Nymphe des Meeres – der Seehund

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Robben besiedeln über dreißig Arten die unterschiedlichsten Meeresregionen der Erde. Ursprünglich stammen sie von Landraubtieren ab, bevor sie sich vor Millionen von Jahren durch verschiedene Besonderheiten im Körperbau und Stoffwechsel an ein Leben im Wasser angepasst haben. Heute zeigen Robben amphibische Lebensweisen, wobei sie zur Fortpflanzung und zum Schlafen an Land kommen, zur Nahrungssuche aber wieder das Wasser aufsuchen müssen. Zum Schutz gegen die meist sehr niedrigen Temperaturen, besitzen sie eine ausgeprägte Speckschicht, auch „Blubber“ genannt. Aber Robbe ist nicht gleich Robbe. Man unterscheidet drei Robbenfamilien: die Walrosse, die Ohrenrobben und die Hundsrobben.

Robbe – Hundsrobbe – Seehund
Hundsrobben haben sich, im Gegensatz zu den Ohrrobben, weiter von den Landsäugern entfernt und mehr dem Wasserleben angepasst. Bei einem fast spindelförmigen, glatten Körper sind sogar die Ohren nur noch als seitliche Löcher am Kopf erkennbar. Die Geschlechtsorgane der männlichen Tiere liegen versteckt im Körperinneren, auch die Zitzen der weiblichen Tiere sind äußerlich nicht sichtbar. Der Seehund ist eine von insgesamt 19 Arten bei den Hundsrobben. Seehunde sind an den Meeresküsten von Island bis Portugal verbreitet, meiden allerdings die echten Polarregionen.

Fett verpackt aber gewandt im Wasser

An Land sind Hundsrobben sehr unbeholfen. Die Vorderbeine können das Gewicht nicht abstützen und auch die Hinterflossen sind zu kleinen Schwanzflossen umgewandelt und können nicht mehr unter den Körper geschlagen werden. So können sie sich an Land nur „robbend“ fortbewegen, während sie im Wasser schnell und gewand sind. Die Hinterflossen sorgen dabei für den nötigen Schub im Wasser, die Muskulatur ist daher am stärkstem im Lendenbereich ausgeprägt.

Von Robbenjagd zu Schadstoffen und Vieren
Seit Jahrhunderten werden Robben des Fleisches, der Haut und des Fettes wegen gejagt, anfangs eher nur zur Deckung des Eigenbedarfs. Heute sehen aus industrialisierten Ländern reduzieren die Bestände drastisch. Für die industrielle Fischerei lautet die Devise „ Robben fressen zuviel Fisch“. Erst massive Proteste von Umwelt - und Tierschützern in den 70ger Jahren zwangen die Behörden dazu, geschützte Gebiete für Seehunde und das Verbot der Seehundjagd einzuführen. 1985 folgte dann die Gründung des Nationalparks Wattenmeer und die Bestände konnten sich minimal erholen. Dennoch ist und bleibt die Jagd unkontrollierbar!
Die nächste Bedrohung der Seehundpopulationen entlang der niederländischen, deutschen und dänischen Nordseeküsten sind Schadstoffe, allen voran PCBs (Polychlorierten Biphenylen). Diese Schadstoffe gelangen über Flüsse und die Luft ins Meer und führen unter anderem zu Nierenschäden, Verformungen der Klauen, Gebärmuttertumore, sowie Unfruchtbarkeit.
Ein Unglück kommt selten allein. 1988 und 2002 glichen die Küsten im gesamten Nord – und Ostseeraum einen riesigen Seehundfriedhof. Die Seehundstaupe dezimierte die Bestände im Wattenmeer dramatisch (1988 ca. 18.000 und 2002 ca. 20.000 tote Seehunde insgesamt). Die jahrelange, hohe Belastung der Seehunde mit Umweltgiften führte zu einem stark geschwächten Immunsystem, dadurch wurde die Seuche erheblich verschlimmert.
Die Bilder sind alle im Zoo Augsburg aufgenommen.

Männhen Weibchen
Größe: 1,5-2,0m 1,2– 1,45 m
Gewicht: 50-1005 kg 45-80 kg
Tragzeit: ca. 11. Monate
Alter: über 25 Jahre
Narung: Fische, Krebse, Tintenfische
Tauchtiefe: 10 – 150 m
Tauchdauer: 3-8 Min.
Lebensraum: Inseln und Küsten
Verbreitung: Ost- und Nordsee, Nordatlantik

Viele Grüße Norbert

Bürgerreporter:in:

Norbert Steffan aus Augsburg

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