Seit 1852 feiern die USA ihren nationalen Tag des Weihnachtssterns immer am 12. Dezember.

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Den 12. Dezember feiert man in den USA als nationalen Tag des Weihnachtssterns (engl. Poinsettia Day). Während die Pflanze für die einen zur Vorweihnachtszeit wie Plätzchen und Glühwein gehört, verkörpert sie die für andere wiederum den Inbegriff der Spießigkeit. Grund genug, diesem botanischen Anlass einen eigenen Beitrag zu widmen.

Im Jahre 1828 reiste der US-amerikanische Botschafter Joel Roberts Poinsett (1779–1851) nach Mexiko, von wo aus er einige Exemplare des Weihnachtssterns in die Vereinigten Staaten – genauer gesagt nach Greenville bzw. Charleston, im US-Bundesstaat South Carolina, importierte. Von dort aus schickte er sie an Freunde und botanische Gärten des Landes. Bereits nach dem Tode Joel Roberts Poinsett am 12. Dezember 1851 verabschiedete der US-Kongress 1852 die Resolution für den fortan jährlich gefeierten National Poinsettia Day. Aber es gibt Hinweise auf das mexikanische Fest Virgen de Guadalupe (dt. Unsere Liebe Frau von Guadalupe – oder auch: Fest zu Ehren der Jungfrau von Guadalupe). Damit schließt sich dann auch wieder Kreis zum Ursprungsland Mexiko.

Zum festen Bestandteil der US-amerikanischen Vorweihnachtszeit wurde der Christstern allerdings erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier vorwiegend durch die geschäftliche Umtriebigkeit der in Hollywood, Kalifornien ansässigen, aus Deutschland ausgewanderten Familie Ecke.

Albert Ecke begann mit dem Verkauf der Pflanzen um 1906, wobei erst sein Sohn Paul Ecke  die Idee hatte, die Weihnachtssterne hauptsächlich in der Adventszeit anzubieten. Der Erfolg sollte ihm recht geben und so kaufte die Familie schließlich ca. zwei Hektar Farmland bei El Monte, auf dem sie die Pflanzen im großen Stil anbauten. Nach dem Tode Alberts im Jahr 1919 übernahm Paul die Geschäftsführung und verlegte bzw. vergrößerte den Hauptsitz des Gartenbauunternehmens 1923 nach Encinitas im südkalifornischen San Diego County. Dort befindet dieser sich als Paul Ecke Ranch auch heute noch, wobei das Unternehmen inzwischen im Besitz von Dümmen Orange ist.

Pflanzten die Eckes ihre Poinsettien zunächst noch saisonal unter freiem Himmel, führte Alberts Enkel Paul Jr. schließlich den ganzjährigen Anbau in Gewächshäusern ein. Er war es schließlich auch, der die Pflanzen als Dekoration an TV-Shows wie The Tonight Show, The Dinah Shore Show und die landesweit ausgestrahlten Bob Hope’s Christmas Specials verkaufte. Auf diese Weise erhielten die Züchtungen der Ecke-Familie schließlich auch in den gesamten Vereinigten Staaten ein breites mediales Interesse und gelangten schließlich auch in die Wohnzimmer des Landes.

Heute gelten die Weihnachtssterne als fester Bestandteil der US-amerikanischen Vorweihnachtszeit und sind seit Jahren die meistverkaufte Topf- bzw. Zimmerpflanze der Vereinigten Staaten. In Deutschland ist der Weihnachtsstern seit Jahren die meistgekaufte Topfpflanze, die es mittlerweile in etlichen Farben und Formen gibt. Neben dem klassischen Rot überraschen die Züchter auch mit eher ungewöhnlichen Kreationen wie Pink, Apricot, Weiß und Zitronengelb, zweifarbig, gesprenkelt, mit spitzen, runden oder in einigen Fällen auch gezackten Blättern.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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