Doch egal wie man zu Religionen steht, sei die Bemerkung gestattet, dass immerhin auch ein Werteverständnis der Religionen respektiert werden sollte, sofern es nicht gegen die Menschlichkeit und bestehende Gesetze verstößt, zumal wenn den Bürgern Religionsfreiheit attestiert wird. Zwar kann man diesen Umstand nicht heranziehen, um ein unentschuldbares Massaker zu erklären, genauso wenig wie man den Islam pauschal als gewalttätig, das Abendland verschlingend verdammen darf. Doch Religionen müssen hierzulande auch tolerieren, das man sich verbal wie bildlich kritisch mit ihnen auseinander setzt. Wie soll man also reagieren?
Falsch wäre sicherlich eine Selbstzensur und keine Karrikaturen mehr zu drucken, die Religionen aufs Korn nehmen. Dennoch: Redakteure und Karrikaturisten müssen nicht alles veröffentlichen und Auflage machen, nur weil es die Meinungs- und Pressefreiheit erlaubt. Provokation um der Provokation willen ist kein seriöser Journalismus. Das Recht der öffentlichen Verbreitung impliziert auch eine Verantwortung mit diesen Freiheiten angemessen umzugehen.
Bei aller Betroffenheit, wer provoziert und angreift, muss auch auf Gegenreaktionen gefasst sein. Dass die aktuelle derart feige und brutal ausfiel, bleibt für uns alle unfassbar.
> "Falsch wäre sicherlich eine Selbstzensur und keine Karrikaturen mehr zu drucken, die Religionen aufs Korn nehmen. Dennoch: Redakteure und Karrikaturisten müssen nicht alles veröffentlichen und Auflage machen, nur weil es die Meinungs- und Pressefreiheit erlaubt."
Na, was denn nun?
Wenn sie nicht mehr alles veröffentlichen sollen, ist das doch Zensur!
> "Bei aller Betroffenheit, wer provoziert und angreift, muss auch auf Gegenreaktionen gefasst sein."
So argumentieren manche Schläger, wenn du sie ihrer Meinung nach provozierend angeguckt hast und sie dir deshalb die Fressen eingeschlagen haben... willst du denen dann noch eine Entschuldigungskarte schicken für deine böse Provokation?
> "Doch egal wie man zu Religionen steht, sei die Bemerkung gestattet, dass immerhin auch ein Werteverständnis der Religionen respektiert werden sollte, zumal wenn den Bürgern Religionsfreiheit attestiert wird."
Keinem wird die Religionsfreiheit, sein Glaube, seine ideologische Ansicht oder was auch immer genommen, wenn ein Dritter anderer Ansicht ist und das ebenso laut äußert, wie der Religiöse/Ideologe.
Umgekehrt wird allen Andersdenkenden die Freiheit genommen, anders zu denken.
Und wessen Religionsfreiheit soll denn die richtige sein? Dürfen die von Reli A den anderen verbieten, an ihren Gott B zu glauben?