Von oben herab....

Rosalie
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So oder so ähnlich betrachten Gimli und Lucky oft das Treiben bei uns auf dem Hof. Das ist nicht so gemeint, wie es auf den ersten Blick klingen mag. Die Beiden sind nicht überheblich, aber sie haben eine wichtige Rolle hier bei uns übernommen: sie beschützen uns. Und der beste Platz für eine gute Übersicht, ist einfach das Dach, also folglich von oben herab.
Ja, natürlich wären vielleicht Miro oder Ringo oder Klara allein schon wegen der Körpergröße besser hierfür geeignet, aber ich weiß nicht, ob die sich so gut bei der Mäusejagd anstellen würden. Können Sie sich vorstellen, wie erstaunt man als Katze von Welt sein kann, wenn einem einfach so morgens eine Maus über die Pfoten läuft? Einfach so spaziert die durch die Zwinger, zeigt keine Furcht oder Bedenken und alle waren derart erstaunt ob dieser Frechheit, daß keiner reagiert hat. Wirklich passiert! Vor meiner Zeit hier als Bewohner, aber eine der Lieblingsgeschichten von Lucky, der seine Aufgabe auch sehr ernst nimmt. Ich habe mir sagen lassen, daß fast jedes Tierheim Hofkatzen hat. Vielleicht ist es eine Art Aberglauben und Glücksbringer oder es geht wirklich darum, das Futter vor den Angriffen von Mäusen und Ratten zu schützen. Wir sind einfach deren natürlicher Feind, so ist das in der Natur eben und sie wissen es auch, wenn wir in der Nähe sind, kann es mit dem Spaß schnell vorbei sein. Es ist nicht witzig, wenn das Futter im Lagerraum vorverköstigt wird - das ist nicht Sinn der Sache. Es ist unser Futter, das Sie uns geschenkt haben. Nennen Sie es eigen, aber ich teile ungern mein Futter - außer vielleicht mit meinem Mitbewohnern Sunny, Kiki und Fritzi.
Da weiß ich ja auch, daß jeder jedem etwas gönnt und zur Not auch übrig läßt.
Warum ich Ihnen das erzähle? Sie sehen immer alle Bilder von allen Bewohnern und ich berichte über Auszüge und Neuzugänge und immer sind Lucky und Gimli mit dabei, aber erwähnt werden sie nur ganz selten. Hiermit erledigt und erklärt. Ich glaube, daß es den Beiden sehr gut so gefällt. Sie sind nicht so richtig daran interessiert großartig zu kuscheln und zu schmusen. Sie holen sich ab und dann ein paar Leckerchen ab, schauen in der Küche vorbei, leisten unseren Menschen Gesellschaft, wenn es ein ruhiger Tag auf dem Hof ist und kommen abends pünktlich zum Füttern zurück. Ich glaube, daß es das perfekte Leben für Lucky und Gimli ist. Mir würde da schon etwas fehlen. Ich will doch ab und dann mal kuscheln und so richtige Streifzüge durch die Umgebung sind auch nicht so richtig mein Fall. Natürlich würde auch ich mir ansehen, wo ich lebe, aber ganz so aktiv bin ich ja dann doch nicht, daß ich immer und überall mitten drin sein muß.
Auch hier in unserer WG paßt es sehr gut, daß auch Kiki und Fritz etwas ruhiger sind - Sunny bringt etwas Farbe ins Spiel, aber das ist auch nicht verkehrt. Ach ja, apropos Sunny. Ich hatte von ihrem Auszug berichtet und es hat ihr dort auch sehr gut gefallen. Sie hat mit einem Hund zusammen gelebt und sie fand die ganz toll - doch sie sie leider nicht so. Sie hat erzählt, daß sich die Hündin immer sehr aufgeregt hat, wenn sie vorbei gelaufen ist und so haben die Menschen zusammen entschieden, daß das auf Dauer keine Zukunft haben wird. Also ist Sunny wieder bei uns eingezogen. Na besser so, als daß es am Ende noch ein Unglück gegeben hätte. Schüchtern ist unsere Sunny ja nicht gerade.
Dafür ist Krümel ausgezogen und auch bei unseren Pflegestellen hat sich einige getan.
Aber nichts desto trotz sind wir rappel voll im Katzenhaus! Das ist wirklich unglaublich. Und dann sagen unsere Menschen auch noch, daß es jetzt dann bald wieder viele Katzenbabys geben kann. Wie meinen die das denn? Wir haben doch immer noch ganz viele Kinder da, wie können da denn schon wieder neue kommen? Wie sollen wir Großen denn dann jemals gegen "süß", "niedlich" und "putzig" bestehen können? Ich weiß, auch die werden mal groß und erwachsen, aber es ist so unglaublich schwer die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zu ziehen, wenn wir Baby-Alarm hier haben.
Ich hoffe schwer, daß das noch etwas dauert und ich bin dahin ganz viele Auszüge aus dem Katzenhaus vermelden kann. Es gibt so langsam wirklich ein paar Langsitzer hier und da gehöre ich wohl selbst auch schon dazu. Das klingt irgendwie nicht nett - so als ob mich wirklich keiner haben will. Bin ich langweilig und uninteressant? Sieht man mich denn nicht? Ich bin nun mal eine Tiger-Katze und keine Glückskatze wie zum Beispiel /Milli oder so außergewöhnlich hübsch wie Honey, aber bin ich deswegen nicht auch liebenswert? Doch! Das bin ich! Ich sage Ihnen jetzt, daß ich eine ganz besonders tolle Katze bin und sich jeder mehr als nur glücklich schätzen könnte, wenn ich mich für ihn entscheiden würde. Wir sind hier gerade ein paar Tiger-Katzen und ich muß mich mal für uns aussprechen: Kiki, Fritzi, Gerlinde, Lilly, Kitty, Tigerle und meine Wenigkeit Rosalie sind super Katzen mit schönen Tigerstreifen - wer könnte uns denn widerstehen, wenn mensch mal genau gucken würde.
Ich weiß außerdem, daß im Katzenzimmer mit Bruno, Evi, Emily, Gerry und Tonja und in der Quarantäne Asti und Becks 6 Tigerkinder sitzen - süß, niedlich, putzig und gestreift! Ja, wir stehen zu unseren Streifen!
So, das mußte mal gesagt werden! Entschuldigung an alle anderen von weiß, schwarz-weiß, rot bis bunt gefleckt.
Leider sind auch unsere Hasen oder sind es Kaninchen - wo ist da denn eigentlich der Unterschied, sie hoppeln alle im Hasenhaus um her - immer noch alle 4 da. Unsere Mia und Nina haben sich jetzt mit dem Herren Trusia angefreundet, nur mit Coneja will es einfach nicht klappen. Es wäre so wichtig, wenn die 4 endlich den Platz bekommen würden, den sie verdient haben. So hübsch unser Hasenstall auch ist, für eine Besetzung und 4 Hasen ist es an sich fast doch zu klein.
Ja und da wäre dann noch das Hundhaus. Zur Zeit zwar nicht voll besetzt, aber dennoch wäre es an der Zeit, daß sich hier mal was tut!
Wie kann es denn sein, daß unsere tollen Kerle und klasse Mädels einfach keine Familie für sich begeistern können? Schauen Sie sich doch mal Ringo an! Das ist doch ein Traumtyp! Es kuschelt sich gern an Menschen ran, er knutscht sie sogar ab und dann. Ich dachte immer nur wir Katzen würden die Nasenstupser verteilen .... aber er ist da ein richtiger Künstler drin. Er geht gern spazieren, lernt unwahrscheinlich schnell, behält es auch im hübschen Köpfchen, scheint mir verstanden zu haben, wie man Menschen um die Pfote wickelt oder stur zu erscheinen. Leider muß ich auch sagen, daß ich beobachtet habe, daß Ringo zwar auch immer eine Gassirunde fordert, aber wenn der Mensch keine Zeit hat, dann findet er sich sehr schnell damit ab - das gefällt mir nicht! Ich will keine Aufgabe sehen! Ich will Hoffnung und Lebensfreude sehen! Ich will Ringo spielen und springen sehen und freudig bellen hören! Ich will nicht sehen, daß er sich, wenn der Mensch wegdreht einfach in eine Ecke setzt und ruhig ist - nein, das will ich nicht sehen! Du mußt ja nicht hüpfen wie Angel, aber mach Dich bemerkbar, zeig Dich, laß Dich nicht hängen mein großer Freund, Du bist ein toller Kerl und es wird DER EINE Mensch für Dich kommen. Ich spüre es, es wird bald passieren!
Ich weiß, auch Miro hat meinen Spürsinn verdient und ebenso Klara und Angel und Jessie und ganz besonders auch Kay, aber kennen Sie das, wenn Sie so irgendwie tief in sich drin spüren, daß jemand ganz besonderes ganz genau jetzt ganz viel Unterstützung braucht? Das Gefühl habe ich gerade bei Ringo.
Ich wünsche mir so sehr, daß sich unsere Menschen Zeit für ihn nehmen können, daß jemand kommt, der immer mit ihm Gassi geht und ganz ganz bald eine Familie oder einfach dieser eine Mensch für ihn kommt. Wir hatten hier schon so viele Bewohner, bei denen es lange gedauert hat, die aber die Geduld und die Hoffnung behalten haben und es dann doch passiert ist. Dieses Wunder des Auszug. Wir hatten aber auch das Gegenteil, ungeduldig und ungestüm, die oder vielmehr der nicht warten wollte. Ja, auch das hatten wir. Doch es lohnt sich zu warten. Unsere Menschen wissen, daß wir warten und sie warten nicht, sie suchen, sie arbeiten immer daran, eine Zukunft für uns zu schaffen. Sie lassen uns nicht alleine, sie sorgen sich um uns. Sie bemühen sich - manchmal geht es schneller, manchmal langsamer, aber es ist immer mit ganzem Herzen und vollem Einsatz.
Auch das mußte mal gesagt werden!

Ich wollte an sich für diesen Eintrag ein paar Gastschreiber gewinnen, aber es hat nicht ganz geklappt. Aber keine Angst, für den nächsten Eintrag kann ich Ihnen ein paar neue Eindrücke und Ansichten versprechen und auch einen kurzen Bericht live aus dem Hundehaus.

Bis dahin wünsche ich Ihnen das aller Beste, vergessen Sie uns nicht und bleiben Sie uns treu.
Ihre
Rosalie

http://www.tierheim-hoechstaedt.de

Bürgerreporter:in:

Sabine Pollok aus Dillingen

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