Geschichts- und Kulturreihe: 2
Nationalmuseen: Museen der Identitäten

Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) | Foto: Archivsti/stock.adobe.com
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Ein Museum für die ganze Nation, geht das? Ja und zwar in Form eines Nationalmuseums. Dies ist ein Museum, in welchem sich bedeutende Kunst- und Kulturgüter befinden, die für die Nation von großer Wichtigkeit sind. Doch wann begann die Geschichte der Nationalmuseen, seit wann gibt es sie und wo finden wir heute welche?

Anfang des 19. Jahrhunderts entstand ein zunehmendes Interesse an vaterländischer Geschichte und Kultur, dieses Interesse kam auch aus dem einfachen Volk. Das Volk war durch die napoleonische Invarsion zerstört worden und durch diesen Frust kam die Bewegung des Nationalbewusstseins auf. Durch die gesellschaftliche Entwicklung und Veränderung, sollte solch ein Kulturgut für alle zugänglich gemacht werden. Trotz dem unzufriedenen Adel, der sich immer noch abheben wollte, kamen 1815 die ersten offiziellen Vorschläge für Nationalmuseen vom preußischen Kulturminister Johann Eichhorn. Das erste Nationalmuseum wurde jedoch viel später eröffnet.

Germanisches Nationalmuseum Nürnberg

Hans Freiherr von und zu Aufseß gründete das erste Nationalmuseum im deutschen Sprachraum und zwar das Gemranische Nationalmuseum in Nürnberg, dies geschieht im Jahr 1852. Er führte das ‚Aufseß’sche Konzept‘ ein, welches ein Gefühl der Gemeinsamkeit aller sozialen Klassen schaffen sollte, natürlich missfiel dies dem Adel, doch der Altertumsforscher ließ sich davon nicht abhalten.

Der Sammlungsbestand umfasste ca. 1,3 Millionen Objekte, davon waren 25.000 in der Dauerausstellung vorhanden. Dazu gehören Briefe, Siegel, Geschirr, etc. welches die Sammlungszahl in den Millionenbereich bringt. Dieser Sammlungsbestand ist bis heute unverändert. Vor allem die Spezialbibliothek mit über 650.000 Bänden zur europäischen Kunst- und Kulturgeschichte glänzt mit ihrer Größe. Insgesamt ist das Museum in 17 Teilbereiche aufgeteilt und bietet wechselnde Sonderausstellungen an. Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg gilt bis heute als größtes kulturhistorisches Museum im deutschen Sprachraum.

Goethe Nationalmuseum Weimar

Goethe ist Kulturgut deutschen Denkens, das ist unbestritten. Seine Persönlichkeit und sein Lebenswerk sind ein Beitrag zur deutschen Kultur und Geschichte und können seit 1885 von Bürger:innen besichtet werden. „Lebensfluten – Tatensturm“ ist eine Dauerausstellung im Goethehaus, hier können rund 15.000 persönliche und politische Korrespondenzen des Schriftstellers begutachtet werden. Besonders ist, dass kein extra Gebäude für das Museum erbaut wurde, sondern einfach der Wohnsitz des Romantikers hergenommen wurde, erst später, in den Jahren 1913 und 1935, mussten zwei Gebäude dazu gebaut werden, da Platzmangel herrschte. Nichts destotrotz ist alles originalgetreu und lässt einen realistischen Einblick in Goethes Leben und Forschen zu. In seiner Bibliothek ist nahezu die ganze Bandbreite des Sturm und Dranges zu finden, das umfasst ca. 7000 Bände der Epoche. Ebenfalls gibt es selbstgefundene Mineralien (z.B. Quarz, Jade, Achat, Amethyst, usw.), Münzsammlungen sowie 25.000 Kunstobjekte zu sehen. Seit 1996 gehört das Goethehaus zum Welterbe der UNESCO.

Weitere Nationalmuseen: Schiller Nationalmuseum in Marbach (1903), Bayrisches Nationalmuseum von Maximilian II. (1855)

Johann Wolfgang Goethe (1749-1832) | Foto: Archivsti/stock.adobe.com
Das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg | Foto: doganmestu/stock.adobe.com
myheimat-Team:

Maria Knaus aus Augsburg

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