Stolze 17 Jahre und dabei sehr weise: DEMMI

Demmi auf strapazierte(m)r Bank(konto)
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Hier ist unser LANSTRAMI DEMMI. Die LANgenhagener STRAßen MIschung! Mit Namen Demmi aus dem Tierheim in Langenhagen. Ein wenig Dackel, Cocker-Spaniel, Drahthaar-Terrier und auch ein Jagdhund. Diese Mischung! Zusammen mit einer treuen Seele verquirlt, hatte dieser Hund einen unbändigen Lebenswillen und einen Charakter, den man bei Zuchthunden oft vergeblich sucht.
Zusammen mit seinem Bruder wurde er im Wald angebunden und nach drei Tagen von einem Spaziergänger gefunden und befreit. Damals waren die Hunde ca. 4 oder 5 Monate alt. Beide zusammen hatten im Wald und auch im Tierheim so viel Krach gemacht, dass man sie kurzerhand Remmi-Demmi getauft hatte. Wir haben die beiden Hunde im Tierheim entdeckt und die ganze Familie war Feuer und Flamme. Während Remmi noch eine Erkrankung auskurieren mußte, sind wir mit dem Demmi damals, morgens, mittags und abends spazieren gegangen. Damit haben wir den völlig verschreckten Hund sehr schnell zum Familienhund gemacht und uns schnell und sicher aneinander gewöhnt. Leider wissen wir nicht, was aus dem Bruder Remmi geworden ist.

Demmi wurde zum Familienhund. Machte uns gemeinsam viel Freude. Immer dann, wenn es Zeit zum Ausgang war, legte er die Hundeleine direkt vor einem Familienmitglied ab und forderte zum Spaziergang auf. Wir wohnten damals gegenüber von einem Kindergarten. Jeder wollte den schwarzen Räuber einmal streicheln. Das führte dazu, dass sich Demmi immer dann, wenn er kleinere Kinder sah, sofort in die Position zum Streicheln stellte und legte. Und das hat sich bis heute nicht geändert.

Dieser Hund war so freundlich und ehrlich zu seinen Mitmenschen, dass er sehr schnell in Godshorn seine Freunde fand und diese auch um den Finger wickeln konnte. Er war sich seiner Wirkung sehr bewußt und nutzte das bei allen Nachbarn aus.
Im zehnten Jahr seines Lebens bekam Demmi eine schwere Krankheit. Es bildeten sich, wohl auf Grund des Futters, Nieren- und Blasensteine. Die verhinderten, dass der Hund Urin absetzen konnte. Er wurde in der Tierklinik in Isernhagen zweifach operiert, die Steine entfernt und das Futter umgestellt. Danach ging es aber schnell wieder aufwärts bis zum nächsten Untersuchungsergebnis: Dackellähmung! Durch die unvernünftige Dackelzüchtung wurde den Dackeln eine ungesunde Länge und Schlankheit angezüchtet. Bei diesen Dackeln konnte die verlängerte Wirbelsäule das Gewicht nicht mehr halten und zog sich auseinander. Im Endeffekt wurden die Nerven im Spinalkanal dauernd abgequetscht und es kam zu einem Nervenschaden der hinteren Extremitäten. Der Hund zog die Hinterbeine hinter sich her. Stuhl und Urin konnte er nicht mehr selbst kontrollieren. Wir holten eine andere Meinung ein: "Einschläfern oder operieren! Ob es dann aber zu einer Besserung kommen wird, kann Ihnen kein Arzt auf der Welt garantieren!" Wir ließen den Hund in der Tierklinik. Zuhause konstruierte ich einen "Roller" mit zwei großen Rädern, ähnlich einem Sulky aus dem Trabrennsport. Den Bauplan dazu hatte ich aus dem Internet. In diesen Roller sollte der Hund einfach mit den Hinterläufen eingehängt werden. Er konnte sich dann mit den Vorderläufen fortbewegen und hätte den hinteren Teil einfach nachgezogen und die Wirbelsäule dabei wesentlich entlastet. Ich hatte noch nicht zu Ende konstruiert und wir mußten uns entscheiden. Der Tierrarzt hatte bisher schon den Gegenwert eines gebrauchten Kleinwagens gefordert. Nun waren wir bereits bei einem "Neuen" Kleinwagen angelangt. Der Hund wurde operiert . . . und wurde fast wieder gesund. Wir haben es bis heute nicht bereut. Heute geht Demmi ins 18. Lebensjahr und bekommt sein redlich verdientes Gnadenbrot und seine Medikamente, die ihn manchmal noch vergessen lassen, dass er ein uralter Hundesohn ist. Man muß schon sehr viel Liebe aufbringen, um einen so alten Hund zu halten. Solange wir gemeinsam noch Freude an seinem Leben finden soll dies auch so bleiben.

Diese Geschichte ist noch nicht zu Ende. Das Ende kommt irgendwann eines Tages. Vielleicht ein Ansatz, um darüber nachzudenken, dass ein Tier keine Modeerscheinung ist und ein gemeinsames Leben sehr stark prägt. Negativ wie positiv! Die Verantwortung für ein Tier muß auf alle Familienmitglieder verteilt werden, damit ein gemeinsames langes Zusammen-Leben möglich ist.

Heute ist unser "Hase" blind und taub. Und manchmal "schmutzt" er auch ein wenig. Aber wenn er seine Streicheleinheiten bekommt, dann lebt er regelrecht auf. Wenn wir vom Einkauf zurück kommen, dann freut er sich und tänzelt wie in jungen Tagen. Und drei mal Gassi gehen ist für ihn das Größte, jeden Tag. Tag für Tag.

Austrianer (c) WAA 2009

Bürgerreporter:in:

Wolfgang Amadeus Austrianer aus Langenhagen

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