Das Foto des Monats im DIZ/Stadtmuseum Stadtallendorf: Zur Erinnerung an Erich Zein

Spendenscheckübergabe im Rathaus Stadtallendorf. Von links: Vorsteher der Egerländer Gmoi Franz Schülle, Hauptkassierer der Ortsgruppe des Bundes der Heimatvertriebenen Karl Rössler jun., Erich Zein, Heinz Lang, Schriftführer der Ortsgruppe Rudolf Müller. | Foto: DIZ/Stadtmuseum Stadtallendorf
  • Spendenscheckübergabe im Rathaus Stadtallendorf. Von links: Vorsteher der Egerländer Gmoi Franz Schülle, Hauptkassierer der Ortsgruppe des Bundes der Heimatvertriebenen Karl Rössler jun., Erich Zein, Heinz Lang, Schriftführer der Ortsgruppe Rudolf Müller.
  • Foto: DIZ/Stadtmuseum Stadtallendorf
  • hochgeladen von Herbert Köller

Das „DIZ – Stadtmuseum“ in Stadtallendorf zeigt in loser Folge Fotografien aus seinem umfangreichen Archiv. Das Foto des Monats März 2019 führt uns in die Ende der sechziger oder Anfang der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts und soll eine Hommage an Erich Zein sein, eine der großen Persönlichkeiten unserer Stadt.

Die Entwicklung Allendorfs/Stadtallendorfs vom Bauerndorf zum Industriestandort wurde wesentlich von den Vertriebenen und Flüchtlingen, die nach dem Zweiten Weltkrieg hierher kamen, geprägt. 1954 stellten sie 50 Prozent der Ortsbevölkerung.

Diese Menschen standen vor der Aufgabe, nach der Vertreibung ihr Leben in einer fremden Umgebung neu aufzubauen mit den wenigen Dingen, die sie aus ihrer alten Heimat mitbringen konnten und der Hilfe, die ihnen die neue Heimat geben konnte. Zu den Männern, die in Allendorf im Bund der Vertriebenen tätig waren und mit viel Leidenschaft für die Eingliederung der Vertriebenen in die Gemeinde arbeiteten, gehörte der spätere Leiter des städtischen Kultur-, Sport- und Schulamtes Erich Zein. Am 06.10.1925 in Komotau im Sudetenland geboren, kam er nach der Kriegsgefangenschaft 1951 nach Allendorf. Von 1962 bis 1981 war er erster Vorsitzender des Ortsverbandes der Heimatvertriebenen. Er war einer der Gründer des Jugendverbandes DJO (Deutsche Jugend des Ostens, heute djo-Deutsche Jugend in Europa) in Allendorf . Gemeinsam mit der Gemeinde Allendorf führten er und seine Frau zahlreiche Jugendfreizeiten im Heiligenhof bei Bad Kissingen und auf der Burg Hohenberg an der Eger durch, in einer Zeit, in der Ferienreisen für die Meisten noch längst nicht normal waren.

Erich Zein war auch eine treibende Kraft hinter der „Woche der Heimat“, die sich zum „Heimat und Soldatenfest“ entwickelte und Alt-Allendorfer, Neubürger und Soldaten als „Neubürger auf Zeit“ in ihren jeweilgen kulturellen Traditionen vereinte. Sein soziales Engagement für die Integration der Heimatvertriebenen, in der Jugend- und Seniorenbetreuung und in der Kommunalpolitik wurde 1982 mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt.

Unser Foto zeigt uns ihn Ende der sechziger oder Anfang der siebziger Jahre bei der Übergabe eines Schecks an Bürgermeister Heinz Lang für die Anschaffung eines Rot-Kreuz-Fahrzeuges. Von links: Vorsteher der Egerländer Gmoi Franz Schülle, Hauptkassierer der Ortsgruppe des Bundes der Heimatvertriebenen Karl Rössler jun., Erich Zein, Heinz Lang, Schriftführer der Ortsgruppe Rudolf Müller.

Interessant ist an diesem Foto des Monats, dass wir Personen gemeinsam auf einem Bild sehen, die als Heimatvertriebene zu den herausragenden Persönlichkeiten beim  Aufbau Allendorfs zu Stadtallendorf und zur jungen Industriestadt im Grünen gehörten.

Erich Zein verstarb am 1. Februar 2019 im Alter von 93 Jahren.

Heinrich Wegener
c/o DIZ/Stadtmuseum Stadtallendorf
Aufbauplatz 4
35260 Stadtallendorf
Tel. 06428/4498932
Fax: 06428/707-424

www.diz-stadtallendorf.de

Bürgerreporter:in:

Herbert Köller aus Stadtallendorf

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