Ein hochprozentiges Thema: Jugendliche und Alkohol. Ausstellung in Konradin-Realschule zeigt, dass es auch ohne Alkohol geht

Na toll - es geht auch ohne Alkohol. Davon sind Schüler sowie Elternbeiratsvorsitzender Thomas Böck und Schulleiter Anton Oberfrank (v.li.) überzeugt
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Zugegeben, es mutet seltsam an, wenn in der Aula der Friedberger Konradin-Realschule Kinder und Jugendliche, Eltern und Lehrer mit bunten Cocktails in der Hand eine Ausstellung besichtigen. Dass es sich dabei ausschließlich um alkoholfreie Cocktails handelt, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Aber naheliegend. Denn es handelt sich um die Wanderausstellung „Na toll“ der Landeszentrale für Gesundheit, die in Friedberg Station macht.
„Das hochprozentige Thema ist auch in die Schulen hereingeschwappt“, berichtet Schulleiter Anton Oberfrank bei der Eröffnung des Themenabends. Immer mehr Jugendliche konsumieren schon in jungen Jahren Alkohol und haben ihren ersten Rausch hinter sich. Umso wichtiger ist Prävention und Aufklärung ohne erhobenen Zeigefinger. Dazu trägt die Ausstellung in der Aula der Realschule sicherlich bei. Mit flotten Sprüchen, überzeugenden, aber nicht abschreckenden Bildern und beeindruckenden Fakten wird die Wirkung von Alkohol aufgezeigt. Die zwölf Plakattafeln sind bei der Eröffnung dicht umringt und auch das Informationsmaterial begehrt – die Jugendlichen haben genauso großes Interesse wie die Erwachsenen, die auf diese Weise durchaus angeregt werden, ihren Umgang mit Alkohol zu überdenken. Derweil lassen sich alle die Cocktails schmecken, die an der Bar der kommunalen Jugendpflege und des Kreisjugendrings Aichach-Friedberg ausgeschenkt werden. Elternbeiratsmitglieder und die Schülermitverwaltung mixen hier exotisch anmutende Cocktails, die bei den Gästen allen Alters sehr gut ankommen. „Das geht auch ohne Alkohol“, ist man sich einig. Sehr gefragt ist auch der Informationsstand der Barmer-GEK, an der Schüler und Eltern eine sogenannte Rauschbrille ausprobieren können. So erleben sie, welchen Einfluss Alkohol auf die räumliche Wahrnehmung und das daraus resultierende Verhalten hat. Eine überraschende Erfahrung für viele, die mit der Brille durch die Aula wanken.
Im Anschluss an die Eröffnung informieren Oberarzt Florian Daxer und Dr. Donata Müller von der Suchtambulanz des Josefinums in Augsburg aus Sicht der Fachleute über einige Aspekte, die im Rahmen der Ausstellung behandelt werden. Neben der rechtlichen Situation erläutern die Ärzte die Entwicklung des Alkoholkonsums Jugendlicher, der – trotz aller Nachrichten in den Medien – glücklicherweise rückläufig sei. Auch erklären sie, wie Alkohol wirkt, welche Warnsignale für einen riskanten Alkoholkonsum zu beachten und welche Präventionsmaßnahmen wirkungsvoll sind. Mit einem gewissen Augenzwinkern vermittelten sie Verhaltensregeln für Eltern und ernstgemeinte Hilfestellungen für den Notfall.
Die zweite Referentin, Manuela Cailliet, erste Vorsitzende des Vereins Kornblume ist leider kurzfristig verhindert. Ihre Sicht zu Hilfen für Suchtkranke und deren Angehörige hätte den Abend sicher noch zusätzlich bereichert. Deshalb soll der Vortrag nach Möglichkeit zu einem anderen Termin nachgeholt werden.
Der große Andrang der Besucher zeigt, dass das Thema Jugendliche und Alkohol bedeutend und Aufklärung gefragt ist. Die Ausstellung und der Themenabend in der Konradin-Realschule gehen hervorragend darauf ein. Ein großes Lob an Schulleitung, Konrektor Karl-Heinz Waldmüller, der die Ausstellung an Bord geholt hat und den engagierten Elternbeirat unter der Leitung von Thomas Böck, der für den passenden Rahmen gesorgt hat.

myheimat-Team:

Dagmar Weindl aus Friedberg

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