Thomas Leidner: „Der Schweizer Bundesrat musste zustimmen“-Ein Interview mit dem Gründer des ersten Katzentempels in München und in Deutschland

Thomas Leidner hat den ersten Katzentempel in Deutschland gegründet. Ein Interview
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Thomas Leidner hat in München den ersten Katzentempel in Deutschland gegründet. Das ist jetzt sechs Jahre her. Seitdem hat er ,neben dem Restaurant in München, vier weitere in Deutschland mit Lizenznehmern eröffnet. Die Zahl wird noch wachsen, kündigte der ehemalige Investmentbanker in einem Exklusiv Interview mit Myheimat an.
Auch in Ulm, soll einmal ein Kaffee eröffnen. Hier ist aber die Objektsuche sehr schwer, beschreibt Leidner die Situation. Wie und weshalb ein Investmentbanker ein Kaffee mit Tierschutzkatzen eröffnet, und was überhaupt dahinter steckt, darüber haben wir mit dem sympathischen Mann ein Interview geführt.

Thomas Rank:Für unsere Leser, die nicht wissen, was es mit dem Katzentempel auf sich hat. Könnten sie uns das kurz erklären?

Thomas Leidner: Ich war vorher Invesmentbanker und hatte deshalb stressbedingt eine sehr schwere Magenoperation. In dieser Zeit haben mir Tiere sehr geholfen. Ich hing den Beruf an den Nagel. In Wien habe ich das erste Katzenkaffee Europas kennengelernt. Wir (ich und Dr. Kathrin Karl, 2. Geschäftsführerin) wollten einen Ort schaffen, an dem man in der, heute hektischen, Zeit zur Ruhe kommt. Wir sind zu Gast bei den Katzen und genießen bei leckerem Essen ihre Gesellschaft.

Thomas Rank:Gibt es im Team eine Person, die hauptverantwortlich ist für die Katzen?

Thomas Leidner: Jede/r in unserem Team ist veranwtortlich. Wir achten darauf, dass jede/r Mitarbeiter/in den Umgang, sowie die Versorgung der Tiere beherrschen muss. Zu uns ins Haus kommt im Notfall auch die Tierärztin.

Thomas Rank: Thema Franchise System. Werden neue Franchisenehmer bei oder vor einer Eröffnung auch vor Ort von Ihnen betreut?

Thomas Leidner: Ja. Wir betreuen sie sehr Intensiv. Wir helfen bei der Immobiliensuche. Wir Schulen die Lizenznehmer in München. Wir begleiten auch 3 Wochen in der Eröffnungsphase. Ein Beispiel: In Leipzig sind in den ersten Tagen bei der Eröffnung pro Tag 250 Personen gekommen.

Thomas Rank: Wie war die Zusammenarbeit mit dem Tierheim, von dem sie die Katzen bekommen haben?

Thomas Leidner: Wir haben uns erst ans Münchener Tierheim gewandt. Die Unterstützen uns dann bei der Kontaktaufnahme zu einer kleinen Katzenschutzorganisation. Von der bekamen wir dann unsere Katzen. Wir hatten auch ein Geschwisterpärchen hier in München, ein Kater fühlte sich hier gleich pudelwohl, sein Schwesterchen hingegen weniger, so sorgten wir dafür, daß sie woanders mit Freigang glücklich werden konnte.

Thomas Rank: Hatte das Personal der Organisation Mitspracherecht bei der Auswahl der Tiere und der Gestaltung des Cafes?

Thomas Leidner:Ja, das hatten sie. Man muss ja schauen, ob die Chemie stimmt. Zuerst nimmt man die Katzen mit nach Hause, um eine Beziehung zu den Tieren aufzubauen. Wenn das alles funktioniert, dann dürfen sie ins Kaffee. Dort wohnt dann der Betreiber mehrere Wochen mit den Katzen zusammen, bis ihnen die Räume vertraut sind. Dann kommen die ersten Besucher, die die Katzen nicht an der Türe ( Schleuse) begrüßen dürfen, damit die Tiere sich nicht nach draußen orientieren. Wichtig ist die katzengerechte Ausstattung, wir sind ja im Zuhause der Katzen zu Gast.

Thomas Rank: Zu der Auswahl der angebotenen Speisen. Wird darüber im Team entschieden, oder entscheidet das die Geschäftspartnerin alleine, die für die Küche hauptveranwortlich ist?

Thomas Leidner: Das wird zusammen entschieden. Es wird je nach Örtlichkeit angepasst. Wir haben ja auch z.b. vegane Weißwürste. Die gibt es z.b. in Leipzig nicht. Zur Zeit gibt es ja in Nürnberg, Hamburg, Leipzig und München ein Restaurant. Wichtig ist, daß die Qualität gleichbleibend ist, so daß der Gast sein Lieblingsgericht immer in der gleichen Art und Weise genießen kann.

Thomas Rank: Wie sind die Reaktionen auf den Katzentempel?

Thomas Leidner: Durchweg Positiv. Kommt sehr gut an. Es geht uns mit der veganen Speisekarte darum, den Leuten zu zeigen, wie lecker tierleidfreies Essen sein kann. Erstaunlicherweise sind 90 % unserer Gäste nicht Veganer. Sie kommen in erster Linie wegen den Katzen, wurden aber dann wegen dem Essen zu Stammgästen.

Thomas Rank: Was ist weiteres geplant?

Thomas Leidner: Es gibt wie oben erwähnt in Nürnberg, Hamburg, Leipzig und München Katzentempel. Wir planen in ganz Deutschland weitere Katzentempel.
Aktuell bin ich oft in Hamburg, Dresden und Frankfurt.

Thomas Rank: Wie kam der Name zu Stande?

Thomas Leidner:Es sollte ein Namen in dem Katzen erwähnt sind, sein. Sie sind so graziös, königlich und elegant. Zuerst spielte ich mit dem Gedanken den Namen der ägyptischen Katzengöttin „Bastet“ mit im Namen zu verwenden. Davon wurde mir aber abgeraten, da Vielen diese Figur nicht bekannt sei. Dann kam ichauf die Idee eines Katzentempels.

Thomas Rank:Wie hoch waren die Hürden?

Thomas Leidner: Die größte Hürde ist eine Immobilie zu finden. Die Behörden sind die entspanntesten. Banken und Immobilienmakler machen da weitaus größere Probleme. In Bern werden wir in der nächsten Zeit auch einen Katzentempel eröffnen. Hierüber musste selbst im Schweizer Bundesrat abgestimmt werden, weil in der Schweiz gerichtlich nur Hunde in einem Restaurant sein dürfen.

Thomas Rank: Wie lange war beim Münchener Katzenkaffee die Zeit von der Planung bis zur Eröffnung ?

Thomas Leidner: Wir konnten Innerhalb eines halben Jahres eröffnen.

Wir bedanken uns recht herzlich für ein sehr nettes Gespräch und wünschen für die Zukunft viel Erfolg und viele glückliche Katzen und Gäste.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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