HARZ: DER UMZUG DER STABKIRCHE VOM ALBRECHTSHAUS NACH STIEGE

Stieger Stabkirche 22.10.2017
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Am Ende des 19. Jahrhunderts (19.06.1897) wurde im Selketal zwischen den beiden Harzorten Güntersberge und Stiege eine Lungenheilstätte mit dem Namen Albrechtshaus, mitten im Wald, eingeweiht. Knapp 8 Jahre später wurde, unmittelbar neben der Heilstätte, eine Kirche aus Holz errichtet und geweiht. In Deutschland ist es, neben der Stabkirche in Hahnenklee, die einzige Stabkirche die im nordischen Stil errichtete wurde. Nach der politischen Wende sollte aus der Lungenheilstätte eine REHA - Klinik werden. Leider vernichtete während der Bauphase ein Brand ein Großteil des Klinikum, sodass nur noch eine Ruine übrig blieb. Durch Vandalismus wurde die nun verwaiste Stabkirche laufend beschädigt. Selbst vor Brandanschlägen wurde nicht zurück geschreckt. Um eine weitere Zerstörung der einmaligen Kirche zu verhindern, bildete sich der Verein Stabkirche Stiege e.V. . Der Verein hatte sich das kühne Ziel gesetzt, die am alten Standort am Albrechtshaus stark gefährdete Kirche, nach den, etwa 4 km entfernten, Ort Stiege umzusetzen. Es dauerte Jahre bis man diesem Ziel näher kam. Bei Veranstaltungen, Führungen, Vorträgen usw. wurde jahrelang für dieses Projekt geworben um die erforderlichen finanziellen Mittel für eine Umsetzung der Kirche aufzubringen. Nachdem bereits im vorigem Jahr eine Fundamentplatte an dem neuen Standort erstellt wurde, konnte in diesem Jahr mit der Umsetzung begonnen werden. Die Umsetzung war aber zugleich mit einer denkmalgerechten Restaurierung der Holzkirche verbunden. Manche Bauteile mussten aufgrund ihres Zustandes ersetzt werden, d.h. sie mussten originalgetreu neu angefertigt werden. Die durch Vandalismus teilweise zerstörten Bleifenster konnten in dem einstigen Herstellerbetrieb, nach noch vorhandenen Unterlagen, wieder hergestellt werden. Es ist bewundernswert wie weit das Projekt unter diesen Bedingungen voran gekommen ist. Zum Tag des Offenen Denkmals am 12.09.2021 können sich die Besucher selbst ein Bild von diesem einzigartigen Projekt machen. Dem Verein gebührt ein großes Dankeschön für die Rettung dieses Kleinods. Aus meinem Archiv habe ich ein paar Bilder zusammen gestellt.

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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