Kurt Aue bei Olympia 1972

Der Haunstetter Kurt Aue 1972 als Fackelläufer ausgesucht -
Originalfackel hängt im Bäumenheimer Sportheim
Augsburg /Bäumenheim (oH).Keine Frage, Prof. Dr. Bernd Duwe ist Sportler mit Leib und Seele: Insofern verwundert es kaum, dass bei den Olympischen Spielen 1972 auch der Bayerische Landessportverband auf ihn und die damaligen Bäumenheimer Manfred Marstaller und Kurt Aue aufmerksam wurde: Bernd Duwe war im Mehrkampf erfolgreich, Manfred Marstaller ebenfalls in der Leichtathletik und Kurt Aue hatte sich als Schiedsrichter einen Namen gemacht. "Wir waren damals schon Sportgrößen", erzählt Bernd Duwe und Kurt Aue. Und als solche wurde den Mitgliedern des TSV Bäumenheim eine besondere Ehre zuteil: Sie sollten auf einer kurzen Strecke in Augsburg die Olympiafackel tragen. Ziel war der Eiskanal in der Nähe des Siebentischwaldes, wo später die Kanuten um Medaillen kämpften. Mit der Originalfackel in der Hand absolvierte das Trio sogar ein Probetraining, um sich auf das herausragende Ereignis vorzubereiten, erzählt Kurt Aue. Dann jedoch die Enttäuschung: "Am selben Tag, an dem wir die Fackel in der Nähe des Rosenaustadions in Empfang nahmen, änderte das Olympische Komitee die Strecke, sodass einige Läuferinnen und Läufer aus Schwaben nicht mehr gebraucht wurden." Auch das Bäumenheimer Team war davon betroffen. "Das war eine ganz verzwickte Geschichte", erinnert sich Kurt Aue.
Wie verzwickt zeigt die Tatsache, dass die Bäumenheimer und ihre Fackel trotzdem noch zu Ehren kamen: Bernd Duwe hatte zu spät von der Planänderung erfahren und sich längst mit der Fackel auf den Weg gemacht. Am Königsplatz sei er mit einer Gruppe von rund 40 Leuten losgelaufen und habe dort die anderen beiden aus den Augen verloren. "Das war eine riesen Begeisterung", so Duwe. "Es war schon erhebend, obwohl man ja nichts anderes gemacht hat, als dieses Ding zu halten. Das war schon toll."
Gleichwohl hat seine Fackel das Ziel nicht erreicht. Denn erstens war deren Brenndauer äußerst gering und das Feuer schon nach rund 15 Minuten aus. Und zweitens war der Biergarten direkt an der Strecke, für den die Läufer auch noch Freibons bekommen hatten, einfach zu verführerisch. "Das war kein Tempo für Fußgänger, das wir da gelaufen sind", erklärt Duwe. "Aber man hätte das schon durchstehen können." Allerdings nicht, wenn direkt am Wegesrand ein kühles Bier lockt - oder auch mehrere davon. "Fragen Sie mich nicht, wie ich heimgekommen bin. Aber auf jeden Fall mit der Fackel."
Die kündet seither im Bäumenheimer Sportheim vom Ruhm vergangener Tage und kam bei einem Faschingsball der "Schlafmützen" noch einmal zu Ehren, als unter dem Motto "Olympia" Bürgermeister Otto Uhl mit ihr in den Saal einzog. Kurt Aue (72 Jahre) damals 28 Jahre jung zog es später nach Königsbrunn und ist inzwischen in Augsburg - Haunstetten wohnhaft. Kurt Aue hat mehrere Ehrenämter inne.

Bürgerreporter:in:

Kurt AUE aus Augsburg

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