Gestern war heute morgen - Günter Grünwald in Wertingen

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Günter Grünwald war einmal wieder zu Gast in Wertingen und dieses Mal konnte ich ihm endlich Brausestäbchen übergeben. Schon beim Interview 2006 wollte ich dem beliebten Kabarettisten die Staberl schenken, für die er laut seiner Homepage auch gerne mal einen Bäckerladen auseinander nimmt, konnte aber keine in unserem Städtchen finden. Jetzt klappte es beim zweiten Anlauf und das persönliche Treffen war erneut sehr angenehm.
Grünwald hat zwar diesen ganz besonderen, „derben“ Humor, gibt jedoch die Realität treffend wieder: „Jeder Blödsinn wird heute fotografiert. Unsere Jugend säuft wie die Bürstenbinder und fotografiert sich dabei gegenseitig. Wir waren da anders, wir haben die Fotos weggelassen!“ Ganz in der Tradition von Karl Valentin und Gerhard Polt bringt der Ingolstädter den oft absurden Alltag auf die Bühne.

Wertinger: Herr Grünwald, zwanzig Jahre auf der Bühne. Was war die Motivation?

Günter Grünwald: Ja, es war sogar schon Ende 1987, als ich einen ersten Auftritt gemacht habe, gute 21 Jahre ist das her. Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich es kann, da habe ich es eben probiert. Ich habe vorher schon Musik gemacht und daher war mir die Bühne nicht fremd.

Wertinger: Wer waren ihre Vorbilder?

Günter Grünwald: Von den deutschen Komikern relativ wenig, aber Karl Valentin hat es mir komplett angetan und Gerhard Polt. Dann war ich schon immer ein Fan der alten Amerikaner wie den Marx Brothers, W. C. Fields, John Belushi und ein paar Engländern. Ich habe alles von Monty Python zu Hause.
Wertinger: Sie machen aber kein politisches Kabarett?
Günter Grünwald: Es müssen ja nicht alle das selbe machen.

Wertinger: In ihrem Programm fällt auf, dass sie trotz derbem Humors niemanden persönlich verletzen.

Günter Grünwald: Das hoffe ich, ich habe nicht die Absicht jemanden zu verletzten. Ich bin Unterhalter. Ich bin nicht angetreten, um irgendwelche Verhältnisse zu verbessern, ich will die Leute zum Lachen bringen. Es soll ein Rundumschlag sein und ich will nicht nur auf einzelne Gruppen einhämmern. Es gibt überall Vollidioten.

Wertinger: Doch bei Themen wie dem Islam. Machen sie sich hier im Vorfeld Gedanken, wie weit man gehen kann?

Günter Grünwald: Es hat jeder seine eigene Hürde. Ich mache keine Islamschelte, sondern ich will ausdrücken, dass Religion absolut in Ordnung ist, solange man anderen nicht auf den Keks geht.

Wertinger: Sie treten eher in kleinen Orten und Lokalitäten auf, hat das einen Grund?

Günter Grünwald: Nein, wo man mich will, da fahre ich hin. Meine Grenze ist aber maximal 1200 bis 1400 Leute. Der Saal muss persönlich sein, bei mehr hat das nichts mehr mit Kabarett zu tun. Ich gestalte es so, dass ich mich beim Auftritt wohl fühle und noch den direkten Kontakt zum Publikum habe.

Bürgerreporter:in:

Marion Buk-Kluger, lic.rer.publ. aus Wertingen

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