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Waldtheater

  • Närrische Amsel - gezeichnet von Petra Elsner
  • hochgeladen von Petra Elsner

Haben Sie schon einmal eine Nacht im Wald verbracht? Abenteuerlich. Schon in der Dämmerung werden die Geräusche lauter. Das Raunen unter mächtigen Baumwipfeln. Der Schuss eines Jägers auf der Pirsch schickt Echowellen durchs Revier. Nebel geistert über dem Luch, und ein Käuzchen ruft. Aber wenn gegen Mitternacht der Sternenhimmel über unserer kleinen Waldwiese in voller Pracht erstrahlt, hat sich der Wind gelegt, und wir lauschen mit Riesenohren in die große, laute Stille. Hier ein Rascheln, dort ein Knacken. Ist es ein Fuchs, ein Reh, ein Marderhund, gar ein Wildschwein? Der Atem stockt, die Hand greift nach dem Strahler. Spot an: Nein, es ist nur wieder die ruhlose Amsel im Unterholz, oder eine Haselmaus hangelt in der Eiche.
Vier Amselpaare leben in diesem Jahr auf dem Waldhof und liefern uns tagtäglich ein regelrechtes Waldtheater. Ein Männchen gibt immer den Ulkigen, hockt wie ein Kaspar unweit auf dem Zaun im aufgeplusterten Schwarzrock und beobachtet mit schrägem Kopf das Treiben. Ein anderes jagt pfeilschnell durch das sonnenhutbegrenzte Terrassengeviert, als wollte es kurz mal schauen, was hier aufgetafelt steht. Während eine Amseldame beim Sonnenbade im Sand sich einfach mal Tod stellt und mir mit dieser Schau einen gewaltigen Mitleidsschrecken einjagt. „Unsere“ Amseln verhalten sich langsam wie zutrauliche Haustiere. Sie begrüßen uns am Morgen mit einem trillernden „Srieh“, warnen einander mit dem Ruf „Tack-tack-tack“, manchmal auch „Tix-tix-tix“, „Tink-tink-tink“. Wird ein fliegender Angreifer in der Luft entdeckt, beispielsweise ein Sperber oder Milan, kreischt dieser Vogel einen langen, schrillen „Sieh“-Ruf und benachrichtigt damit auch andere gefiederte Freunde.
Die Amsel ist Deutschlands häufigster Vogel. Noch vor 100 Jahren war sie ein scheuer Waldvogel, heute sind ihre melodiösen Gesänge fast in jedem Garten oder städtischem Hinterhof vernehmbar.
Übrigens, wenn ein Braunfederweibchen ihren Liebsten theatralisch anzetert, hört man die Gute ein genervtes „Djück“ mosern, aber stößt sie ein „Dack-gigigi“n aus, ja, dann ist sie wirklich sauer, und der schwarze Flattermann nimmt nun Übungsstunden im Charakterfach Balzen oder antwortet ungerührt mit stolzem Imponiergehabe: mit weit aufgerissenem Schnabel und hochgerecktem Schwanz – Waldtheater eben. Und nachts spielt er täuschend echt: märkisches Großwild

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