Zu Fuß um mehr als 500 Seen für den guten Zweck

Foto: Bianca Braselmann

Mehr als 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben innerhalb eines Jahres rund 500 Seen zu Fuß umrundet und dabei rund 50.000 Kilometer für den guten Zweck erwandert. Organisiert hat das Event der Königsbrunner Manfred Kager. Aus dem gut gefüllten Spendenpool wurden nun auch 500 Euro an den Hilfsfonds Königsbrunn übergeben.

„Oh, ein See!“ Dieser leichtfertig dahin gesagte Satz ist in den vergangenen zwölf Monaten zu einer Art Running Gag geworden. „Ein See? Schnell drumrum!“ Denn Seen zu Fuß umrunden lautete sie, die zentrale Aufgabe der „Lake Challenge Bayern“ mit ihren Ablegern „Lake Challenge Austria“ und „Lake Challenge Germany“ – mindestens zwölf Stück innerhalb eines Jahres und in Summe mindestens 333 Kilometer. Klingt verrückt? Selbst wenn. Denn der Einladung zur Challenge des Königsbrunners Manfred Kager, einem passionierten Langstreckenwanderer, waren mehr als 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefolgt. Sie alle leisteten nicht nur eine kleine Startspende, sondern je nach Kilometerzahl auch eine bestimmte Summe pro umrundeten See für den guten Zweck. Jeden Monat wurde ein neues Spendenziel definiert, wohltätige Vereine unterstützt, ehrenamtliches Engagement wie zum Beispiel im Bereich der Leukämiehilfe finanziell gewürdigt. So nun auch die Arbeit des Hilfsfonds Königsbrunn e.V., einem Verein, der bereits seit mehr als 35 Jahren in Not geratene Bürgerinnen und Bürger in der Brunnenstadt unterstützt. Einen Scheck über 500 Euro aus den Einnahmen der Challenge übergaben Susanne Schwarz und Lothar Roser, beide Teilnehmer der Veranstaltung, nun gemeinsam mit Manfred Kager an die Vorsitzende Brigitte Holz und ihren Stellvertreter Norbert Krix.
Die Idee zur Lake Challenge war Manfred Kager, der auch Organisator des jährlichen „Dreikönigsmarsches“ am Jahresanfang um den Starnberger See ist, eher zufällig gekommen. Wandern zählt schon seit einigen Jahren zu den liebsten Hobbys des 53-Jährigen – egal, ob auf Berggipfel oder als Teilnehmer von so genannten Ultrawanderungen, bei denen es darum geht, 50 bzw.100 Kilometer in 12 Stunden oder 24 Stunden zurück zu legen. Ein bisschen verrückt eben, so wie die Idee zur Lake Challenge. „Ich habe mir selbst die Frage gestellt: Wie kann ich möglichst viele Menschen zum regelmäßigen Wandern motivieren – und noch dazu etwas für den guten Zweck tun?“ erzählt er. Schnell entstand die Idee zur Lake Challenge – und sie kam in der Wanderszene mehr als gut an.
Mit Ehrgeiz durch die Natur
Nur wenige Teilnehmer haben lediglich die für eine Urkunde erforderliche Mindestanzahl von 12 Seen umrundet, bei den meisten waren es deutlich mehr, über 250 Seen an der Spitze. Zu erfüllen waren lediglich zwei Voraussetzungen: Für die Wertung musste der See auch das Wort „See“ im Namen tragen – kleine Weiher wurden nicht mitgezählt. Darüber hinaus war es wichtig, den jeweiligen See vollständig zu umrunden, also keine Lücken entstehen zu lassen. Eine Aufgabe, die bei vielen Teilnehmern einen regelrechten Ehrgeiz weckte. Umrundet wurden nicht nur die bekannten großen Seen wie der Starnberger See oder der Ammersee mit einer Streckenlänge von rund 50 Kilometern, auch kleinere Seen waren immer wieder das Ziel der Touren. Ob bekannte Seen im Augsburger Umland wie Mandichosee, Auensee oder Kuhsee oder der winzige Nadisee im Münchner Stadtgebiet mit gerade mal 150 Metern Uferlänge – kein Gewässer war vor den Wanderern sicher. Nicht wenige Teilnehmerinnen und Teilnehmer sahen es als Herausforderung an, möglichst viele Seeumrundungen auf einer Tour miteinander zu kombinieren. Dies diente nicht nur dazu, Spenden zu sammeln. „Die Challenge war auch ein Anreiz, seine Heimat neu zu entdecken, neue Wanderwege zu finde und die Natur zu genießen“, führt Manfred Kager an.
Nach einer Laufzeit von genau einem Jahr ist die „Lake Challenge“ am 2. Mai offiziell zu Ende gegangen. Insgesamt wurden mehr als 500 verschiedene Seen im gesamten Bundesgebiet und im benachbarten Österreich umwandert, dabei über 50.000 Kilometer zu Fuß zurückgelegt und über 7.000 Euro an Spendengeldern gesammelt. Wohin die Spenden fließen, entschieden Monat für Monat alle Teilnehmer gemeinsam, alle machten fleißig Vorschläge. Lediglich gemeinsame Gruppenwanderungen mussten coronabedingt ausfallen, doch sonst tat die Pandemie der Wanderfreude keinen Abbruch. „Wir haben die Gelegenheit genutzt, die Natur zu genießen – und davon konnte uns auch Corona nicht abhalten“, resümiert Kager.
Wie es künftig mit der Challenge weitergeht und ob es eine Neuauflage gibt? Zu diesem Thema hält sich Manfred Kager noch bedeckt und lächelt. „Wir werden auf jeden Fall weiterwandern“, berichtet er. Und wer ihn kennt, der weiß, dass schon längst eine neue Wanderidee in seinem Kopf schlummert, die sicher auch diesmal wieder zu einem großen Erfolg werden wird.

Alle Informationen zur Lake Challenge auf einen Blick:
https://lakechallengebayern.de/

Bürgerreporter:in:

Brigitte Holz aus Königsbrunn

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