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Geschichts- und Kulturreihe: 5
Trachten tragen nicht nur Trachtler

  • Ob sie wohl wissen, warum sie eine Tracht tragen?
  • Foto: karepa/stock.adobe.com
  • hochgeladen von Maria Knaus

In Augsburg hat der Herbstplärrer bereits vor einer Woche seine Tore geöffnet und seitdem sehen wir sie wieder: die Tracht. Geblümt, gestreift, gepunktet, Lederhose. Es gibt sie in den verschiedensten Variationen. Dirndl und Lederhose sind heutzutage nicht mehr von bayerischen Volksfesten wegzudenken. Doch das war nicht immer so.

Trachten haben früher nur Bauern und Bäuerinnen getragen, das ist heute gewiss nicht mehr so. Das liegt am Trachtenparadigma, welches den Bauernstand in gewissem Maße glorifiziert. Von dieser Entwicklung konnten Sie bereits im Artikel zu den Heimatmuseen und auch den Gebrüdern Grimm lesen. Trachten galten als langlebige Tradition und im Kontrast dazu stand die schnelllebige Mode der Stadt, daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Tracht ist unverändert und den Modetrends kommen wir manchmal nicht ganz hinterher.

Anfang des 19. Jahrhunderts kam der Trend auf zum Trachten tragen. Das Zeitalter der Romantik: Menschen wenden sich wieder hin zur Natur, das bäuerliche Leben‘ wird idealisiert und sie möchten am liebsten aus ihrem Alltag fliehen, hinaus in die Fantasiewelt oder in die heimatliche Idylle und die Liebe zur Nation wuchs von Tag zu Tag. Mit der Tracht wurde Nation und Heimat verbunden, also hat es einen festen Ursprung in der Heimatgeschichte, an welchem keiner zweifelte. So weit, wie es das Volk wahrscheinlich dachte, ging dieser Ursprung aber gar nicht zurück. Die meisten Trachtenschnitte gehen maximal bis ins 17. Jahrhundert zurück, aber die Tracht fand ihren festen Platz in jedem Schrank. Sogar der Adel kleidete sich neu ein, das Hause Wittelsbach schlüpfte ebenfalls zu dieser Zeit ins bäuerliche Traditionsgewand.

Wofür steht Tracht heute? Auf dem Oktoberfest ohne Dirndl und Lederhose aufzutauchen, ist schon fast ein ‚No-Go‘. Bei Plärrern und anderen Volksfesten ist dieser Trend zwar da, aber nicht so offensichtlich wie auf dem Oktoberfest. Die Besucher:innen der Wiesn entscheiden sich, an dieser Tradition teilzunehmen. Eben weil es ein ‚No-Go‘ ist, passen sie sich an und deswegen ist die Tracht in diesem Zusammenhang zur Mode geworden. Bei einer Tradition sind wir uns den Hintergründen bewusst, aber nur selten wissen die Träger:innen der Tracht, wieso sie sie überhaupt anhaben, es geht nur um das äußerliche Erscheinungsbild und dem Zugehörigkeitsgefühl. Trotzdem gibt es auch noch wahrhaftige ‚Trachtler‘, die sich der Herkunft und Bedeutung bewusst sind.

Ein kleiner Tipp für die Modeträgerinnen:
Schleife rechts steht für verheiratet, verlobt, vergeben oder wenn man einfach kein Interesse hat. Links bedeutet single, vorne binden sich Kinder und Mädchen die Schleife und hinten Witwen und Kelnerinnen.

Zusatzinhalt abrufen Aktion: Tragen Sie zu Volksfesten Dirndl oder Lederhose?

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  • Ob sie wohl wissen, warum sie eine Tracht tragen?
  • Foto: karepa/stock.adobe.com
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  • Anhand der Schleifen ist der Beziehungsstatus einer Frau abzulesen
  • Foto: Christian/stock.adobe.com
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7 Kommentare

Früher JA, obwohl es damals solche Volksfeste bei uns noch gar nicht gab… 🤔Lederhosen und Janker, ich habe sie geliebt obwohl ich ein geborener Schlesier bin…und jetzt in Sachsen-Anhalt lebe…🤷‍♂️😉

Das stimmt und die Lederhose vereint uns ja auch :) Viele Grüße aus Augsburg!

Natürlich habe ich auch eine Lederhose passend zum Dirndl.  🥰 Nicht nur als Kind. Da war das in unserem Dorf damals  bei Hannover ganz normal.

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