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Not macht erfinderisch: Erntedank und Missio so leicht dahin gesagt

Mein Erntedank:

Hunger in den Entwicklungsländern: Not macht erfinderisch – so leicht machen wir uns das ja schon lange.

Labor ingenium miseris dat (Manilius astronomica 1.80 – ein röm. Gedichtautor und Zeitgenosse von Kaiser Augustus ) http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_lateinischer_Ph...
Dieser lateinische Ausspruch aus der späten römischen Kaiserzeit, als das römische Weltreich nüchtern und politisch versiert, sich rein rational und mitleidlos aus seinen „Kolonien“ bediente, diente stets bis ins 20. Jhdt. hinein als leicht verfügbare Beruhigungspille der Besitzerklasse.

Besonders beliebt wurde der Ausspruch dann nach den beiden Weltkriegen, um bittere Not in den unteren Schichten zu einem Tugendideal und zur eigentlichen Triebfeder für Kreativität und Erfindungen hoch zu stilisieren. Natürlich sind wir auch heute noch durch die erfinderischen Qualitäten von Kindern der 3. Welt begeistert, deren Spielzeug aus Müll selber gebastelt wird.

http://www.myheimat.de/diedorf/kultur/afrika-spiel...

Hier ist Bewunderung sicher berechtigt, besonders im Vergleich zu unserem eigenen Kaufwahn und dem Streben nach im kleinen Detail immer „besseren“ , zumindest aber teureren Industrieprodukten, die wir schneller wechseln, als dass wir ihren Besitz auch nur richtig verstehen und nützen oder lang genug genießen könnten.

Als ich als 14-jähriger Schüler in den 60-ger Jahren mit meinen Eltern auf einer Frankreichreise bettelnde Menschen sah, habe ich weinend meine Eltern um das Taschengeld des nächsten Monats gebeten und alles den Bettlern abgegeben. Ich muss ja gestehen, heute scheine ich da wesentlich härter und routinierter. Wenn wir bei unseren Reisen durch die ärmsten Regionen kommen und dort oft laufend von körperlich behinderten Menschen oder auch Kindern angebettelt werden, taxieren wir kühl deren Arbeitsfähigkeit und die Anzahl der anderen Bettler im Umkreis und verhalten uns streng nach den Regeln der Reiseanbieter: Vermeiden Sie es möglichst Bettlern, die in größerer Anzahl auf treten, Almosen zu geben, weil Sie sich der großen Schar der auf Sie einströmenden Leidensgenossen sonst gar nicht mehr erwehren können. Geben Sie Kindern nichts, da diese sonst dem Gelderwerb durch Betteln den Vorzug gegenüber der Schulbildung geben. Geben Sie, wenn dann nur den Eltern oder gar den Dorfvorstehern, da diese die Verteilung nach Bedürftigkeit meist vielleicht nicht immer ganz gerecht, sicher aber geordneter vollziehen können. Ein Kind, das durch Nichtarbeiten mehr „verdient“ als sein schwer schuftender Vater, sieht nicht nur auf diesen herab, sondern wird nie einem geregelten Lebenserwerb nach gehen. Mit so rational gefassten Vorsätzen, kann man seinen Bildungsurlaub natürlich auch ohne Kulturschock unter den Ärmsten der Armen überspielen. Natürlich unterstützen wir durch monatliche „Ablass“zahlungen verschiedene wohltätige Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen und Plan international, von denen wir vor Ort gesehen haben, dass die Finanzspritze auch ohne größeren Abzug durch Verwaltungsaufwand auch an kommt, aber: Wo blieb da unser Mitgefühl?

Zum diesjährigen Weltmissionstag stellt das Haus der Kulturen in Diedorf eine exquisite Ausstellung von ausgefallenen Geräten zur Essensvorbereitung aus den Entwicklungsländern und aus Zeiten der Not in Europa zusammen, die ab dem 26.Oktober in der katholischen Kirche HerzMariä in Diedorf im Umgang gezeigt wird.
Der Gottesdienst am Sonntag wird auch zur Ausstellung Bezug nehmen und im Anschluss daran wird in die Ausstellung ein geführt. Danach kann diese Ausstellung kostenlos für andere Ausstellungsorte als Wanderausstellung an gefordert werden. Sie muss nicht versichert werden und es entstehen außer den Benzinkosten der eigenen Abholung durch die ausstellende Gemeinde usw. keine anderen Kosten.

Vielleicht wollen Sie auch noch ein wenig mehr von unserem Haus der Kulturen in Diedorf in Erfahrung bringen und mit einem einfachen Schälchen Milch auf Weltreise gehen oder bei der Betrachtung eines Tellers aus Tunesien etwas über das friedvolle Miteinander der Religionen erfahren:

http://www.myheimat.de/diedorf/kultur/schoene-klei...

http://www.myheimat.de/diedorf/gedanken/mit-einem-...

  • Unser täglich Brot gib uns heute: zwei Holzteller und ein Teller aus Getreidespelzen aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. ( Im Maskenmuseum gibt es in der eiskalten Zeit bei Führungen immer Ingwerstückchen zum innerlichen Aufwärmen).
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  • Wie die Ahnen den Mais von den Göttern bekamen?Vom wiedergewonnenen Paradies der Papagoindianer handelt diese Stickerei aus verschieden gefärbten Maisblättern. Ähnlich wie Prometheus in der griechischen Götterwelt das Feuer stiehlt der listige Schakal in den Erzählungen der Puebloindianer in Arizona die Maispflanze von den Göttern.
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  • Behälter und Pressvorrichtung zur Maniokentgiftung: Die nahrhafte Maniokwurzel enthält roh viel Blausäure. Daher wird das gestampfte oder geriebene Maniokmark mehrfach gewässert und mithilfe dieser aus Schilf geflochtenen Schläuche unter Belastung ausgewrungen. Danach wird es geröstet und verliert so das Gift.
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  • Alte Handmühlen aus Stein zum Mahlen von Korn (oben aus der Südukraine(18. Jhdt.), unten aus der dominikanischen Republik(400 n.Chr, Tainokultur)
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  • einfache Sammlerkulturen: Bei den Aborigines der Nordostküste Australiens stellt man aus der Rinde des Eukalyptusbaumes durch einfaches Zusammenklappen praktische Sammeltaschen für die Früchte und Samen des Dschungels her. Die andere Tasche wurde von Sammlern aus den Bergen Vietnams mit einem einzigen verflochtenen Blatt einer Rispenpalme gemacht.Darunter der bemalte samen des Baobabbaumes als kleine Rassel
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  • Wenn Mann und Frau sich an der Humboldbay in Papua-Neuguinea das Jawort geben essen Sie Sagomus, ein Grundnahrungsmittel in der Südsee, aus diesem Teller zusammen. Das stärkehaltige Mark der Sagopalme (Scheinbanane) wird mit Hacken aus dem Stamm geschlagen und mit Wasser zu einem Brei gestampft. Der langweilig säurig gärende Geschmack täuscht über den hohen Nährwert.
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  • Gefäße aus Holz (Sudan), Haut (Niger) und Kalebassenkürbis(hell:Südäthiopien, schwarz: Ecuador): verschiedene Regionen Afrikas und Südamerikas
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  • Mutter und Vaterfiguren krönen diese beiden hölzernen Haken mit denen Reishalme auf dem Feld schnell und sicher zu Ährenbündeln zusammengebracht werden können.
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  • Eine Kokosnussreibe mit gezahnter Eisenklinge von Timor. Man sitzt auf dem Stühlchen und raspelt aus der geöffneten Kokosnuss das nährstoffreiche Mark , ein Hauptbestandteil der Südseeküche.
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  • Im Haus der Kulturen wird die Ausstellung von Essgerät vorbereitet: Hinten ein Mahlstein aus der Jungsteinzeit, davor alte Getreidestampfer aus Gabun
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  • Eine Wasserträgerin mit Kind auf dem Rücken aus Benin: Teil der Ausstellung Mutter und Kind im Haus der Kulturen in Diedorf
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  • So sah man in der Kolonialzeit den hungrigen Bettler in Afrika: Steck eine Münze in die Hand, dreh an der Kurbel, die Figur verdreht die Augen bis ins Weiße und schluckt eine nach der anderen runter.
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