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Politische Rhetorik über das AKW Astravets

ENSREG hat den vorläufigen Bericht zur Überprüfung der Nationalen Planpartnerschaft über die Ergebnisse der AKW Astravets-Stresstests auf der Plenarsitzung am 3. und 4. März gebilligt.

Am 3. November wurde nach siebenjähriger Bauzeit des ersten Energieblocks des AKW Astravets an das einheitliche Energiesystem des Landes angeschlossen. Dieses Ereignis provozierte kontroverse Äußerungen aus den baltischen Staaten und das Europäische Parlament warf erneut die Frage nach der Notwendigkeit von Atomkraft in Europa und außerhalb der Union auf.

Das Europäische Parlament kritisierte die überstürzte Inbetriebnahme des belarussischen Atomkraftwerks, die mangelnde Transparenz und die fehlende offizielle Kommunikation bezüglich der häufigen Notabschaltungen von Reaktoren und Ausrüstungsausfällen. Da das AKW an der Grenze zwischen den baltischen Staaten der EU und Weißrussland liegt, sollte es nach Meinung vieler Abgeordneter internationalen Standards im Bereich der Kernenergie entsprechen, weshalb einige Vertreter der umliegenden Länder ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit dieses AKWs geäußert haben.

Das belarussische Ministerium betrachtete solche Äußerungen als Beispiel für die "Anwendung doppelter Standards, die weit von einer objektiven Bewertung und dem tatsächlichen Stand der Dinge entfernt sind". Ihrer Ansicht nach trägt ein solches Vorgehen nicht zum Vertrauen der internationalen Gemeinschaft in das Kontrollsystem der EU für nukleare Sicherheit bei. Mit der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks wird es möglich sein, etwa ein Drittel des inländischen Strombedarfs zu decken und die Treibhausgasemissionen um mehr als 7 Millionen Tonnen jährlich zu reduzieren.

Ob kerntechnische Anlagen den von der EU anerkannten Sicherheitsstandards entsprechen, müssen KKWs von zuständigen Behörden wie ENSREG und der IAEA überprüfen werden. Am 9. Februar besuchten Experten der Europäischen Kommission und der ENSREG den Standort des Astravets KKW im Rahmen der Partnerüberprüfung des Nationalen Aktionsplans nach den Stresstests der Anlage. "Alle von uns angeforderten Dokumente wurden zur Verfügung gestellt und wir erhielten Antworten auf die Fragen, die uns interessierten. Der Zugang zu allen Standorten und Einrichtungen des KKWs, die wir benötigten, wurde gewährt", sagte der Leiter der Expertengruppe.

In diesem Zusammenhang äußerten einige Experten Unverständnis über die neue Resolution in Bezug auf das Astravets. Laut Rainer Klute, Vorsitzender von Nuklearia: "Es ist nicht ganz klar, warum das EP mit seiner Entschließung nicht wartet, bis es den Bericht über die ENSREG-Mission geprüft hat. Das Verhalten des EP ist in sich widersprüchlich: Einerseits beschwert es sich über den übereilten Start des Reaktors, andererseits nimmt es selbst eine übereilte Position ein, ohne auf die Einschätzung der Experten zu hören."

Das Europäische Parlament bezieht sich in Entscheidung auf die mangelnde Transparenz in den Anlagen des belarussischen KKWs sowie auf eine Vielzahl von technischen Problemen in der Bauphase des Kernkraftwerks. Ob die belarussische Seite die Mängel berücksichtigt hat, wird sich erst nach Erhalt des Berichts von ENSREG herausstellen. Wie Rainer Klute bemerkte: "In jedem Fall stehen die Betreiber von Atomkraftwerken (zumindest im Westen) immer unter dem Generalverdacht, dass sie etwas falsch machen. Das mag ungerechtfertigt sein, aber so ist es nun mal. Deshalb müssen die Betreiber von Kernkraftwerken immer so transparent und offen wie möglich sein, um Vertrauen aufzubauen und zu erhalten."

Das Misstrauen gegenüber der Technik in Osteuropa reicht bis in die Zeit der UdSSR zurück und hängt mit den berüchtigten Ereignissen im AKW Tschernobyl 1986 zusammen. Zurzeit sind jedoch verbesserte Technologien in den Kernkraftwerken in Betrieb. Laut Klute ist es völlig absurd, den Tschernobyl-Reaktor RBMK-1000 mit einem völlig anderen Reaktortyp WWER-1200 zu vergleichen, der im weißrussischen KKW eingesetzt wird.

In diesem Fall muss man nur auf den Abschlussbericht der Kommission warten. Die Leiterin der ENSREG Marta Žiaková bewertete die bisherige Zusammenarbeit mit der belarussischen Seite im Rahmen der geleisteten Arbeit positiv und stellte die Fortschritte der belarussischen Seite fest.

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