Verkehrte Welt im Gesundheitswesen: Erbrachte zahnärztliche Leistungen, die nicht bezahlt werden und gewaltige Überschüsse der gesetzlichen Krankenkassen.

Für die zahnärztliche Versorgung von Patienten stellen die Krankenkassen nicht genügend Geld zur verfügung | Foto: Initiative proDente e.V. Köln
  • Für die zahnärztliche Versorgung von Patienten stellen die Krankenkassen nicht genügend Geld zur verfügung
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Trotz Milliardenüberschuss kommt es bei hessischen Zahnärzten erneut zu Budgetüberschreitungen.

Die Krankenkassen profitieren zurzeit von einem Milliardenüberschuss, der laut Schätzerkreis der Krankenkassen Ende des Jahres rund zwölf Milliarden Euro betragen wird. Das sind drei Milliarden mehr als bei der letzten Schätzung erwartet. Wird der Überschuss des Gesundheitsfonds hinzugenommen, verfügt das System der gesetzlichen Krankenversicherung über Finanzpolster von über 20 Milliarden Euro. Gründe sind die andauernd gute Beschäftigungslage und Gehaltserhöhungen, die sich in höheren Kassenbeiträgen niederschlagen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr sind sich einig, dass Krankenkassen „keine Sparkassen sind“. Angela Merkel denkt sogar über die Abschaffung der Praxisgebühr nach und Bahr fordert Rückzahlungen an die Versicherten.

Wie Stephan Allroggen, Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen (KZVH), heute mitteilte, werden auch in diesem Jahr zahnärztliche Leistungen, die durch die Bürgerinnen und Bürger in Anspruch genommen wurden, von einigen Krankenkassen nicht vollständig vergütet. Der Fehlbetrag wird bis zum Ende des Jahres in Hessen rund zehn Millionen Euro betragen.

"Es ist völlig inakzeptabel, dass Finanzmittel gehortet werden, die für die Versorgung der gesetzlich Krankenversicherten dringend benötigt werden. Hierfür kann auch kein sachlicher Grund bestehen, da die Finanzierungslücke weniger als ein halbes Promille der Krankenkassenüberschüsse beträgt."

Kontakt:
Pressestelle der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Hessen

Jessica Göllner
Tel. 069/6607-278
Jessica.Goellner@kzvh.de

Auch der Vorstand der KZVH im Kreis Marburg äußerte über diese Lage seinen Unmut. Der Kreisvorsitzende Zahnarzt Herbert Köller sagte dazu: „Es kann nicht sein, dass wir Zahnärzte nicht genügend Geld zur Verfügung haben, um unsere Patienten zu versorgen und die Krankenkassen trotz Überschüssen diese Gelder nicht für die Versorgung ihrer Mitglieder einsetzen!““

Bürgerreporter:in:

Herbert Köller aus Stadtallendorf

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