Achtung
Kommt gut durch den Karneval

Denguefieber ist in Brasilien ein aktuelles Gesundheitsproblem, insbesondere in Rio de Janeiro. Die Stadtverwaltung hat aufgrund steigender Denguefieber-Fälle den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Hier sind einige wichtige Informationen:
Denguefieber in Brasilien:

Brasilien kämpft seit Oktober letzten Jahres mit einem landesweiten Denguefieber-Ausbruch.
Besonders betroffen ist Rio de Janeiro.
Im Januar 2024 wurden bereits mehr als 10.000 wahrscheinliche Infektionen mit dem Dengue-Virus in der Stadt verzeichnet.
Dies entspricht fast der Hälfte aller Fälle, die im gesamten Jahr 2023 registriert wurden.
Bürgermeister Eduardo Paes bezeichnet dies als die höchste Anzahl an Infektionen seit 1974.
Die Stadtverwaltung hat den Gesundheitsnotstand ausgerufen und plant, spezielle Betten für Denguefieber-Patienten bereitzustellen.
Zusätzlich werden Pflegezentren und eine Notfalleinsatzzentrale eingerichtet, und spezielle Wagen verteilen ein Insektizid in der Luft.
Eine landesweite Impfkampagne mit dem neuen Vakzin Qdenga, das auch in der EU zugelassen wurde, ist im Gange.

Weitere Denguefieber-Fälle in Brasilien:
In den ersten vier Wochen des Jahres 2024 wurden landesweit 220.000 wahrscheinliche Denguefieber-Fälle registriert.
Eine Woche zuvor waren es noch 120.000 Fälle.
15 Todesfälle wurden auf die Viruserkrankung zurückgeführt.
Die aktuelle Notstandslage kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, da am 9. Februar der Karneval in Rio de Janeiro beginnt.
Gesundheitsexperten befürchten durch die Karneval-Saison und die anhaltende Regenzeit einen weiteren Anstieg der Fallzahlen.
Übertragung des Dengue-Virus:
Das Dengue-Virus wird durch die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) übertragen.
Stehendes Wasser, wie es in Armenvierteln wie den Favelas oft vorkommt, bietet ideale Bedingungen für die Stechmücken.
Die Population der Gelbfiebermücke hat sich bei starken Regenfällen und hohen Temperaturen besonders gut entwickelt.

Die Gelbfiebermücke stammt ürsprünglich aus dem tropischen Afrika. Von dort aus wurde sie durch Handel und Schifffahrt auf anderen Kontinenten eingeschleppt. Heute ist Stegomyia aegypti weltweit in den Tropen und Subtropen verbreitet. Die Tiere haben sich über Afrika hinaus im Süden der USA, der Karibik und Lateinamerika, sowie im Nahen Osten, Indien, Südostasien und Australien etabliert.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts trat die Gelbfiebermücke immer wieder sporadisch in den Mittelmeerländern, aber auch in der Bretagne, England und am Schwarzen Meer auf. Warum sie sich aus diesem Lebensraum zurück gezogen hat ist unklar. Seit 2015 hat sich eine Population wieder fest in Madeira, Portugal etabliert und ist somit auch wieder in Europa heimisch. Es bleibt abzuwarten, ob die Stechmücke weitere europäische Gebiete des Mittelmeers dauerhaft besiedelt. Eine Verbreitung weiter nördlich ist bei den momentanen Klimaverhältnissen trotz der relativ milden Winter nicht wahrscheinlich.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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