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Hoorn , die Stadt am Markermeer

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Hoorn ist eine der ältesten Städte in Nordholland und war lange Zeit ein wichtiges administratives und wirtschaftliches Zentrum der Region. Wie und wo genau Hoorn entstand, ist nicht ganz klar. Einer Legende zu Folge, hat ein Sohn des legendären Friesenkönigs Radboud im achten Jahrhundert einen Ort gegründet und nach sich selbst benannt. Der Hoorner Geschichtsschreiber Velius schrieb im siebzehnten Jahrhundert, dass Hoorn um 1300 an der Mündung des Torfflusses Gouw gegründet worden sein soll. Die ältesten archäologischen Funde in Hoorn sind sogar noch ein Jahrhundert älter. Es könnte durchaus sein, dass es eine frühere Siedlung gab, diese aber von der Zuiderzee überschwemmt wurde.

Dank der Lage an der Gouw-Mündung war die Siedlung für Händler attraktiv. Durch den Fluss kam es zu Kontakten mit anderen Siedlungen in Westfriesland und über die See wurden Kontakte zu weiter entfernten Städten hergestellt. Ab etwa 1300 sind Händler aus Hoorn in verschiedenen Archiven von Städten an der Ostsee und in Flandern aufgeführt. Der Siedlung ging es gut und 1356 war der Ort bereits reich genug, um Stadtrechte kaufen zu können. Die Stadt schloss sich später Philipp dem Guten an, damit die Stadt das große Handelsnetz des burgundischen Reiches nutzen konnte. In den Streitereien Hoekse und Kabeljauwse kämpften Truppen aus Hoorn gegen Jakobäa von Bayern.

Eine andere politische Entscheidung, die sich positiv auf die Stadt auswirkte, war die Teilnahme am Aufstand gegen die Spanier. Nachdem Den Briel 1572 von den *Geusen erobert worden war, entschied sich Hoorn zusammen mit dem Rest der Region für Wilhelm von Oranien. In dieser Schlacht nahmen es Schiffe aus Hoorn erfolgreich gegen eine spanische Flotte auf der Zuiderzee auf. Das Wachstum und der Wohlstand, den die Niederlande während und nach dem Achtzigjährigen Krieg erlebten, wirkten sich auch auf Hoorn aus. Hoorn wurde zum administrativen und wirtschaftlichen Zentrum des nördlich der IJ gelegenen Gebietes. Die VOC Ostindien-Kompanie), die WIC (Westindien-Kompanie), aber auch die Nordische Kompanie und die Admiralität ließen sich in der Stadt nieder. Jan Pieterszoon Coen, der berühmte Skipper Bontekoe, aber auch die Namensgeber von Kap Hoorn, legten aus dem Hafen von Hoorn ab.

*Die Geusen waren eine Gruppe niederländischer Aufständischer, die sich am Anfang des Achtzigjährigen Krieges (1568-1648) gegen die spanische Herrschaft auflehnten. Der Name “Geusen” leitet sich aus dem französischen Wort “gueux” ab, was “Bettler” bedeutet. Die Bezeichnung wurde von Heinrich von Brederode während eines Festes vorgeschlagen und von den Versammelten übernommen. Die Geusen trugen graue Bettlergewänder als sichtbares Zeichen des Bundes.

Hoorn konnte jedoch nicht mit Amsterdam konkurrieren. Immer mehr Schiffe fuhren an Hoorn vorbei und nach und nach ging es bergab mit der Stadt. Die Gründung der Batavischen Republik nach der Französischen Revolution setzte allen administrativen Funktionen von Hoorn ein Ende. Im neunzehnten Jahrhundert florierte der Handel dank der großen landwirtschaftlichen Produktion der Gegend um die Stadt noch einmal. Der Käsemarkt in Hoorn wurde der wichtigste der Provinz. Im 20. Jahrhundert verschwand diese Marktfunktion wieder, aber Hoorn blieb eine wichtige Stadt für die Region. In der Mitte des Jahrhunderts erhielt die Stadt eine neue Funktion als "Überlauf" für Amsterdam, das aus den Nähten platzte. Die Stadt erfüllt heute eine regionale Funktion für Bildung, Gesundheit und Handel. Die Stadt versucht auch mit Erfolg sich zu einem touristischen Zentrum zu entwickeln.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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