Gedanken 1 zum Buß- und Bettag: Stark im Austeilen - schwach im Einstecken

Gern, heftig und mit allen Mitteln teilen wir aus,
doch einstecken möchte wir am liebsten gar nichts,
dabei kennen wir doch das Sprichwort -
wie es in der Wald hineinschallt,
so schallt es aus ihm auch wieder heraus.
Oft dreht sich eine Spirale der Gewalt und Gegenwalt,
Wort und Gegenwort immer weiter.
Es ist kein Ende abzusehen.

Anderes können wir von Jesus lernen:
Er kann einstecken, ohne ekelhaft und stinkig zu werden,
ohne die Mut zu verlieren.

Wie schafft er das?
Er wird bewegt von Gottes gutem Geist.
Ich spreche zu ihm:

Verändere uns, Jesus!
Allzu gerne vergessen wir unseren eigenen Mist.
Uns selber vergeben wir leicht,
aber die Untaten vergessen wir nie
- erbarmungslos halten wir sie ihm immer wieder vor.
Unsere eigene Haut ist uns selbst am nächsten.

Verändere uns, Jesus!
Absahnen und mitnehmen tun wir gerne und oft gierig.
Es bereitet uns eine große Freude.
Doch selber sind wir nicht sehr großzügig,
lieber absolut geizig.

Verändere uns, Jesus!
Gerne blasen wir uns auf,
machen uns wichtiger als wir sind.
Deshalb kommen hier auch viele auf den Hund.
Sie kommen nicht mehr mit,
werden abgehängt, fallen heraus aus der Gesellschaft.
Sie können nicht mehr mithalten
mit den Schnelleren, den Besseren, den Reicheren.
Denn jeder will der erste sein.

Ändere unseren Sinn, Jesus!
Das alles macht uns nachdenklich.
Oft haben wir Angst, wenn wir da nicht mitmachen,
dann eben doch etwas zu verpassen,
als Schwächlinge und Versager angesehen zu werden.

Nimm uns unsere Angst, Jesus!
Mach mir Mut, gegen den Strom zu schwimmen,
anders zu handeln,
als es in der Gesellschaft üblich ist.
Laß uns mehr ausgerichtet sein
auf das Wohlergehen unseres Nächsten!
Klar wurden auch wir schon
ausgebeutet und über den Tisch gezogen.
Jesus, hilf,
dass wir nicht Gleiches mit Gleichem
vergelten!

Jesus, ändere uns!
Mach uns zu den Menschen,
wie wir in Gottes Namen gedacht waren.
Mach uns zu wahren Mitmenschen!
Laß uns wieder an die Liebe glauben!