Das Leben ist bunt
Öffentliche Sitzungen im alten ℝ𝕆𝕄

Reguläre, allen Bürgern zugängliche Bedürfnisanstalten waren jedoch über das gesamte Stadtgebiet verteilt. In Rom gab es im 4. Jh. n. Chr. insgesamt 144 öffentliche Toiletten. Diese bestanden in der Regel aus drei Wänden in Hufeisenform angeordneten marmornen Sitzbänken mit Löchern und davor eingelassenen Schlitzen. Unter den Bänken verlief eine Rinne, durch die kontinuierlich frisches Wasser zum Abspülen der Fäkalien lief.

Mehr als 20 Sitze, direkt nebeneinander waren keine Seltenheit. Trennwände gab es nicht, sodass die Latrinen auch als "Treffpunkte" dienten, an denen man mit anderen ins Gespräch kam. Erhaltene große Toilettenanlagen in Thermen waren zumeist sehr aufwendig ausgestattet: hatten Marmorsitze und Mosaikfußböden. Diese privaten Toilettenanlagen lassen einen hohen hygienischen Anspruch erkennen.

Die meisten römischen Latrinen waren keine Orte, die zum Verweilen einluden. Es gab aber auch Sanitäranlagen für vornehme Besucher – sie waren mit Statuen, Mosaiken und Malereien geschmückt. Als wirklich „stille Örtchen“ kann man aber auch diese „Prachtlatrinen“ nicht bezeichnen, da auch hier rege Unterhaltungen und Diskussionen an der Tagesordnung standen.

Die antiken Toiletten waren ein Ort des Miteinanders. Heutzutage ist der Toilettengang eine höchst intime Angelegenheit und in der Gesellschaft oft auch mit ein wenig Scham verbunden. Nicht allein deswegen sind die damaligen Umstände für uns unvorstellbar.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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