Kritische Gedanken zum Terroranschlag in Paris

Gedanken zu Anstand, Meinungs- und Pressefreiheit

Nichts, aber auch nichts rechtfertigt den menschenverachtenden Terroranschlag, den die Welt am Mittwoch in Paris erlebt hatte. Ja, das bekannte Satire-Blatt “Charlie Hebdo“ hat auf seine Art provoziert, beleidigt und angegriffen und oft genug die Glaubensinhalte von Religionen verhöhnt. Das hat nicht nur Muslime verletzt. Gewiss der Anschlag traf eine Zeitungsredaktion und ist somit auch ein Angriff auf das Werteverständnis der westlichen Welt, auf die Meinungs- und Pressefreiheit.

Doch egal wie man zu Religionen steht, sei die Bemerkung gestattet, dass immerhin auch ein Werteverständnis der Religionen respektiert werden sollte, sofern es nicht gegen die Menschlichkeit und bestehende Gesetze verstößt, zumal wenn den Bürgern Religionsfreiheit attestiert wird. Zwar kann man diesen Umstand nicht heranziehen, um ein unentschuldbares Massaker zu erklären, genauso wenig wie man den Islam pauschal als gewalttätig, das Abendland verschlingend verdammen darf. Doch Religionen müssen hierzulande auch tolerieren, das man sich verbal wie bildlich kritisch mit ihnen auseinander setzt. Wie soll man also reagieren?

Falsch wäre sicherlich eine Selbstzensur und keine Karrikaturen mehr zu drucken, die Religionen aufs Korn nehmen. Dennoch: Redakteure und Karrikaturisten müssen nicht alles veröffentlichen und Auflage machen, nur weil es die Meinungs- und Pressefreiheit erlaubt. Provokation um der Provokation willen ist kein seriöser Journalismus. Das Recht der öffentlichen Verbreitung impliziert auch eine Verantwortung mit diesen Freiheiten angemessen umzugehen.

Bei aller Betroffenheit, wer provoziert und angreift, muss auch auf Gegenreaktionen gefasst sein. Dass die aktuelle derart feige und brutal ausfiel, bleibt für uns alle unfassbar.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Töpfer aus Marburg

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