Sternenkinder-Initiative Meitingen
Buchrezension Die besten Beerdigungen der Welt - Ulf Nilsson

Buchrezension

Die besten Beerdigungen der Welt

Autor: Ulf Nilsson
Illustratorin: Eva Eriksson
Verlag: Minimax bei Beltz & Gelberg, Weinheim Basel
Erscheinungsjahr D: 2012
TB Seiten: 36
TB EUR 6,50 (seit 2013 auch als anderes Format erhältlich mit 64 Seiten für EUR 12,80)
ab 4 Jahren (hier kursieren im www unterschiedliche Empfehlungen, aber ich kann mir ab 4 gut vorstellen)
Nominiert für den Deutschen Jugendliteratur Preis 2007

Inhalt: Für alle toten Tiere, die sonst keiner beachtet, gründen Ester, Putte und "ich" an einem langweiligen Tag ein Beerdigungsinstitut. Sie wollen die besten Beerdigungen der Welt ausrichten!

Das Cover finde ich sehr gelungen. Der Buchrücken wurde passend in schwarz gestaltet und auf der Vorderseite sieht man drei Kinder im Gänsemarsch hintereinander laufen. Vorneweg die grösste und selbst ernannte Chefin Ester mit einem edlen schwarzen Mantel und einer schwarzen Schleife im Haar. Sie trägt mit Sorgfalt einen kleinen Pappkarton. Hinterdrein laufen der Trauerredner, Dichter und Erzähler der Geschichte, nämlich "ich" mit einem Koffer und zum Schluss der kleine Putte, der eine Schaufel trägt und fürs Weinen zuständig ist. Die Illustrationen sind meiner Ansicht nach sehr gut gelungen, weil sie keinerlei Hektik oder Überladung an Eindrücken ausstrahlen.

Aus Langeweile heraus haben drei Kinder beschlossen, die besten Beerdigungen der Welt abzuhalten und dafür die Beerdigungen AG gegründet. Inkl. Koffer, der mit allem Nötigem ausgestattet ist, Trauerredner, eigenem Trauernden und einem eigenen Friedhof auf einer Lichtung.
Von der Hummel bis zu überfahrenen Tieren und einem Hahn, der den Gnadentot erhalten hat bzw. der Kopf abgeschlagen wurde, beerdigen sie individuell, professionell und liebevoll alles. Für den Auftrag, einen Hamster zu beerdigen, erhalten sie Geld. Die anderen Tiere werden ehrenamtlich beigesetzt. Sogar die Heringe, die im Kühlschrank lagerten und vermutlich in der Pfanne und nicht im Grab enden sollten, erhalten je ein eigenes Kreuz.
Während der Beerdigungsvorbereitungen und -zeremonien werden Fragen gestellt und Antworten gegeben, die man so unbedarft und ehrlich nur aus Kindermündern kennt.

Dieses Buch zeigt, dass Kinder kreativ werden, wenn man sie lässt und dass sie spielerisch an (schwere) Themen herangehen.
Dieses Buch hat mir persönlich sehr gut gefallen, allerdings würde ich es nicht empfehlen für Kinder, die gerade einen Verlust miterleben mussten. Hierfür behandelt es meiner Ansicht nach zu wenig Fragen, die vermutlich Kindern zum Zeitpunkt eines Abschieds auf der Seele liegen. Eine "sollte-man-lesen-Empfehlung" möchte ich jedoch für dieses zauberhaft illustrierte und geschriebene Buch unbedingt aussprechen. Denn auch wie Astrid Lindgren es verstanden hat, hatte Ulf Nilsson die Gabe, sich in Kinder einzufühlen und in angenehmer Weise seine Formulierungen zu wählen, ganz so, wie es eben Kinder auch tun, wenn man sie nur lässt.

Fünf von fünf Sternen von mir gibts für dieses Kinderbuch.

Das Buch endet mit dem schönen Satz:
"Am nächsten Tag machten wir dann etwas ganz anderes"
Dem möchte ich mich anschließen und ich werde auch nächsten Dienstag nicht wie gewohnt eine Rezension online stellen sondern etwas ganz anderes zusammen mit meiner Mitinitiatorin Sarah Wanner machen. Was dies ist, erfahrt ihr demnächst.

Bürgerreporter:in:

Nicole Kessler aus Meitingen

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