Lebendiger Austausch: Ein kultureller Brückenschlag sorgt für nachhaltige Wertschätzung

Die Bosporusbrücke verbindet Europa und Asien. Auch die gemeinsame Reise hat nachhaltige Verbindungen geschaffen
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  • Die Bosporusbrücke verbindet Europa und Asien. Auch die gemeinsame Reise hat nachhaltige Verbindungen geschaffen
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Bei einer gemeinsamen Reise nach Istanbul entdecken türkischstämmige und deutsche Frauen Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Kultur

Istanbul – eine einzigartige Stadt, keine Frage. An der Nahtstelle zweier Kontinente treffen Orient und Okzident, jahrtausendealte Geschichte und modernes, pulsierendes Leben einer 15 Millionen Einwohner Stadt aufeinaner. Ein kosmopolitisches Zentrum, das die unterschiedlichsten Menschen und Kulturen vereint.

Einblicke in eine Stadt und die andere Kultur

Es lohnt sich Istanbul kennenzulernen. Noch mehr, wenn dies im Rahmen eines interkulturellen Austauschs möglich ist, der nicht nur Einblicke in die Stadt, sondern auch in die Lebens- und Denkweise unserer türkischstämmigen Mitbürgerinnen ermöglicht. Zu diesem lebendigen Austausch hatte der Türkische Frauenbund in Friedberg auch den Katholischen Frauenbund und die Frauengruppe der Evangelischen Gemeinde eingeladen.

Noch vor der Reise offenbart ein erstes organisatorisches Treffen in der Fatih Moschee in Friedberg die großartige Herzlichkeit und Gastfreundschaft, von der die türkische Kultur geprägt ist. Statt minutiöser Planung des Programms steht eher die Geselligkeit im Vordergrund – laut, lustig und voller Vorfreude auf ein großes Erlebnis.

Ein Erlebnis ist es in der Tat, als wir uns in der bunt gemischten Gruppe aus 14 türkischstämmigen und sechs deutschen Frauen zwischen 23 und Rentenalter auf den Weg machen, um Istanbul und gleichzeitig die jeweils andere Kultur zu entdecken. Wir staunen angesichts der Blauen Moschee und des gewaltigen Baus der Hagia Sophia, die einst Kirche, dann Moschee war und heute ein Museum ist. Wir lassen uns von märchenhafter Stimmung im Topkapi Palast einfangen, wir tauchen in die mystische Atmosphäre der Yerebatan Sarayi, eines unterirdischen Wasserspeichers, ein, bewundern die nächtliche Kulisse Istanbuls vom Eyüp-Hügel, pendeln bei der Schifffahrt auf dem Bosporus zwischen zwei Kontinenten und, und, und ...

Wunderbare Menschen nehmen uns mit auf eine Reise in ihre Kultur

Auf unserer fünftägigen Tour entdecken wir eine faszinierende Stadt. Vor allem aber lernen wir dabei wunderbare Menschen kennen, die uns mitnehmen auf eine Reise in ihre Kultur. Und das quasi im Vorbeigehen. Ob beim Gespräch am Frühstückstisch, bei der Fahrt in übervollen Straßenbahnen oder Kleinbussen, beim Besuch der Sehenswürdigkeiten, von Cafés oder Restaurants, beim Bummel durch den Basar oder Markt. Immer ist eine unserer türkischen Begleiterinnen für uns da, bereit, uns einzuweihen, Interessantes zu vermitteln, Fragen zu beantworten oder Sprachbarrieren zu überbrücken.

Aber auch umgekehrt funktioniert dieser Austausch – lebendig und unkompliziert. Es sind die vielen Gespräche hier und da, die unzähligen Gegebenheiten, bei denen wir uns intensiv kennenlernen. Zu fünft im Taxi aneinander gedrängt diskutieren wir über das Tragen von Kopftüchern oder den Habit von Nonnen, in der Moschee tauschen wir uns über religiöse Bräuche aus und beim Abendessen über die türkische und deutsche Küche.
Unsere neuen türkischen Freundinnen erzählen offen und ehrlich von ihrem Leben in Deutschland und in der Türkei,von ihren Zielen und Träumen. Manche auch davon, wie es ist, wenn man sowohl in Deutschland als auch in der Türkei als Fremder behandelt wird. Aber nicht nur unsere Begleiterinnen, sondern viele Menschen, die wir in Istanbul erleben, beeindrucken uns tief. Wir erfahren überall Respekt, gegenseitige Wertschätzung und erleben schon fast ungewohnte Höflichkeit.

Eine Reise mit Symbolcharakter

Istanbul wird zu einem Symbol für die gemeinsame Reise. Die Stadt ist ein Spannungsfeld zwischen Historie, Tradition und Moderne. Die zahlreichen Gegensätze aber dürfen hier existieren, sie sind sogar eine Bereicherung. Das Gleiche gilt für unsere Gruppe, die vielfältig und bereichernd ist. Diese Reise hat bewirkt, dass wir Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten entdeckt und schätzen gelernt haben. Die andere Kultur in Respekt und Wertschätzung annehmen. Eine schöne Erfahrung, die nachhaltig wirkt. Der Austausch soll auch künftig gepflegt werden.

Kein Zweifel: Es lohnt sich Istanbul kennenzulernen. Und vor allem lohnt es sich, andere Menschen mit einer anderen Kultur kennenzulernen.

Apropos:
Integrationsarbeit in Friedberg

Die Stadt Friedberg engagiert sich seit mehreren Jahren intensiv in der Integrationsarbeit. Dabei wird sie professionell von der Fachfrau Claudia Gerwing unterstützt. Einige Projekte ihres Konzeptes werden bereits umgesetzt. Dazu gehört auch das Frauenfrühstück der internationalen Frauengruppe in Friedberg, die außerdem auch Ausstellungs- oder Kinobesuche, Ausflüge und mehr organisiert. Interessierte wenden sich an Christa Wiesner, Tel. 0821-2679823, E-Mail: r-c-Pietsch@t-online.de.

Termin
Am 16. April 2013 um 19.30 Uhr im Vortragssaal des Roten Kreuzes in Friedberg vermitteln Teilnehmerinnen der Reise nach Istanbul ihre Eindrücke – auch anhand von Bildern. Gerne sind dazu auch Herren eingeladen.

myheimat-Team:

Dagmar Weindl aus Friedberg

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