ganz gelungen und witzig finde und auch die Grundidee, etwas lockerer an das schwere Thema heranzugehen begrüße, gebe ich drei von fünf Sternen. Die Vampire, die Bratwurst sowie eine Streitszene um das hinterlassene Pferd finde selbst ich zu schräg.

Rezension: Kessler Nicole
Foto zeigt das Buchcover sowie die letzte Seite.

Bürgerreporter:in:

Nicole Kessler aus Meitingen

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