Afrika: Spielen im Abfall : Kreativität des Spiels mit Recyclingmaterial

Senegal, Überlandbus
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Wenn wir, wie jetzt wieder im Winter, unserer Sehnsucht nach Afrika nachgeben, sind unsere Reisetaschen auf beiden Wegen prall gefüllt. Alle Stifte und Hefte, die ich bei Schülern an unserer Schule und von meinen Nichten und Neffen als nicht mehr gebraucht zum Mitnehmen Geschenkt bekomme ,gehen mit auf die Reise. Kinderkleidung sowieso.
Gebrauchte Erwachsenenkleidung, die wir selbst mit dabei haben, geht an arme und ältere Leute, immer stark hin- und herüberlegend,ob es gut ist. Man nimmt den einheimischen Webern und Schneidern ja schliesslich auch wieder wichtiges Einkommen und vernichtet damit tradionelles Brauchtum.
Früher waren auch all die ausrangierten Spielzeugteile unserer Glitzer-Glamour-Verschleisskultur mit in unseren Taschen. In den Waisenhäusern in Afrika schien man sich über alles zu freuen. Dieses Gefühl gefiel uns.
Heute bleiben die Barbiepuppen und Kindergeschenke von Mac-Donalds meist zurück und machen anderen wichtigen Geschenken Platz.
Erinnern wir uns nicht mehr an die leuchtenden Kinderaugen, als wir der kleinen Puppenmutter die schwer lädierte Puppe überreichten, erinnern wir uns nicht, wie promt der kleine Junge sich mit dem silbernen Plastikauto auf den staubigen Boden fallen lies und mit einem glücklichen Katzenschnurren Motorgeräusche beim Herumschieben des Spielzeugs erzeugte?
Doch, wir erinnern uns aber auch daran, wie oft wir Kinder mit den allereinfachsten selbstgemachten Spielgeräten vergnügt in der Gruppe planen, basteln und montieren, spielen und mit ihren einfachen Erfindungen durch die Dörfer laufen sahen.
Manches haben wir von den Kindern zu fairem aber absichtlich nicht überteuertem Preis gekauft, lange überlegend, ob wir dabei nichts falsch machen. Bettelnden Kindern gaben wir nie auch in größter Armut nicht. Aber wir suchten den Weg zu den Eltern und gaben Ihnen unsere kleine Unterstützung. Zu schnell verlassen sich Kinder auf den Erfolg des Bettelns und gehen dann nicht mehr zur Schule oder verachten die oft schwere aber schlecht bezahlte Arbeit der Eltern, wenn sie selber mit Betteln schnell mehr verdienen.

Bürgerreporter:in:

Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf

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