Wann sind die Pole endlich abgeschmolzen

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Sprunganlage in Luthe wartet auf das Wasser

„Das ist ein Ding, Karl, was sich die Luther da haben einfallen lassen.“ Hannes, Karls bester Freund ist ganz aufgeregt. „So was hat die Welt noch nicht gesehen. Haben die den Kopf nur für die Haare? Was die sich dabei gedacht haben? Die holen sich doch reihenweise blutige Köpfe. Na, ja, noch ist das teil ja Gott sei Dank hinter dem Zaun.“
„Wovon redest du überhaupt?“ Karl schaut seinen Freund groß an. „Kannst du mich vielleicht mal in deine Gedanken einführen? Bisher verstehe ich nur Bahnhof. Was hat sich nur ereignet, das dich so aus dem Häuschen bringt?“
„Die Sprunganlage, Karl, die Sprunganlage!“
„Wie, haben die die Sprunganlage im Freibad umgebaut oder gar abgerissen?“
„Viel schlimmer, Karl, viel schlimmer! Die haben ‘ne Sprunganlage direkt an der Hauptstraße gebaut, mitten im Ort. Mit Tschingderassa bum kam sogar die Feuerwehr zur Einweihung.“ Jetzt stell dir vor, da kommen die Jungs nachts mit vollem Kopf vom Schützenfest und wollen die Anlage ausprobieren. Der Erste macht ‘ne Bombe. Aber statt der Wasserfontaine holt er sich nur ein gebrochenes Steißbein. Der Nächste bricht sich beim Sprung die Beine und der Dritte, macht einen Köpfer und bricht sich das Genick. Da liegen sie nun und schreien um die Wette, außer der mit dem Genick. Warum müssen die bloß die Sprunganlage jetzt schon bauen, wo doch vielleicht erst in hundert Jahren die Nordsee bis nach Luthe reicht wenn das Eis an den Polen total abgeschmolzen ist. Mag ja sein dass sich dann da 'ne Sprunganlage an der Hauptstraße lohnt.“
„Hannes! –Hannes! – Komm runter. Auch die Luther sind ihrer Zeit nicht voraus. Die spinnen auch nicht! Das ist doch nur Werbung. Weil, wenn z.B. du dir einen eigenen Sprungturm an deinen Pool bauen willst, dann kannst du da gucken, wie so was wohl aussieht.“
„Aber wenn so etwas erst einmal da ist, wird es auch benutzt.“
„Hannes, mein Freund, komm runter. Trink dein Bier ehe es kalt wird. Dann nehmen wir einen doppelten Wodka auf den Schreck hin, und wenn das nicht reicht, noch einen. Dann, du wirst sehen, ist die Welt wieder in Ordnung.“
„Aber nicht, dass ich dann in besoffenen Kopf doch noch vom Sprungturm springe.“

Bürgerreporter:in:

Ullrich Rockahr aus Wunstorf

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