Schlösser und Burgen
Schloss Nordkirchen im Münsterland

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Aufgrund seiner Pracht und Größe sowie der Aufteilung der Gebäude und ihrer Zuordnung zueinander führt Schloss Nordkirchen den Beinamen „Westfälisches Versailles“. Die Architektur des Schlosses orientiert sich aber nicht ausschließlich an französischen Vorbildern, es finden sich auch Anklänge an den Klassizismus niederländischer Wasserschlösser. Diese beiden Traditionen wurden in Nordkirchen mit typisch westfälischen Merkmalen kombiniert; so kamen bei den Gebäuden roter Backstein, heller Sandstein aus den Baumbergen und aus Ibbenbüren sowie sauerländischer Schiefer als Baumaterial zum Einsatz.

Die Schlossgebäude sind von einem rund 172 Hektar großen Schlosspark umgeben. Rund 70 Hektar des Parks, davon etwa 20 Morgen Wasserfläche, sind Eigentum des Landes Nordrhein-Westfalen und öffentlich zugänglich. Rund 50.000 Besucher zählt der Nordkirchener Schlosspark pro Jahr. Ihn durchziehen 23 Alleen mit einer Gesamtlänge von 7,5 Kilometern. Die Rosskastanien, Linden, Rotbuchen, Ahorne und Platanen dieser Alleen stammen oft noch von den Erstpflanzungen im 18. Jahrhundert, sind aber an vielen Stellen schon seit Jahrzehnten in einem schlechten Zustand und müssen ersetzt werden. Möglich wird dies nun durch das Projekt „Hochzeitsbäume“, bei dem Hochzeitspaare, die sich im Schloss trauen lassen, einen Baum spenden und in einer gemeinsamen Pflanzaktion zweimal im Jahr alte, marode Bäume ersetzen. Der wichtigste Bereich des heutigen Schlossparks besteht aus der dem Schloss nördlich vorgelagerten Venusinsel. Seinen Namen erhielt dieser Gartenteil wegen der mehrfach dort aufgestellten Venus-Skulpturen.

Gärten und Alleen des Schlosses sind reich mit Skulpturen verziert. Insgesamt finden sich 385 Exemplare im Schlosspark. Die Skulpturen in den beiden Kastanienalleen des Westgartens stehen an ihrem alten Platz; die ursprüngliche Ordnung und Aufstellung der meisten anderen ist nicht rekonstruierbar und somit nicht original. Etliche Figuren im Umfeld des Schlosses sind inzwischen verwittert oder beschädigt, wenn nicht sogar bereits gänzlich verloren. Die meisten Skulpturen in besserem Zustand stammen aus den Jahren 1910 bis 1919, nachdem die Gärten im neobarocken Stil restauriert worden waren. Das trifft in besonderem Maße auf den Bereich der Venusinsel zu. Skulpturen in ostasiatischer Manier umrahmen den Chinesenbrunnen. Sie stellen Mandarine, Samurais, Buddhas, aber auch einfache Bauern dar. Sie wurden in der Zeit von 1910 bis 1914 von dem Bildhauer Reicks aus Lüdinghausen angefertigt und stehen seit 1972 an der jetzigen Stelle. Früher säumten sie den Schwanenteich.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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