Mythos Villa Hügel

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Nach der frühzeitigen Entlassung aus der Haft erhielt Alfried Krupp 1951 das Unternehmen und das Familienvermögen von den Alliierten zurück und auch die Villa Hügel. Doch Alfried Krupp wollte um keinen Preis wieder in das verhasste Elternhaus einziehen. Stattdessen plante er, es zu verkaufen: an die Stadt Essen, für den symbolischen Preis von einer Mark. Doch Krupps Berater und Vertrauter Berthold Beitz hielt ihn davon ab. Zwar zogen die Krupps nicht wieder ein, doch die Villa Hügel blieb in Familienbesitz und schrittweise bekam auch die Öffentlichkeit Zutritt. Der Ort, der vorher faszinierend und gleichzeitig unerreichbar war, lockte die Essener in Scharen in die Kunstausstellungen, die ab den 1950er Jahren
dort stattfanden. Dabei waren die Ausstellungen anfangs gar nicht die Hauptattraktion. Vielmehr wollten die Essener sehen, wo und wie die Krupps gelebt hatten. Der mächtigen Familie scheinbar so nah zu sein und auf ihren Spuren durch den Hügelpark zu wandeln, das machte den Reiz aus. Die Anziehungskraft der Villa Hügel war ungebrochen; in der Wirtschaftswunderzeit wurde sie zu einem Symbol der florierenden westdeutschen Industrie. Mittlerweile beschäftigte das Unternehmen Krupp über 110.000 Menschen. Häufig wurden Staatsgäste auf den „Hügel“ eingeladen, weil das Haus einen der wenigen repräsentativen Orte der jungen Bundesrepublik darstellte und wie kaum ein anderes für Glanz, Macht und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit stand.

Auszug aus www.geheimnisvolleorte.wdr.de

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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