Im Dunkeln ist gut funkeln

Mitte des 19. Jahrhunderts war die Luft in den Zündholzfabriken so mit Phosphor durchsetzt, dass deren Wände und Einrichtungsgegenstände nachts leuchteten und die Arbeiter oft solche Mengen an Phosphordämpfen einatmeten, dass im Dunkeln ihr Atem leuchtend wurde. Frauen beziehungsweise Kinder stellten in diesen Fabriken die Mehrheit der Belegschaft, da sie deutlich weniger Lohn erhielten als die Männer. Viele Arbeiter erkrankten an der Phosphornekrose durch den giftigen Phosphor. Phosphornekrose war eine schlimme Erkrankung, die bei zahlreichen Beschäftigten verheerende Unterkieferschäden hinterließ und oft zum Verlust der Kinnlade und schließlich zum Tod führte. Die Berichte und Bilder über die furchtbare Berufskrankheit der Zündholzarbeiter gehören zu den erschütterndsten Krankheitsschilderungen des 19. Jahrhunderts. Die Berner Konvention führte 1906 zum Verbot des weißen Phosphors in der Streichholzherstellung.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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9 Kommentare

Bürgerreporter:in
Wolfgang Schulte aus Hagen (NW)
am 06.04.2019 um 09:00

Ein sehr aufschlussreicher Artikel mit interessanten Kommentaren.

Bürgerreporter:in
Annegret Freiberger aus Menden
am 07.04.2019 um 09:03

Hans-Joachim: es stimmt - auch heute sind wir noch vielen Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Der Unterschied zu früher: heute sind wir uns der Gefahr bewust - und die, die am ehesten was daran ändern könnten, reagieren gar nicht oder erlassen Gesetze, die erst Jahre später in Kraft treten und längst nicht alles, sondern nur ein Minimum abdecken.
Wenn wir als Bürger etwas ändern wollen, müßten sich ALLE erheben: und mit ALLE meine ich wirklich die gesamte Weltbevölkerung.
Aber wer will z.B. die Ärmsten der Armen dazu animieren? Durch ihre Abgeschiedenheit zum Bildungssystem begreifen sie doch gar nicht, was Andere wollen und die, die es evtl. noch begreifen, fürchten um den Verlust des Bisschen, was sie noch besitzen.
Und den Wohlhabenden geht es am A.... vorbei: die sagen sich, es gibt ja Medikamente und was gehen mich die Anderen an.
Ergo: es werden noch viele an Krankheiten sterben, was gar nicht nötig ist.

Bürgerreporter:in
Hans-Joachim bartz aus Hattingen
am 07.04.2019 um 10:10

@ Annegret:

In vielen Ländern glauben die Menschen noch an Götter und glauben, dass diese das Leben und die Zukunft regeln.

Sie opfern ihren Göttern, wenn es nötig ist, sogar das letzte Hemd.

Wir opfern unser letztes Hemd der Finanzverwaltung des Staates, und hoffen, dass wir dadurch auch eine gesicherte Zukunft haben.

Eine neue Göttin ist uns am Firmament erschienen, von der wir glauben, dass sie die Zukunft der jungen Menschen sichert.

Viele Menschen opfern, nein schenken sogar dieser Göttin ihr Vertrauen.

Ihr Name ist Greta Thunberg, die Göttin mit dem stählernen Gesichtsausdruck !