Klimateenies des FFH gründen Schülerfirma für nachhaltiges Klimaschutzprojekt

„Wir sind die Klimaschützer vom FFH, wir schützen die Erde das ist doch klar.“ Mit einem flotten Rap bringen die Klimateenies aus dem Fritz-Felsenstein-Haus ihr Anliegen auf den Punkt. Einmal wöchentlich treffen sich die 10 Schüler mit den Lehrkräften Dr. Renate Menges und Robert Henseler zur AG Klimaschutz, um ihr ehrgeiziges Projekt voranzubringen.

Aus vielen Ideen, die zu Beginn des Schuljahres gesammelt worden waren, entwickelten die Jugendlichen zunächst ein tragfähiges Konzept; mittlerweile werden konkrete Maßnahmen umgesetzt. „Wir setzen stark auf Nachhaltigkeit und wollen dieses Projekt zukunftsfähig gestalten“, so Konrektorin Dr. Renate Menges, die die Aktion an der Förderschule für körperbehinderte Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen hat. Aufklärung, Praxiserfahrung und drei thematisch abwechslungsreiche Themen sind die Kernpunkte der Arbeit in der AG.

Stromverbrauch reduzieren
„Standby-Schaltungen sind unnütze Stromfresser!“ Und wo lässt es sich besser für ein starkes Umweltbewusstsein kämpfen, als vor der eigenen Haustür? Deshalb ist Schüler Florian Kilian mit seinen Mitstreitern im gesamten Haus unterwegs: „Wir werben bei Schülern und Mitarbeitern dafür, elektronische Geräte nach dem Gebrauch komplett auszuschalten,“ erklärt er die interne Aufklärungskampagne. Wie Strom gewonnen werden kann, wie viel Sonnenenergie nötig ist, um ein Radio zu betreiben und was der Unterschied zwischen Solarzellen und einer Photovoltaikanlage ist – all das sind Themen, denen sich die Klimateenies im FFH intensiv widmen.

Streuobstwiese für Naturschutz in Königsbrunn
Auch den Naturschutz schreiben die Klimateenies groß. Bei der jährlichen Wiesnmahd auf der Königsbrunner Heide haben die FFHler bereits positive Erfahrungen gesammelt und mit dem „Verein Lebensraum Lechtal e.V.“ kooperiert. Mit dessen fachkundiger Unterstützung wollen sie nun eine Streuobstwiese anlegen, die regelmäßig gepflegt werden soll. Die Förderschüler hoffen auf ein Entgegenkommen der Stadt Königsbrunn, die dafür eine Ausgleichsfläche zur Verfügung stellen könnte. „Wir wollen heimische Obstsorten anpflanzen, außerdem sind die Bäume attraktiver Lebensraum für unsere Vögel und Insekten“, so beschreibt Klimateenie Alexander Wohlmuth den praktischen Nutzen für Königsbrunn. „Es wäre toll, wenn wir im Herbst mit dem Pflanzen beginnen könnten!“

Stromerzeugung durch Sonnenkraft
Ein weiteres Ziel der Klimateenies ist die Installation einer Photovoltaikanlage, um mit Sonnenkraft Strom zu produzieren. Dazu haben die Jugendlichen nun eine Schülerfirma gegründet. Um von der Praxiserfahrung anderer Schulen zu lernen, besuchten sie kürzlich die Fachoberschule in Friedberg, die eine solche Anlage betreibt. „Per Whiteboard können die Schüler sehen, wie viel Strom gerade eingespeist wird – das ist anschauliche Stromerzeugung“, so Robert Henseler, technikbegeisterter Werklehrer am FFH. Er sieht in diesem Projekt eine gute Möglichkeit seine Schüler für alternative Stromerzeugung zu interessieren. „Wer das aus eigener Anschauung kennt, setzt sich eher dafür ein.“

Die Klimateenies rechnen mit einer jährlichen Einspeisevergütung von rund 250 Euro; damit wäre die Anlage nach ca. acht Jahren refinanziert. Die Schüler wollen die handwerkliche Montageleistung im Werkunterricht selbst erbringen, für den Kauf der Module werden rund 2000 Euro benötigt. Auch FFH-Geschäftsführer Gregor Beck steht voll hinter dem Anliegen der Klimateenies. „Von dieser AG bin ich richtig begeistert – die Schüler verfolgen mit Weitsicht, Beharrlichkeit und viel Freude die Umsetzung eines der wichtigsten Anliegen unserer Zeit: den verantwortungsvollen und schonenden Umgang mit unseren Ressourcen.“

LEW unterstützt Klimateenies
Erste finanzielle Unterstützung erhielten die Klimateenies bereits über das Partnerschulen Paket „Energie-Projekt“ der LEW: 500 Euro stellte der Energieversorger den Förderschülern zweckgebunden zur Verfügung. Zum Ende des Schuljahres ziehen die Klimateenies eine durchweg positive Bilanz. Und die Vorfreude auf die nächste Runde der AG Klimaschutz im kommenden Schuljahr ist schon da: “Die Erde zu schützen ist unser Ziel, deshalb unternehmen wir auch viel“.

Bürgerreporter:in:

Gerlinde Weidt aus Königsbrunn

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