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Der St.-Patrokli-Dom 

in Soest ist eine katholische Kirche von großer architekturgeschichtlicher Bedeutung. Der sakrale Bau imponiert durch seine gewaltigen grünen Sandsteinmassen, vor allem aber durch den von vier Ecktürmchen flankierten, etwa 80 Meter hohen monumentalen Turm („Turm Westfalens“), der von Experten häufig als schönster romanischer Turm Deutschlands bezeichnet wird, und durch den geräumigen anmutigen Vorhallenbau, eine Art Westwerk mit loggienartigem Oberbau. Dieser hatte früher vom heutigen Domplatz aus einen Zugang über zwei Treppen und könnte Hermann Rothert zufolge ein um 1200 noch nicht vorhandenes Rathaus ersetzt haben.

Jahrhundertelang war das Patroklistift das mächtigste und reichste Stift des ganzen Herzogtums Westfalen; zeitweise unterstanden dem Stift bis zu 54 Pfarreien. Die Pröpste des Patroklistifts, die zumindest in den ersten Jahrhunderten weitgehend dem Hochadel entstammten, waren über weite Teile des Mittelalters zugleich Domherren in Köln und jeweils einer der vier Großarchidiakone bzw. bisweilen auch Offizial des Erzbistums Köln. Nur etwa ein- bis zweimal im Jahr hielt sich der Propst des Kollegiat-Stifts St. Patrokli – zur Abhaltung eines geistlichen Gerichts – in Soest auf. Die übrige Zeit ließ er sich vom Dechanten vertreten, dem die Verwaltung des Patroklistiftes oblag. Während der Soester Fehde kam es 1444 zu Konflikten zwischen der Stadt Soest und dem Stift, da letzteres weiterhin zu den Kölner Erzbischöfen hielt. Der Reformation leistete das Stift seit 1531 Widerstand. Nachdem die Kanoniker sich geweigert hatten, zur neuen Lehre überzutreten, verließen sie die Stadt. Ein Teil des Patroklidomes wurde evangelisch. Im Jahr 1548 führte der Dechant Johannes Gropper die katholische Lehre wieder ein. Die Stiftsherren kehrten zurück. Ihnen stand seitdem bis zur Aufhebung 1812 der Ostteil des Domes zu.[4] Letzter Dompropst im alten Sinne war von 1804 bis 1811 Friedrich Clemens von Ledebur-Wicheln, der spätere Bischof von Paderborn.

Das Stift besaß einen Patroklus-Schrein, der zwischen 1311 und 1330 von dem Goldschmied Meister Sigefridus geschaffen worden war. Nach Auflösung des Kanonikerstifts im Zuge der Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden nach und nach nicht nur die Immobilien des Stifts, sondern auch wertvolles Inventar verkauft. Der Patroclus-Schrein aus dem 14. Jahrhundert wurde im Jahr 1841 für 3012 Taler an die Preußische Münze verkauft, um in Soest dringend notwendige Reparaturarbeiten ausführen zu lassen. In Berlin wurde der Schrein in der Preußischen Skulpturensammlung aufbewahrt. 1945 ging er beim Brand des Berliner Bunkers Friedrichshain verloren. Von den 16 silbernen Figuren, die den Schrein schmückten, gelten mindestens acht als endgültig verschollen.

Nach Verkauf des kostbaren Schreins ruhten die Gebeine des Heiligen Patrokus im Hochaltar in einem einfachen Holzkasten. 1871 stifteten Soester Familien den heute vorhandenen, kleineren, teils vergoldeten Messingschrein, in dem sich neben den Gebeinen auch die Holzkiste befindet. Der Schrein wurde von dem Goldschmied Johann Leggen (Paderborn) gefertigt und 1991 restauriert. Er befindet sich unter dem Hauptaltar und wird jährlich am Sonntag nach dem Patronatsfest (21. Januar) in einer feierlichen Prozession durch den Dom getragen.

(Quelle Wikipedia)

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1 Kommentar

Die Geschichte des Schreins ist ja schier unglaublich und es ist sehr schade um diese Kostbarkeiten.
Deine Bilder sind natürlich wieder ganz großartig.
VG, Romi

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