Halloween - Betrachtung eines Vaters

Halloween - Benji1987 | Foto: Benji1987  / Beniamino Baj / Flickr User
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  • hochgeladen von Michael Radtke

Oh Nein! Nicht noch noch ein Brauch, den wir von den Amerikanern übernommen haben... irgendwann muss doch mal gut sein.

So ähnlich denken doch viele, und ich muss zugeben, es gab eine Zeit, da war Halloween für mich nur ein guter Film.

Was hat sich geändert?

Nicht viel, sollte man meinen, doch der Blick in die glänzenden Kinderaugen, wenn man im Herbst anfängt Lichter und Kürbisse aufzustellen. Die Aufregung und der Stolz, mit dem sie ihre Kostüme für den großen Tag aussuchen. Die, zum Teil, liebevolle Fantasie, die Eltern aufkommen lassen, um ihre Kinder zu verkleiden.
Ich mag es, wenn sie in kleinen verkleideten Grüppchen von Haustür zu Haustür gehen und "Süßes oder Saures" rufen. All das hat mich umdenken lassen.
Wenn etwas Kindern soviel Spaß bereiten kann, kann es nicht nur falsch sein.

Natürlich steht dahinter ein kommerzieller Gedanke, natürlich wird daran verdient, dass will ich gar nicht schön reden.

Ja haben wir Deutsche denn nichts Vergleichbares zu bieten?
Doch schon, wir Niedersachsen kennen hier Matten Matten Mähren, ein Brauch ähnlich dem katholischen Martinssingen. Man geht mit einer Laterne (und einem sehr großen Beutel) von Tür zu Tür, singt und wird mit etwas Süßem belohnt. Dabei gilt die Regel, wer nichts schenkt, dem wird ein Streich gespielt (umgekehrt, wer nicht singt, bekommt auch nichts geschenkt).
Sieht da jemand eine Parallele?

Ich habe noch vor Augen, wie ich damals mit meinen Freunden nicht nur von Haustür zu Haustür gegangen bin. Nein, wir haben auch in den Lebensmittelläden, Kiosken oder Schreibwarenläden gesungen (das wird auch heute noch gemacht). Und ganz ehrlich, wer von den Kaufleuten mehr und gern gab, der wurde später auch des öfteren mit den Eltern besucht.
War das nicht auch schon ein kommerzieller Gedanke der Kaufleute? Könnte man nicht von einer Art Werbung reden? Natürlich war das so, aber wir Kinder haben es genossen.

Ich möchte hier keine Lanze für amerikanische Bräuche brechen, ich möchte nur anmerken, das der Spaß der Kinder im Vordergrund stehen sollte.
Es muss niemand etwas geben. Wer das nicht zu Matten Matten Mähren gemacht hat, wird das auch heute nicht zu Halloween tun.
Es müssen auch nicht immer die gekauften Kostüme sein, lasst euch auf eure Kinder ein, zeigt Fantasie und aus alten Laken oder Hemden werden Gespenster, aus einer Pappe kann eine Maske werden....

Also was hat sich für mich geändert?
Ich bin Vater eines Zweijährigen, der die flackernden Lichter im Herbst liebt, der Kürbisse lustig findet und der sich gern gruselt. Für ihn ist es ein Spaß.... und ich denke das sollte es auch sein.
Nicht mehr und nicht weniger.

Bürgerreporter:in:

Michael Radtke aus Wunstorf

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