Im Angesicht des Todes, des Verlusts und der Trennung

Und er sprach zu mir: Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird alles ererben, und ich werde sein Gott sein; und er wird mein Sohn sein.
  • Und er sprach zu mir: Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Wer überwindet, der wird alles ererben, und ich werde sein Gott sein; und er wird mein Sohn sein.
  • hochgeladen von Markus Christian Maiwald

Liebe Leserin, lieber Leser,
“Ich hörte vom Tod meines Mannes und auf einen Schlag zerbrach alles in mir. Meine ganze Welt stürzte zusammen.”, sagte die Ehefrau. “Ich kann nicht mehr an den lieben Gott glauben!”
Das gibt es: von einen auf den anderen Augenblick ist alles anders, über Nacht sieht alles anders aus. Nie bin ich darauf vorbereitet. Ich habe auf einen Menschen fest gebaut und er enttäuscht mich. Mein Kind, mein ganzer Sonnenschein, verunglückt tragisch. Eine schwere Krankheit überfällt mich. Ein Unfall zerschlägt all meine Zukunftspläne. Der Partner, auf den ich meinen Lebensplan gebaut habe, verläßt mich.
Es sollen wohl Berge weichen ....
Sicher erscheint mir vieles - felsenfeste Überzeugungen, unveränderbare Gefühle, unwandelbare Gesetze. Aber ist nicht genau anders herum? Die einzige Sicherheit im menschlichen Leben ist, dass es eben genau diese Sicherheit nicht geben, dass Leben eben ständig im Wandel. Es gibt keine absolute Sicherheit. Alles kann wanken, alles kann weichen, alles kann fallen. Es ist so sicher, wie das Amen in der Kirche, das alles, was einen Anfang hat, irgendwann auch ein Ende haben wird - und zwar, so hart es klingt, totsicher.
Schwarz gesehen? Nein! So ist die Wirklichkeit. Unser christliche Glaube weiß um diese Wirklichkeit: Berge weichen! Auch wenn ich es weiß, ist es unglaublich schwer, mit dieser Wirklichkeit zu leben. Und so baue ich immer wieder meine heile Welt zusammen und hoffe, dass sie halten wird. Dabei vergesse ich oft, dass sie eben nicht halten wird. Wir versprechen uns “ewige” Liebe, aber unser Versprechen wird spätestens im Tod gebrochen. Auch das “ewige” Eis ist nicht mehr und schmilzt unwiederbringlich immer mehr. Dass Ghott mich liebt, heißt nicht, dass er meinen Vorstellungen von Glück und heiler garantiert. Auich wir als Christen sagen: Wir und diese Welt müssen vergehen. Nichts bliebt, wie es war!
Aber ....
Gerade wenn ich das nicht verdränge, werde ich das “Aber” Gottes mit offenen Herzen und in Dankbarkeit annehmen, denn er ist nicht von dieser Welt. Er ist nicht vergänglich - er ist der Ewige. Deswegen ist sein großes “ABER” gültig bis in alle Ewigkeit. Über den Tod hinaus gilt sein Lieb, sein in Jesus durchgefochtene Überwindung des Todes kann durch nichts und niemand gebrochen werden. Mitten hinein in unsere zerbrechende und vergehende Welt streckt es seine ewige Hand, damit ich als durch die Wirklichkeit hin und her geworfener Mensch an ihr Halt finde, dass ich an ihm Orientierung finde. Ich kann auf dem ewige Wege Jesu gehe. Ich folge ihm im Glauben nach.
Am Ostermorgen spricht sein “Aber” über den Nazarener, über seinen Weg und seine Kreuzigung, über dem Gekreuzigten. Und Gott spricht für mich, für feden einzelnen von uns. Deswegen feiern wird seine Geburt. Denn seitdem klammern wir uns an diesem “Aber” Gottes fest, wenn Enttäuschung, Trennung, Trauer, Verzweiflung, Leid, Krankheit und Tod über uns hereinbrechen: An Jesus Christus sehe und weiß ich auch, dass Gott mich liebt, auch wenn mein Leib und Seele verschmachten. Gottes Treue übersteht das Zerbrechen meiner Welt und meines Lebens. In seiner Hand bin ich geborgen. In ihm finde mein Herz Ruhe und ich Frieden. Gott vergißt mich nicht und wird auch über meinem Tod sein “Aber” sprechen.
Oder wie es ein Mann Gottes vor vielen Jahren wußte: “Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber mein Gnade soll nicht von Dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, Dein Erbarmer. (Jesaja 54,10)

Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, wünsche ich in dieser herbstlichen Zeit, wo alle Blätter, dass Sie in Ihrem eigenen Fallen spüren können, dass Sie Gottes ewige Hand unendlich sanft hält. Ihnen eine behütete Zeit: Machen Sie es gut!

Ihr Pfarrer Markus C. Maiwald aus Meitingen

PS: Für A*******, H********** , I**** und alle Menschen, die Tod, Verlust und Trennung gerade durchleiden erlitten haben - ich denke an Euch! Gott gebe Halt in schwerer Zeit!
2. PS: Gar nicht so leichte Gedanken angesichts Allerheiligen und Ewigkeitssonntag, den der Volksmund Ewigkeitssonntag nennt!

Bürgerreporter:in:

Markus Christian Maiwald aus Augsburg

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