Haus der Kulturen Diedorf: "Frauenpower"
Anna Ottmann´s : "AKT-ive Chiffren" im Dialog zu Afrikanischer Holzskulptur

Blick in die Ausstellung: " Frauenpower" mit Anna Ottmann ´s "AKT-iven Chiffren", Schauspielerfotos der multimedialen Künstlerin und wilden afrikanischen Frauenskulpturen
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  • Blick in die Ausstellung: " Frauenpower" mit Anna Ottmann ´s "AKT-iven Chiffren", Schauspielerfotos der multimedialen Künstlerin und wilden afrikanischen Frauenskulpturen
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Die Ausstellung „ Frauenpower“
Von fein sinnlicher zeichnerischer Erotik und fast vulgär derber Akt-Skulptur
Und wieder war es am Haus der Kulturen Diedorf ein zufälliger Kontakt aus früheren Zeiten, ein gemeinsames Studium an der Akademie der Bildenden Künste bei Thomas Zacharias, ein gleicher Abschluss mit dem Examen für Kunsterzieher, der die Künstlerin Anna Ottman mit dem Museumsleiter des Maskenmuseums zum künstlerischen Kontakt brachte und jetzt zu gemeinsamen Überlegungen und zum Aufbau einer gemeinsamen „Dialog“-Ausstellung: Moderne Kunst-Fremde Kulturen führte . Zur Eröffnung der Ausstellung. „ Frauenpower am 17 September brachte die mehrfach ausgezeichnete bildende Künstlerin, zudem auch ehemalige Schauspielerin an mehreren Bühnen und am Stadttheater Augsburg, gut bekannt auch aus Fernsehserien aus Oberösterreich eine Serie mit feinsinnig sensiblen erotischen Zeichnungen, “ Akt-iven Chiffren“ wie sie es nennt, und stellt sich dem Dialog mit den derben, fast vulgär schönen Holzskulpturen aus Afrika, die das Ehepaar Stöhr in Ihrer Jugend aus alten Sammlungen in Paris und Brüssel erworben hat.
Aus hartem Holz nur mit dem Querbeil von afrikanischen Schmieden geschlagen, zeigt diese Kunst noch vor hundert Jahren abwertend als „Kunst der Wilden“ abgetan, fast geometrische Grundformen, übertriebene Körperhaftigkeit und doch: „ Frauenpower im wahrsten Sinne“.
Kleine „Idolplastiken“ aus der Steinzeit der matriarchalen Donaugesellschaften, Fruchtbarkeitsfigürchen längst vergangener Kulturen geben zu Spekulationen in noch schriftloser Zeit über die Bedeutung der Frauen in früheren Kulturen und das Leben im Matriarchat Anlass. Während Männer wohl eher immer einen Sieger im Wettbewerb, einen Anführer zu finden suchten, scheint im Matriarchat durch viele gemeinsame Gespräche beim gemeinsamen Arbeiten tatsächlich ja die Demokratie erprobt worden zu sein.
Anna Ottmann wohnte und wirkte über Jahre gleich rund ums Eck beim Stadtberger Rathaus. Sie ist ein Multitalent der schönen und bildenden Künste , wie es Thomas Hack für die AZ über eine Ihrer vielen bayernweiten Ausstellungen kurz vor Corona im lichten und architektonisch großzügigen Ambiente dieses Gebäudes formulierte. Mit diesen formalen architektonischen Qualitäten kann das nur aus privater Finanzkraft, ganz ohne Handwerker und nur mit eigener Arbeitsleistung des Museumsleiters ausgebaute Diedorfer Haus der Kulturen und Maskenmuseum freilich nicht mithalten. jjj
Die ehemals abbruchreife, jetzt billig aber großzügig renovierte Scheune bietet für die hauchfeinen, sinnlich tastenden Aktzeichnungen von Anna Ottmann aber dennoch viel Raum zum Atmen. Mit mehrfachen sich dem dargestellten Körper nur langsam, quasi zögernd und zärtlich nähernden, ganz leicht vibrierenden Linien erweckt die Künstlerin eben weiblich sensibel Aktfiguren zum Leben. Mittendrin ballt sie dann plötzlich, ja fast ekstatisch, das Liniengewirr dann aber zu starker wilder Dichte. So als sei es teuerste Muskatblüte würzt Anna Ottmann das Linienbündel dann auch pointiert und auf ganz wenige Körperstellen wie z.B. die Brustwarzen beschränkt mit Farbmarkierungen aus dem roten Buntstift. „Frauenpower“ ebenso, wenn auch ganz anders, als die im Dialog dazu positionierten derben Frauenfiguren afrikanischer Provenienz aus der Sammlung des Museumleiters. Auch diese Holzskulpturen stehen dem Wunsche der Künstlerin entsprechend einmal eher allein und ganz freigestellt, um sich anderenorts im dichten Haufen zu drängen, so als wären sie ganz aufgeregt zusammengelaufen um jetzt wild gestikulierend miteinander zu diskutieren. Lässt sich so völlig unterschiedliche Kunst aus ganz anderen Kulturen, die ja selbst in der Ausstellung zum Dialog auffordert, miteinander vergleichen?
Die Künstlerin Anna Ottmann und der Ausstellungsmacher Michael Stöhr sind davon überzeugt.
Diese Ausstellung „ Frauenpower“ kann mit Voranmeldung ( 08238/60425 auch kurzfristig ) ebenso besichtigt werden, wie die Ausstellung von „Comparellen“ des Diedorfer Künstlers Wolfgang Ohnmeisz und die Dauerausstellung des internationalen Maskenmuseum mit der weltweit größten Sammlung alter Authentischer Masken aus allen Kulturkreisen.

Bürgerreporter:in:

Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf

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