Berufswunsch Pirat: Auch nicht mehr das, was es mal war. Schiffeversenken am Golf von Aden

Flagge des Piraten Edward England | Foto: Autor: WarX, edited by Manuel Strehl. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bild:Flag_of_Edward_England.svg
  • Flagge des Piraten Edward England
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Piraten haben es heutzutage viel schwerer als in der Vergangenheit, wie uns dieser Artikel (1) berichtet. Früher, so macht es uns die Filmindustrie und ein paar Bücher für Heranwachsende vor, war der Piratismus (3) wohl reichlich heroisch und wurde sogar von höchster Stelle gefördert (2).

Heute hingegen klagen Piraten (4) über enorme Anlaufverluste, wenn es um neue Projekte geht. Als Projekt sei in diesem Zusammenhang die Kaperung eines mehr oder weniger großen oder sogar sehr großen Schiffes gemeint. Wie man hört, habe die Verschleppung der "Sirius Star", eines saudi-arabischen Supertankers, 500.000 Dollar verschlungen. Das ist eine satte Menge Geld. Und diese Kosten müssen wieder hereinkommen, sonst sieht es mau aus in der Kasse der modernen Piraten. Kein Wunder, dass man in Piratenkreisen nun an die 25 Millionen Dollar für das Schiff verlangt.

Man kann gespannt sein, wann und ob die "Sirius Star" mit Rohöl im Wert von hundert Millionen Dollar an Bord wieder freigelassen wird.

Einsam wird sie nicht sein in der "Gefangenschaft": Dümpeln doch bisher 17 Schiffe mit mehreren hundert Besatzungsmitgliedern in den Wassern vor der somalischen Küste.

Kaufmännisch gesehen lohnt sich die Piraterie wohl: Somalische Piraten haben nach kenianischen Angaben in den vergangenen zwölf Monaten
mehr als 150 Millionen Dollar (5) erhalten. Wenn die Kosten abgezogen sind, bringt das eine schöne Rendite. Und genug Knete, sich schneller Boote und eindrucksvolle Waffen (6), Satellitentelefone, Navigationssysteme, Radargeräte, Panzerabwehrraketen und Zählmaschinen für Lösegelder zu kaufen, damit das "Business" weiter geht.

Einige scheint das Geschäftsmodell der Piraten - "Freibeuterei" - im Golf von Aden zu stören (7). Reedereien meiden nämlich Suezkanal aus Angst vor Piraten und Versicherungsprämien steigen in ungeahnte Höhen. Daher wird viel diskutiert und wenig gehandelt. Wenn auch mal eine indische Fregatte (9) ein Piratenboot versenkt. Solche Betriebsunfälle lassen die Piraten aber in der Regel kalt. Ob sie auch eine Versicherung gegen unerwartetes Versenken abgeschlossen haben?

Auf jeden Fall verbitten sich die Piraten jegliche Einmischung in ihre Geschäfte. Wie man hört, denkt man von Nicht-Piraten-Seite daran, den guten Worten auch starke Taten folgen zu lassen. Das mögen die Piraten aber gar nicht hören (8). Einer tönte gar: "Ich hoffe, der Eigner des Tankers ist klug und lässt keine militärischen Schritte zu, denn das wäre eine Katastrophe für alle".

1) Piraten in der Kostenklemme:
http://www.weissgarnix.de/?p=717

2) Sir Francis Drake
http://de.wikipedia.org/wiki/Francis_Drake

3) Piraterie
http://de.wikipedia.org/wiki/Piraterie

4) Wer ist der Pirat? Geschichte der Piraterie bis heute
http://tinyurl.com/67ptwo

5) GOLDGRUBE GOLF VON ADEN
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,59199...

6) Die High-Tech-Piraten rüsten auf
http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3805749,0...

7) Deutschland verspricht mehr Einsatz
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,59175...

8) Piraten drohen mit Widerstand bei Befreiungsversuch
http://tinyurl.com/5ml37y

9) Wie ich soeben (27.11.) lese, hat das indische Kriegsschiff statt eines Piratenschiffes ein Fangschiff versenkt, das von den Piraten gekapert worden ist. Ein Schuss in den Ofen, bildlich gesprochen...

---

Ein weiterer Beitrag aus der Reihe "MomentMal"
http://www.myheimat.de/tag/MomentMal

Bürgerreporter:in:

Vuolfkanc Brugger aus Dillingen

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