Pflanzen des Jahres 2010

... sie blüht (kultiviert) in unserem Garten ...
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Ich habe es (fast) zu meinem Hobby gemacht, über Pflanzen zu berichten, die in laufenden Jahr eine besondere Beachtung finde. Das möchte ich auch in diesem Jahr tun:

Blume des Jahres 2010: Sibirische Schwertlilie

Die Loki Schmidt Stiftung hat die Iris sibirica in das Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt, da die Pflanze gerade bei uns in Europa stark gefährdet ist, da viele Streuwiesen, Teichufer und Moore trocken gelegt werden. Bei uns in Deutschland findet man die Schwertlilie häufig am Oberrhein und in Niedersachsen begegnet man der Blume vom Wendland bis zum Harz.

Schon die Griechen nannten sie nach der Regenbogen-Göttin Iris und kultiviert wird sie seit dem 16. Jahrhundert, so dass sehr viele Farbschattierungen in unseren Gärten stehen.
Die Gattung Iris selbst umfasst in Mitteleuropa 11 Arten.
In Deutschland wird sie nachweislich seit 1594 kultiviert.

Loki Schmidt hat schon vor fast 30 Jahren einmal gesagt, dass sie die Schwertlilie noch nie als Wildpflanze gesehen hat, sondern nur in den Gärten.

Die Malerei hat bereits in der Barockzeit die Schwertlilie entdeckt und in vielen Webereien und auf Porzellan findet man ihre Blüten.

Wer sie im Garten hat, sollte die Stauden alle 5 Jahre teilen, jedoch nicht düngen.

Heilpflanze des Jahres 2010: Gewürznelke

Über den Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum) – von der Jury des NHV Theophrastus gekürt – habe ich schon in einem anderen Beitrag berichtet.

Wir haben Gewürznelken in ihrem Heimatland Tansania gesehen, also wir auf der Insel Sansibar waren.
Einfach mal dem Link folgen …

Arzneipflanze des Jahres 2010: Efeu

Der fast überall wachsende Efeu wurde von den Wissenschaftlern der Universität Würzburg in diesem Jahr dazu gekürt.

Schon in der Antike kannten die Ärzte die Heilkraft des Efeus als Schmerzmittel und Salben bei Verbrennungen.
Heute verabreicht man ein Extrakt aus den Blättern bei chronischen Bronchialerkrankungen.

Aber Achtung: Die frischen Blätter und ihr Saft können bei Berührung allergische Reaktionen hervorrufen und die Beeren bei Kindern zu Vergiftungen führen.

Doch kaum eine andere Heilpflanze ist so stark mit der europäischen Kulturgeschichte verbunden wie der Efeu. Er ist Zeichen ewigen Lebens und Symbol für Liebe und Treue.
Die Ägypter weihten die Pflanze dem Osiris und die Griechen dem Dionysos.
Dichter bekamen zur Ehrung eine Krone aus Efeu und Brautpaare erhielten Zweige als Zeichen immerwährender Verbundenheit.
Im Christentum bekränzt man Sarkophage mit Efeu und in vielen alten Kirchen ist das Efeu in Stein gehauen.

Der botanische Name Hedera helix leitet sich wahrscheinlich vom griechischen Begriff hedra (Sitz) ab, weil die Pflanze „auf dem Baum sitzt“.

Auch in dieser Bildergeschichte “sitzt ein Efeu“ auf dem Baum …

Giftpflanze des Jahres 2010: Herbstzeitlose

Von dem Botanischen Sondergarten Wandsbeck wurde die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) zur diesjährigen Giftpflanze gewählt und das mit weitem Abstand vor anderen Pflanzen mit 36,9 %.

Ziel dieser Aktion ist es, dass sich die Menschen kritisch mit Giftpflanzen auseinandersetzen. Pflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen sollten nicht unbedingt in unsere Gärten, so die Jury.

Die Herbstzeitlose sehen wir einmal kurz in Frühjahr, wenn sie ihre Blätter und Fruchtkapseln ausbildet und dann wieder im Herbst mit den lila Blüten. Leicht sind die Blätter mit dem aromatischen Bärlauch zu verwechseln. Ihre Giftigkeit erlangt die Pflanze durch das Alkaloid Colchicin.

Die Pflanze stammt aus Westasien und dem Mittelmeerraum. Heute findet man sie verstärkt in England, der Iberischen Halbinsel und Russland.
Wir haben sie großflächig auf den Wiesen des Elsass während unseres Urlaubs im letzten Jahr gefunden; dort ist auch das Bild entstanden.

Die Herbstzeitlose mag feuchte und nährstoffreiche Wiesen in sonniger Lage. Sie mag es warm und windgeschützt.
Nicht nur für die Menschen ist die Herbstzeitlose giftig. Auch für viele Tierarten wie Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Kühe, sowie Hunde und Katzen, Kaninchen aber auch Vögel.

Neben der toxischen Wirkung wird das Colchicin aber auch in der Medizin und der Homöopathie angewandt, z.B. bei Gelenkschmerzen, Rheuma und Gicht.
Die Pflanzenzucht setzt Colchicin zur Vergrößerung der Zuchtpflanzen ein, z.B. bei Erdbeeren. Dies geschieht über die DNA im Zellkern.

Im Mittelalter setzte man Colchicin gegen die Pest ein; allerdings ohne großen sichtbaren Erfolg.

Staude des Jahres 2010: Katzenminze

Diese im Sommer blühende Pflanze leuchtet in vielen Blumenbeeten blauviolett. Da viele Katzen sie lieben, erhielt die Staude auch ihren Namen. Katzen lieben das Actinidin in der Pflanze, ein ähnlicher Geruch wie Baldrian.

Der Bund deutscher Staudengärtner hat die Katzenminze zur Staude des Jahres 2010 gewählt.

Orchidee des Jahres 2010: Frauenschuh

Die Arbeitskreise Heimische Orchideen Deutschlands küren die Orchidee des Jahres seit 1989. Ziel ist die Schutzwürdigkeit deutscher Orchideen und der Schutz ihrer Lebensräume.

Der Europäische Frauenschuh (Cypripedium claceolus L.) steht in den meisten Bundesländern schon auf der Roten Liste. Größere Bestände kommen nur noch in Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg, sowie Niedersachsen und Hessen vor. Das meist in lichten Nadelwäldern mit kalkreichen Lehm- und Tonböden. Erst nach sechs bis acht Jahren treibt ein Rhizom einen blühfähigen Spross hervorbringen und es bedarf weiter Jahre, bis sich stattliche Horste bilden.

Blütezeit ist Mai und Juni; die Pflanze kann bis zu 60 cm hoch werden. Bestäubt wird die Orchidee durch Insekten, die in den „Schuh“ gelangen.

Es ist die Verbuschung unserer Wälder, die zum Rückgang des Frauenschuhs beitragen und auch das illegale Ausgraben der Pflanzen. Warum reicht den Menschen nicht auch ein hübsches Foto. Leider kann ich keines diesem Beitrag beifügen. Aber vielleicht hat ja jemand, der diese Beitrag liest, ein hübsches Bild gemacht …

Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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