Klapperstorch bringt Kindersegen

Bilder vom Aufbau der Ausstellung in Diedorf: Vogelfrei

Wie die Illyrer und Langobarden in der Gegend von Venedig , Cividale und Triest
sich das Weiterleben nach dem Tode vorstellten und welche Rolle die Störche dabei spielten.

Bei den Illyrern hielt sich sehr lange der ehemals weit verbreitete Dionysoskult. Der Gott der Ekstase war für eine der vielen Wiedergeburtsreligionen im südöstlichen Europa führend. Die Zeitenwechsel und Vorgänge der Natur mit Geburt und Vergehen sollten auch für das menschliche Leben vorbildhaft gesehen werden und aus dem Tod auf neues Leben hoffen helfen. Die Beobachtung der Vogelzüge und des Vogelverhaltens war bei vielen Völkern wie auch Griechen und Römer sehr wichtig für die Voraussage des richtigen Zeitpunktes für Aussaat und Ernte und der gesamten Zukunft an sich. Die Beobachtung von Störchen, europäischen Ibisen(Waldrapp) und anderen Zugvögeln war auch in den Lagunen von Venedig und an der Küste für die dort lebenden Stämme eben Langobarden und Illyrern wichtig.
Für die Illyrer waren die von Störchen und Ibis-vögeln aus dem brackigen Lagunenwasser gezogenen kleinen strampelnden Wesen , nicht Frösche sondern als Kleinkinder wiedergeborene Ahnen.
Für die mehr am frühen Christentum orientierten Langobarden musste der Wiedergeburtsmythos eben mit der Auferstehung in Symbiose gebracht werden.
Die Verwendung von Vogelmasken in der viel späteren Comedia dell Arte scheint auf Maskenkulte um diese Vögel zurück zugehen.
Über die Alpen gelang der Brauch über ziehende Volksschauspieler bis in die nördlichen Alpen, die Schweiz und die Bodenseegegend . In Übersee und einigen Orten ist das Kostüm der Hansele aus bunten Stoffflicken eine deutliche Anspielung auf das bunt schillernde schwarze Kostüm des Waldrapps (Ibis). Noch deutlicher ist auch in Form einer langen roten Stoffzunge oder –nase der Vogelschnabel angedeutet.
In Unterammergau gibt es eine Maske aus dem 18. Jhdt, die deutlich als Pestmaske in Vogelgestalt mit Klappkiefer erkennbar ist.
Der Wasservogelbrauch verbindet das keltische Fruchtbarkeitsbrauchtum des Greenman, mit Heischebräuchen im Winter und mit dem langobardischen Vogelkult

Bürgerreporter:in:

Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf

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