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Mehr gegenseitige Toleranz auf Langenhagens erster Fahrradstraße ist dringend erforderlich

ADFC-Langenhagen-Homepage.

Langenhagen hat ganz viele Autostraßen, und seit einem Jahr hat Langenhagen nun seine allererste Straße, die nach dem "Fahrrad" benannt wurde:
Das einjährige Jubiläum war Anlass für die ADFC-Ortsgruppe Langenhagen, öffentlich nach Meinungen zu fragen.

Viel Lob, aber auch viel Unzufriedenheit als Ergebnis der ADFC-Umfrage

21 Emails und 25 Kommentare in den sozialen Medien gingen beim ADFC Langenhagen zu seiner Umfrage „Ein Jahr Karl-Kellner-FAHRRAD-Straße“ ein: Das ist sicherlich nicht repräsentativ, aber ein Stimmungsbild, aus dem der ADFC die verschiedenen Bürgermeinungen zu diesem Thema auswertete und zusammenstellte. Dabei reichen die Beiträge von großem Lob für diese vorausschauende Maßnahme bis zu heftiger Kritik und dem Hinweis auf erhebliche Sicherheitsgefahren.

Radfahrer mehr gefährdet durch höhere Kfz-Geschwindigkeit und Rechts-Vorfahrtsregelung

Die Radfahrer waren in ihren Antworten sehr geteilter Meinung, was die Idee der Fahrradstraße betrifft. Neben der Zustimmung waren es aber vor allem Hinweise, dass die Geschwindigkeit der Kfz sich in der Karl-Kellner-Straße seit dem Umbau zur Fahrradstraße seht stark erhöht hat, weil die vorher vorhandenen erhöhten Aufpflasterungen entfernt wurden.

Die Radler fühlen sich stark verunsichert, wobei die Empfehlungen über die dringliche Markierung der Straße mit Streifen, das Aufstellen von Blumenkübeln, die Wiederherstellung der Aufpflasterungen bis zu vermehrten Radarkontrollen in dieser 30-Zone reichten.

Zusätzliche Gefahr, so die Antworten der Radfahrer, besteht nicht nur durch zu enges, zu schnelles Vorbeifahren der Kfz an den Radlern auf der durch parkende Autos eingeengten Straße: Plötzlich öffnet sich da, genau vor einem Radfahrer, eine Autotür, so dass die Radfahrer schon deshalb vorsichtshalber in großem Abstand vom Straßenrand fahren müssen. Aber auch Fußgänger beklagten sich in der Umfrage über ihre Gefährdung deutlich zu hohe Kfz-Geschwindigkeiten in dieser 30-Zone.

Ebenfalls erhebliche Gefahren sehen die Radler für sich an den Kreuzungen mit Rechts-vor-Links-Regelung, wo sie sich extrem durch nicht Vorfahrt gewährende Fahrzeuge gefährdet fühlen: Viele Radler berichten von sehr gefährlichen erlebten Situationen mit Notbremsungen, um Unfälle zu vermeiden.

Manche Radfahrer fordern auch eine vollständige Vorfahrt für Radler auf der Fahrradstraße, was aber sicherlich auch zu einer noch höheren Geschwindigkeit der Autofahrer führen würde. Auch wurde eine komplette Sperrung der Fahrradstraße für den Durchgangsverkehr gefordert, um gefährliche Begegnungen den Autoverkehr zu minimieren. Dies ist zum Teil bereits durch Poller erfolgt, wie z.B. durch die Sackgassenregelung an der Martin-Luther-Straße, wo es bestens klappt, wenn nicht Autofahrer die Durchfahrten dort zuparken – trotz der Halteverbotsschilder.

Insgesamt ist der Tenor bei den Radlern, dass die Benutzung der Straße zurzeit fast zu gefährlich genug ist: So ist vielleicht zu erklären, dass die Fahrradstraße bisher noch nicht so viel genutzt wird, wie es sein könnte.

Kfz-Fahrer fordern Regeleinhaltung durch Radler

Auch die Kfz-Fahrer sehen in ihren Beiträgen die Unfallgefahren an den Kreuzungen, weil sich ihrer Meinung die Radler sich dort oft nicht an die Vorfahrt halten, und mit sehr hoher Geschwindigkeit über die Kreuzungen sausen, ohne die Vorfahrt zu beachten: Auch die Kfz-Fahrer berichteten von Notbremsungen zur Unfallvermeidung an den Kreuzungen.

Weiterhin gefällt vielen Autofahrern nicht, dass sie zu oft und zu lange hinter Radlern hinterher fahren müssen, und fühlen sich durch nebeneinanderfahrende Radfahrer bewusst behindert.

ADFC fordert mehr Sicherheit für wenig Geld und mehr Regeleinhaltung von allen
Die Idee der Fahrradstraße ist in Langenhagen recht neu, und wäre noch vor wenigen Jahren fast undenkbar. Anscheinend gehört nach einem Kommentar die Fahrradstraße nicht einmal zum Pflichtprogramm in Fahrschulen. Der ADFC fördert den Meinungsumschwung zur Erhöhung des sicheren Fahrradverkehrs und auch die Idee der Fahrradstraße in Langenhagen, weil sie von einem gegenseitigen Miteinander und vom beidseitigen Verständnis der Verkehrsteilnehmer lebt. Und weil die Fahrradstraße die Radfahrer bevorzugt: Eine Situation, die die Autofahrer schon lange auf Schnellstraßen und Autobahnen genießen.

Rechts-vor-links Regelung auf Straße sichtbar machen

Übereinstimmend mit den neuen Umfrageergebnissen hatte der ADFC Langenhagen bereits im letzten NHZ-Artikel zur Fahrradstraße darauf hingewiesen, dass gerade die Kreuzungen noch deutlich zu gefährlich sind: Durch die vom ADFC vorgeschlagene schnelle Schwerpunkt-Nachrüstung aller Kreuzungen mit vergleichsweise preiswerten einheitlichen weißen Blockmarkierungen quer auf der Fahrbahn kann nicht nur die häufig kritisierte Unfallgefahr an den Kreuzungen verringert werden. Zusätzlich wird die Fahrradstraße optisch durch die Querstreifen in kürzere Abschnitte verkürzt, was den Verkehr generell verlangsamt.

Gegenseitiges Verständnis auf der Fahrradstraße ist die Basis für mehr Sicherheit

Langenhagens erste Fahrradstraßen ist noch neu: Es gab in der Umfrage viel Lob für die Einrichtung dieser Art, auch für die Tendenz, Radfahrer als gleichwertige Partner im Verkehr zu werten. Zum ersten Mal in Langenhagen gilt dort ein anderes Verhalten im Verkehr als sonst, und diese Regeln sind noch nicht überall bekannt bzw. akzeptiert. So berichten sowohl Radfahrer, Fußgänger als auch Autofahrer daher teilweise von gegenseitigen Beschimpfungen, von Ausbremsungen, von Ungeduld und missachteten Regeln.

Mit der Umfrage und diesem Artikel möchte der ADFC Langenhagen auch über die Regel-Situation auf Fahrradstraßen aufklären und die gegenseitige Einhaltung der Regeln und mehr Toleranz auf beiden Seiten fördern: DAS erhöht die Sicherheit ebenso wie die vom ADFC empfohlenen zusätzlichen Markierungen in den Kreuzungsbereichen oder bauliche/überwachende Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung bzw. die Reduzierung des Kfz-Verkehrs dort.

Und manches löst sich vielleicht bald zum Teil von selber: Mit dem Ende der Baustellen-Teilsperrung auf der Walsroder Straße wird der Umleitungsverkehr durch die Fahrradstraße wieder geringer, und Radfahren damit wieder einfacher.

Und die Radfahrer könnten ja mal – wenn ein Auto von hinten kommt – auf ihr Recht, nebeneinander zu fahren, freiwillig verzichten, und so selber für ENTSPANNUNG und KLIMAVERBESSERUNG sorgen:
Denn über nebeneinanderfahrende Radfahrer ärgern sich die Autofahrer laut Umfrage am allermeisten.

Presse:
Demnächst folgt ein Zeitungsartikel in der
NordhannoverschenZeitung NHZ.

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3 Kommentare

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es hat sich damit nichts geändert

Na ja, eine Umfrage ändert ja auch nichts.
Was fehlt, ist die Fertigstellung.
Einfacher, erster, billiger Schritt:
Mit weißen Linien EINHEITLICH an allen Kreuzungen auf die Rechts-vor-links-Vorfahrt hinweisen.

Ich sag mal so man hat wieder ordentlich Geld verpulvert ohne Effekt. Genau wie die Zeitbegrenzte 30iger Zone auf der Walsroder.

Die meisten Fahrrad-Unfälle passieren in Langenhagen laut offizieller Polizeistatistik an der Walsroder Straße im Bereich der Elisabeth-Arkaden:
Daher ist es richtig, die Radler aus diesem gefährlichen Bereich durch die parallele Fahrradstraße rauszunehmen.
Und sie - mit wenig Aufwand - sicher(er) zu gestalten:
DAS ist das Ergebnis der Umfrage....

ich fahre fast jeden tag da mit dem rad lang es wir gedrängelt damit die autofahrer vorbeikommen so das man oft unsicher wird und auf den bürgersteig ausweichen muß.

Das sagen die Regeln:

Abstand 1,5 m:

Autofahrer haben beim Überholen von Radfahrern mindestens 1,5 Meter Seitenabstand einzuhalten.

Abtand 2 m:

Ab 90 km/h müssen Kfz zwei Meter Abstand einhalten (OLG Hamm, Az. 9 U 66/92).

In Sonderfällen wie bei Steigungen (OLG Frankfurt/ Main, Az. 2 Ss 478/80) sind 2 m einzuhalten.

Bei einem mittransportiertem Kind auf dem Fahrrad (OLG Karlsruhe, 10 U 102/88) sind ebenfalls zwei Meter erforderlich.

Quelle:
http://www.tz.de/auto/ratgeber/radfahrer-viel-abst...

grins das ist aber schlecht einzuhalten wenn auf beiden seiten autos parken.

Dann geht es eben auf dieser Straße in Langenhagen nicht, das Überholen:
Auf der Fahrradstraße.

Zu bedenken ist dabei auch noch, dass Radelnde selbst sowohl zum Bordstein mindestens 0,70 m (z.B. wegen Kanaleinlaufschächten, Unebenheiten etc.) und noch mehr aber zu parkenden Autos einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten sollten, der mindestens 1,00 m beträgt:
Dabei schwenken sich öffnende Autotüren heute in der Regel sogar weiter als 1,00 m auf.
Radfahrer müssen sich im Falle eines ungenügenden Abstands sogar eine Mitschuld anrechnen lassen, wenn es zur Kollision kommt.

Na ja, 2 Meter Abstand ist ja u.a. dann erforderlich, wenn die Autos oder die Radfahrer mit 90 km/h fahren.
Kommt ja sowieso nicht, weil ja nur 30 erlaubt sind ...
Auch für die Radler!!!

Die Fahrradstraße müsste viel auffälliger sein. Meinetwegen krass orange. Ich finde, es ist bisher nicht sehr deutlich. Für Fahrradfahrer immer noch gefährlich.

> "Plötzlich öffnet sich da, genau vor einem Radfahrer, eine Autotür"

Das passiert doch angeblich nur auf Radwegen auf der Beifahrerseite, weshalb man mit der Begründung die Radler auf die Straße schickt, weil das da nicht mehr passiert... (hab ich nie nachvollziehen können ;) war aber immer Radweghasserargument ;)))

> "Und die Radfahrer könnten ja mal – wenn ein Auto von hinten kommt – auf ihr Recht, nebeneinander zu fahren, freiwillig verzichten, und so selber für ENTSPANNUNG und KLIMAVERBESSERUNG sorgen:
Denn über nebeneinanderfahrende Radfahrer ärgern sich die Autofahrer laut Umfrage am allermeisten."

Dürfte eh jeder Radler machen, der Rücksicht nimmt und mitdenkt.

Man könnte diesen Quatsch ja auch einfach verbieten. Ich darf ja auch nicht mit Auto nebeneinander fahren, um besser quatschen zu können.

Es gibt noch viel zu tun!

Langenhagens Karl-Kellner-FAHRRAD-Straße heute in der NHZ:

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Region/Langenha...

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