Savoir Vivre auf Frankreichs Flüssen

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Frankreich ist das Land des Weines, des guten Essens und der kulinarischen Spezialitäten. Darüber hinaus hat das Nachbarland eine reiche Geschichte, historische Architektur und abwechslungsreiche Natur, die Reisende bei einer Flusskreuzfahrt auf Rhône und Saône erleben können. Auf dem Sonnendeck des Schiffes sehen Urlauber das Ufer vorbeiziehen, erleben Schleusen und Kanäle und sehen wie die Franzosen am Ufer grillen, angeln und das Leben genießen.
Die meisten Kreuzfahrten auf Rhône und Saône beginnen in der französischen Metropole Lyon. Der Liegeplatz der Flusskreuzfahrtschiffe liegt zentral in der Nähe der Universität am mit Kunstwerken, Bänken und Spielplätzen gestalteten Rhône-Ufer. Rhône und Saône können Urlauber zum Beispiel mit der 110 Meter langen MS Maribelle entdecken. Nachdem der Anker gelichtet ist wendet der Kapitän das Schiff und nimmt Kurs nach Norden. Nach einem köstlichen Abendessen im Bordrestaurant mit Blick auf die untergehende Sonne erwachen die Gäste am nächsten Morgen in Tournus. Immer samstags ist Markttag in dem kleinen Ort mit seiner mittelalterlichen Atmosphäre. Wer mag entscheidet sich für eine Rundfahrt durch malerische Dörfer, vorbei an Steinhäusern mit überdachter Veranda durch eine sanfte Hügellandschaft.
29 Flußkilometer weiter liegt Chalon-sur-Saône. Für die meisten Gäste ist die Hafenstadt mit ihren alten Fachwerkhäusern Ausgangspunkt für einen Ausflug in die Residenzstadt Beaune. Dort wurde im Jahr 1443 von reichen Bürgern ein Hospizkrankenhaus im burgundisch-flämischen Stil erbaut. Das „Hotel Dieu“ wirkt von außen unscheinbar, begeistert im Inneren jedoch durch reiche Holzschnitzereien und das wohl schönste Ziegeldach Frankreichs. Heute ist die Hauptstadt des Burgunderweins Sitz von Weinhändlern, die in kilometerlangen Kellergewölben unter der Altstadt Millionen Flaschen Wein lagern.
Nächster Halt der MS Maribelle ist Mâcon. Rund um die Stadt werden jährlich 49 Millionen Flaschen Wein erzeugt. Sehenswert sind unter anderem die St. Laurent Brücke aus dem 11. Jahrhundert und Reste der alten Kathedrale Vieux Saint Vincent. In Mâcon ist das „Maison de Bous“ einen Besuch wert. Die Fassade des im Jahr 1510 erbauten Hauses ist mit einer Vielzahl freizügiger Figuren verziert, die Grimassen schneiden.
Vorbei an Lyon fährt das Schiff 245 km flussabwärts über Saône und Rhône bis nach Viviers. Dabei bleibt Zeit die Annehmlichkeiten des Schiffes zu nutzen, auf dem Sonnendeck Schach zu spielen, sich im Whirlpool zu erfrischen oder ein Buch aus der bordeigenen Bibliothek zu lesen. Entlang der „Grande Rue“ führt der Weg zur Kathedrale und zum Aussichtspunkt „Belvédère de Châteauvieux“. Nach einem Gang durch die malerischen Gassen der Altstadt entscheiden sich die meisten Reisenden für einen Ausflug zu den Schluchten der Ardéche. Die Ardéche ist ein 120 km langer Zufluss der Rhône, der sich im Laufe von Millionen von Jahren tief in das Gestein gefräst hat. Entstanden ist ein Canyon inmitten südländischer Natur, der zu den bekanntesten Reisezielen für Kanufahrer gehört.
Den südlichsten Punkt der Reise erreicht MS Maribelle mit dem Hafen von Arles. Am frühen Morgen legt das Schiff an in der Provence-Stadt, in der im 15. Jahrhundert Vincent van Gogh zu Gast war. Von Arles aus ist es nicht weit bis zum Naturpark Carmague. Das 85.000 Hektar große Sumpfgebiet ist bekannt für wilde Pferde, schwarze Rinder und seine reiche Natur. An den Rändern der kleinen Straßen wird Reis angebaut und Salz gewonnen. Der Wallfahrtsort Saintes Maries-de-la-Mer ist das Ziel vieler Ausflüge und die Gelegenheit am Strand zu spazieren oder eine erfrischende Runde im Meer zu schwimmen.
Weiterer Höhepunkt einer Reise auf Rhône und Saône ist die zum Weltkulturerbe gehörende Stadt Avignon. Am Abend erreicht MS Maribelle die reich beleuchtete, historische Innenstadt mit dem Papstpalast und der aus dem Volkslied „Sur le pont d´Avignon“ bekannten Brücke Pont St. Bénézet. Der Aufstieg zu Papstpalast und Domgarten wird mit einem spektakulären Blick über die Stadt belohnt. Die dreigeschossige Pont du Gard in der Nähe der Stadt ist ein Meisterwerk der antiken Architektur. Sie liegt in einer wilden Schlucht, umgeben von Pinien und Eichen. Wer genau hinschaut findet am Wegesrand Kräuter der Provence wie Thymian, Rosmarin und Salbei.
Vorbei an Burgen, Weinbergen und Kulturschätzen macht sich das Schiff dann wieder auf den Weg nach Lyon. Der Höhenunterschied zwischen Chalon-sur-Saône und dem Mittelmeer liegt bei 180 Meter. Überwunden werden die durch 15 Schleusen. Auf der Rückfahrt nach Lyon genießen die Reisenden nach Intensiven Begegnungen mit Land und Leuten die entspannte Langsamkeit einer Flusskreuzfahrt. Mit einem Cidre auf dem Sonnendeck oder in der klimatisierten Kabine, können die Touristen sich wie zu Hause fühlen. Zurück in Lyon bleibt den Gästen Zeit, die Basilika der Stadt und den Blick über die kulinarische Hauptstadt Frankreichs zu genießen. Die ist nicht nur bekannt für ihre deftige Küche mit Wurstwaren und Linsengerichten, sondern auch für die vier Restaurants von Paul Bocuse. Kunstvoll bemalte Gebäude, Museen, Feinkostgeschäfte und kleine Restaurants zeichnen die weltoffene Stadt der Kunst und Kultur aus. Beim „Traboulieren“ in den Höfen zeigen sich liebevoll gestaltete Kleinode, architektonische Überraschungen und kleine Geschäfte. Für viele Reisende ist die Flussfahrt die schönste Art den Weg als Ziel zu begreifen.

Bürgerreporter:in:

Christian Kolb aus Essen

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