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E. W. Happel: "Das prophezeiende Licht"

Also ist kein Zweifel, daß nicht manchmal durch dergleichen extraordinari ( = außer-gewöhnliche) Erscheinungen sotaner blaubrennenden Lichter bisweilen (ich sage nicht allemal) etwas Sonderbares bedeutet wird, wobei mir dann eine denkwürdige Geschichte einfället, so sich vor etwa vor 50 Jahren gar gewiß begeben hat und zwar an einem Orte, der nahe bei meiner Geburtsstadt gelegen ist. Dieses kann ich billig nennen:

Das prophezeiende Licht

Zween benachbarte Bauren aus dem bei dem hessen-kasselischen Städtlein Kirchhain belegenen Dorf Langenstein gehen in ihrer Verrichtung über Feld nach einem nicht weit von ihnen abgelegenen kurfürstl. mainzischen Dorfe, Emsdorf genannt.

Wie sie aber mitten auf ihrem Wege begriffen sind und keiner etwas anders als das gewöhnliche Baurengewehr, nämlich das neptunische Schildwappen oder vielmehr eine gemeine Mistgabel, auf der Schulter trägt, da erblicket der eine unversehens ein blaubrennendes Lichtlein auf seiner Partisan, solches zeiget er seinem Gefährten, welcher darüber lachet und den Glanz mit seinem Finger abstreichet, daß er verschwindet.

Sie sind aber kaum einen Musketenschuß fortgekommen, da erscheinet dieses Lichtlein abermal auf der vorigen Stelle, wird aber von dem andern Bauren wieder abgewischet. Und als es sich darauf zum dritten Mal einstellete, da ergrimmete des andern Nachbar, daß er sich einiger harte Worte dabei verlauten lässet und das Licht mit seiner Hand zum dritten Mal abstreichet, wobei es dann auch damals verblieben.

Aber was geschieht? Als eben diese zween Nachbaren und alte Freunde über 8 Tage hernach auf eben diesem Wege begriffen sind, da verunwilligen sie sich plötzlich, kommen von Worten zu Schlägen, und ein jeder greift zu seiner Mistgabel, und eben an der Stelle, da der eine dem andern nämlich das Licht zum dritten Mal abgestrichen hatte, da bläset er anitzo seinem Nachbarn mit der Mistgabel das Lebenslicht aus, nämlich er ersticht ihn, daß er alsobald tot auf der Stelle liegen blieb.

(Quelle: Eberhard Werner Happel: „Größte Denkwürdigkeiten der Welt oder Sogenannte Relationes Curiosae, Seite 216)

Meinen Beitrag über Eberhard Werner Happel kann man hier nachlesen: http://www.myheimat.de/wohratal/kultur/eberhard-we...

Weitere Beiträge dem Buch von von E.W.Happel:
"Der verdächtige Theophrastus": http://www.myheimat.de/wohratal/kultur/e-w-happel-...
"Die oft wiederholte Ehe": http://www.myheimat.de/wohratal/kultur/e-w-happel-...

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4 Kommentare

Ich gehe mal davon aus, dass sich fast alle "Denkwürdigkeiten der Welt" von damals heute erklären lassen. Aber für die Menschen damals waren es halt unheimliche und unerklärliche Vorkommnisse.

Wäre mal interessant zu wissen, was die Menschen in 350 Jahren über uns und die heutige Zeit denken (falls es dann noch Menschen gibt)!

Über die Ufos!

Ja, zum Beispiel. Die werden sicher ihren Spass haben...

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