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Hatzbachtalwanderung „Auf den Spuren der Kaffeeschmuggler“ an Christi Himmelfahrt

  • Blühende Rapsfelder am Wanderweg.
  • hochgeladen von Eike Erdel

Am Donnerstag, den 5. Mai 2016, richten die Wanderfreunde Hatzbachtal die Internationale Hatzbachtalwanderung in Stadtallendorf-Hatzbach auf den Spuren der Kaffeeschmuggler aus. Die Themenwanderung erinnert an die jahrhundertelange Grenzlage des hessischen Dorfes Hatzbach an der Grenze zum Kurfürstentum Mainz.

Als Wandertag für die biologische Vielfalt im Rahmen einer Aktion des Bundesamtes für Naturschutz wird besonderen Wert auf die Qualität der Wanderstrecke gelegt. Im Vordergrund steht das Naturerlebnis. Die Wanderstrecken mit 6, 11 und 20 km Länge führen überwiegend durch Wald im südlichen Teil der Gilserberger Höhen an der Wasserscheide zwischen Rhein und Weser.

Die 11 und 20 km langen Wanderstrecken führen auf über 3 km Länge auf der historischen Grenze der früheren Landgrafschaft Hessen-Kassel zur Landgrafschaft Hessen-Marburg und dem Kurfürstentum Mainz entlang. Dabei wird auch ein altes Dreiländereck erwandert, an dem noch heute ein dreieckiger Erdhügel als seltene Grenzmarkierung aus dem 16. Jahrhundert erhalten ist. Am Wanderweg markieren zahlreiche Grenzsteine aus dem Jahre 1756 noch heute die frühere Grenze zwischen Hessen-Kassel und Kurmainz.

Hier an der früheren Grenze zum Kurfürstentum Mainz florierte nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-1763) besonders der Kaffeeschmuggel. Der Regierung in Kassel war die dauernd wachsende Einfuhrmenge des Luxusgetränks Kaffee, „durch das viel Geld unnötigerweise aus dem Lande geschleppt wird“, ein Dorn im Auge. Mit zahlreichen Verordnungen versuchte man den Kaffeekonsum zu unterbinden. Dem einfachen Volk wurde das Kaffeetrinken grundsätzlich verboten. Bei Verstößen drohte eine vierzehntägige Haftstrafe.

Außerdem wurde die Kaffeesteuer drastisch erhöht.
In der Landgrafschaft Hessen-Kassel waren auf ein Pfund Kaffee 25 Pfennig Abgaben zu leisten, während es im Kurfürstentum Mainz nur 16 Pfennig pro Zentner waren. Dementsprechend billig konnte der Kaffee auch in den nahen Kurmainzer Städten Amöneburg und Neustadt bezogen werden.
Diese günstigen Einkaufsmöglichkeiten waren trotz des Verbots zu verlockend.
So wurde überall an den Grenzen zum Kurfürstentum Mainz Kaffee geschmuggelt. Zur Unterbindung des Schmuggels kontrollierte die Landmiliz die Landesgrenze, konnte aber den Schmuggel auf abgelegenen Waldwegen nicht verhindern. Die Bewohner aus den Dörfern der Gegend kannten die entlegenen Schmuggelpfade und auch die Dienstpläne der Landmiliz, in der ja auch viele Dorfbewohner Dienst leisteten. So ist es kein Wunder, dass niemand beim Kaffeeschmuggeln erwischt wurde.

Die 11 und 20 km langen Wanderstrecken der 33. Internationalen Hatzbachtalwanderung führen entlang der alten Patrouillenwege der hessischen Landmiliz und über die alten Schmuggelpfade auf den Spuren der Kaffeeschmuggler. Hinweistafeln am Wanderweg geben Erläuterungen zur Entstehung der Grenze, zum Grenzschutz und zum Kaffeeschmuggel.

Die 6 km lange Wanderstrecke erreicht die alte Grenze zwischen Kurmainz und Hessen-Kassel nicht. Sie führt durch das idyllische Wildbachtal zur Schutzhütte am Nadelöhr, wo eine Pausenstelle eingerichtet wird, an der sich die Wanderer bei Speisen und Getränken stärken können. Von hier aus führen alle Wanderstrecken um den Wetzstein herum zurück nach Hatzbach. Die 20 km lange Wanderstrecke führt zusätzlich noch in das Josbacher Feld und um den Kohlberg herum.

Auf der Wanderstrecke werden insgesamt drei Pausenstellen eingerichtet, an denen der Wanderer Getränke und einen Imbiss erwerben kann. Am Zielpunkt im Bürgerhaus Hatzbach werden Speisen und Getränke zu günstigen Preisen angeboten. Die Internationale Hatzbachtalwanderung wird sowohl für das Internationale Volkssportabzeichen als auch für das Europa-Volkssportabzeichen gewertet.

Die Wanderstrecken sind perfekt markiert und gewährleisten ein entspanntes Wandern ohne Suchen. Jede Wanderstrecke ist in einer gesonderten Farbe ausgeschildert. Zur Wanderung der 6 km langen Wanderstrecke folgt man der gelben Beschilderung, die 11 km Wanderstrecke ist rot markiert und blaue Schilder führen über die 20 km lange Wanderstrecke.

Los geht es ab 07.00 Uhr beim Bürgerhaus Hatzbach. Bis 13.00 Uhr können die Wanderer bei der „Sagenhaften Hatzbachtalwanderung“ starten. Zielschluss ist um 17.00 Uhr. Um 13.00 Uhr tritt im Bürgerhaus Hatzbach ein Grenzschützer in der historischen Uniform der hessischen Landmiliz um 1770 auf. Weitere Informationen mit Karten der Wanderstrecken gibt es im Internet auf der Seite http://www.wanderfreundehatzbachtal.de.

  • Blühende Rapsfelder am Wanderweg.
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  • Grenzstein von 1756 am Wanderweg.
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  • Grenzstein von 1756 am Wanderweg.
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  • Grenzsteinfragment am Wanderweg.
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  • Verschiedenfarbige Wegweiser für jede Wanderstrecke: Die 6 km lange Wanderstrecke ist gelb, die 11 km lange Wanderstrecke ist rot und die 20 km lange Wanderstrecke ist blau markiert.
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  • Soldaten der Landmiliz von Garnisonsregiment vin Knoblauch um 1785. Ein Darsteller mit ener solchen Uniform tritt um 13.00 Uhr bei der Hatzbachtalwanderung auf.
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  • Grenzstein am Wanderweg von 1756 mit dem hessischen Löwen.
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  • Grenzstein von 1756 mit dem Mainzer rad.
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