Sternenkinder-Initiative Meitingen
Buchrezension Tod und Trauer Der Baum der Erinnerung von Britta Teckentrupp

Buchrezension

Der Baum der Erinnerung

Autorin/Illustratorin: Britta Teckentrupp
Verlag: arsEdition GmbH
Erscheinungsjahr D: 2013
Hardcover
Seiten: 32
ab 4 Jahren
EUR 15 (als Geschenkbüchlein: EUR 12)

Inhalt: Der Fuchs, der ein langes und glückliches Leben hatte, stirbt. Seine Freunde, die anderen Waldtiere, trauern um ihn und erinnern sich an die Zeit mit ihm. Während sie so im Kreis beieinander sitzen, wächst an der Stelle, wo der Fuchs starb, ein Baum. Dieser Baum wächst mit jeder Erinnerung an den Fuchs und wird größer und größer, bis der Baum ganz vielen Tieren Platz und Schutz bietet.

Dieses Buch der deutschen Künstlerin Britta Teckentrup ist einfach, aber wunderschön illustriert. Die Buchgröße ideal, um es gemeinsam mit Kindern zu lesen. Auch der Umfang der Geschichte ist ideal um es in einmal durchzulesen. Die Grundidee schön und die Botschaft, dass Erinnerung die Verstorbenen weiterleben lässt, zauberhaft, aber:

Im Text heißt es, dass der Fuchs "müde war, seine Augen schloss und für immer einschlief". Sterben und Schlafengehen sind zwei verschiedene Dinge, man sollte meiner Ansicht nach Wörter wie "müde", "für immer eingeschlafen" nicht in einem Kinderbuch zum Thema Tod und Trauer verwenden. Hier könnte das Kind beim zu Bett gehen Angst bekommen, dass es selbst oder einer seiner Liebsten am nächsten Tag nicht mehr aufwacht.
Irgendwie fehlt mir persönlich auch noch eine Seite, auf der erklärt wird, dass der Körper des Verstorbenen unter der Erde ist. Im Buch liegt der Fuchs tot auf der Lichtung und wird langsam von Schnee bedeckt und auf einmal wächst an der Stelle eine Pflanze.

Dieses Buch enthält meiner Ansicht nach zu viele Methaphern, die ein Kind noch nicht selbst verstehen kann und die womöglich doch komplizierter zum Erklären sind.
Am Schluss des Buches sitzt der Fuchs wieder im Schnee, was möglicherweise für Kinder eher den Eindruck erweckt, als hätte er jetzt ausgeschlafen (es steht zwar darunter, dass der Fuchs im Herzen weiterlebt, aber dies hätte man meiner Ansicht nach anders illustrieren sollen).

Bücher für kleinere Kinder, die schwierigere Themen behandeln, sollte man (finde ich) stets einmal vor dem Nachwuchs gelesen haben (auch wenn das Buch in Foren/Bewertungen etc nur positiv bewertet wurde) und sodann (wenn das Buch einem selbst als vorlesetauglich für seinen Nachwuchs erscheint) auch mit dem/den Kind/ern gemeinsam lesen. Dabei gibt es naturgemäß meist Fragen und auch hin und wieder ein Fazit vom Nachwuchs.
(Kinder-)Bücher sollen auch als Grundlage für ein Gespräch dienen, jedoch nicht verwirrend sein und nicht Angst schüren.

Mein Fazit: Dieses Buch würde ich eher für trauernde Jugendliche und Erwachsene empfehlen, die um einen betagten Verstorbenen trauern.
Sofern ich es meinem Nachwuchs vorlesen würde, würde ich manche Sätze umformulieren und mir etwas mehr Zeit einplanen, um dieses Buch gemeinsam anzuschauen.

Ich gebe nur 2 von 5 Sternen.
Einen Stern für die Grundidee und einen für die schönen Zeichnungen.

Bürgerreporter:in:

Nicole Kessler aus Meitingen

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