"Bitte umsteigen!" Friedberger Stadtbus und Linie 6 ringen um Anschluss

Mit dem 36er nach Augsburg - das ist seit 12. Dezember 2010 Geschichte
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  • hochgeladen von Franz Scherer

Bald drei Monate haben wir sie nun, die Straßenbahn "Linie 6". Das erste fertiggestellte, rund 59 Millionen Euro teure Teilprojekt der Augsburger "Mobilitätsdrehscheibe", hat uns Friedbergern neben einem riesigen Parken und Reisen-Haltepunkt ante portas Friedbergs auch einen Begriff in Erinnerung gerufen, der dem in die große Nachbarstadt reisenden Friedberger Bürger lange Zeit fremd war: "Bitte umsteigen!" heißt es jetzt, wenn der Stadtbus die Stadtgrenze Friedbergs erreicht. Weiter geht es dann im 5-Minuten-Takt mit hochmodernen Niederflur-Straßenbahnen auf den neu verlegten Schienen, vorbei an der schönen Maria-Alber-Kapelle, in Richtung Augsburg.

Mit der Gesetzkraft der EU-Verordnung 1370 , die seit Dezember 2009 öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße (ÖPNV) neu regelt, musste auch für Friedberg die Konzeption der öffentlichen Personenbeförderung ab der Stadtgrenze neu geregelt werden. Nach vielen Diskussionen, Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden ist der Ausbau der Linie 6 heute abgeschlossen und Autos und "Bähnle" ziehen in friedlicher Eintracht nebeneinander die Augsburger Straße entlang.

Obwohl: Es gab schon mal Straßenbahnschienen über die Lechbrücke, es gab schon mal Gleise auf dem Alten Heuweg. Abgebaut hat man diese Strecken in den 60er Jahren, weil viele Bürgerinnen und Bürger das eigene Auto als das bessere Beförderungsmittel wählten. Heute, bei ständig steigenden Treibstoffkosten besinnte man sich zunehmend auf die Vorteile des öffentlichen Personennahverkehrs – es ist wieder "in". Mit Bus und Tram zu fahren.

Alles gut? Na ja, schön wäre das schon. Aber so ganz mit der bisherigen, zugegeben provisorischen Lösung der Beförderung von und nach Friedberg gibt es doch noch einiges zu verbessern. Da wären zum Beispiel die Anschlüsse zwischen Bus und Tram. Werktags zwischen 5 und 8 Uhr und zwischen 15 und 21 Uhr besteht Anschluss vom Bus zur Tram im 15-Minuten-Takt, ansonsten muß 30 Minuten auf den Anschluss gewartet werden. Nach 21 Uhr und an den Wochenenden fähr der Bus sogar nur einmal jede Stunde. Die Straßenbahn selbst aber verkehrt eigentlich im 5-Minuten-Takt.

Soll dieses Problem zur Lösung angegangen werden, müssen der Augsburger Verkehrs-Verbund (AVV), der Landkreis Aichach-Friedberg und vielleicht auch die Stadt Friedberg mit Mehrkosten rechnen. Drei Varianten stehen jetzt zur Diskussion um die Situation der Personenbeförderung zu verbessern. Myheimat wird bei Zeiten über die Entscheidungen berichten. Für die besonders Eiligen unter den Friedbergern gibt es ja schon eine ganz attraktive Lösung: Man fährt mit der Stadtbuslinie zum Friedberger Bahnhof, steigt dort in die Regionalbahn um und ist in kurzer Zeit in der Augsburger City. Tja und falls es dann in Augsburg weder mehr Geschäftseröffnungen als Geschäftsaufgaben geben wird, kann der Friedberger auch mal wieder mit Freude durch Augsburgs Straßen bummeln.

Weitere Informationen

Amtsblatt zur EU-Verordnung 1370
Infos zur Mobilitätsdrehscheibe Augsburg
Infos zur Straßenbahnlinie 6

Bürgerreporter:in:

Franz Scherer aus Friedberg

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