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Die mittelalterliche Burg zu Hatzbach

  • Modell der Hatzbacher Burg. Die meisten Burgen in unserer Region waren Turmburgen, die im Untergeschoß aus Stein, darüber als Fachwerkbau gebaut waren.
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In Hatzbach stand im Mittelalter am westlichen Ortsausgang Richtung Emsdorf und Wolferode südlich des Dorfes zum Hatzbach hin eine Burg. Reste der Burg sind leider nicht erhalten. An ihren früheren Standort erinnert aber noch der Flurname „Der Schloßgarten“. Die Bezeichnung Schloß hatte früher die gleiche Bedeutung wie Burg und diente als Bezeichnung einer Wehranlage. In der Literatur zu den hessischen Ritterburgen wird die Hatzbacher Burg nicht erwähnt. Es gibt auch sonst keine urkundlichen Belege über eine Burg in Hatzbach. In der mündlichen Überlieferung in Hatzbach wurde aber über die Jahrhunderte die frühere Existenz einer Burg in Erinnerung gehalten. Auch in der Hatzbacher Sage vom Ritter von Knoblauch und dem Jungfernborn werden die Burg und die dazugehörige Kapelle erwähnt.
Immerhin waren auch noch 1962 an der Stelle, an der die Burg stand, Reste eines Grabens zu sehen. Bei Ausschachtungen wurden Mauerreste festgestellt. Heute steht an dieser Stelle ein Schafstall, so dass alle Spuren verschwunden sind. Die Existenz der Hatzbacher Burg ist mittlerweile wissenschaftlich anerkannt. Erst kürzlich hat das Hessische Landesamt für geschichtliche Landeskunde die Hatzbacher Burg in seine Karten im Landesgeschichtlichen Informationssystem Hessen (LAGIS) aufgenommen.
Wann die Hatzbacher Burg erbaut wurde und bis wann sie bewohnt war, ist nicht bekannt. Es ist anzunehmen, dass die Errichtung mit der Gründung der Stadt Rauschenberg durch die Grafen von Ziegenhain 1266 zusammenhängt. Die Burg diente der Sicherung des Weges, der von Rauschenberg nach Ziegenhain führte. Von der Burg aus hatte man eine gute Sicht auf den Speckswinkler Weg, auf die Furt nach Erksdorf und auf die Straße von Hatzbach nach Rauschenberg, die früher anfangs über den Ledersberg führte und von da plötzlich auf die andere Seite des Tales übersetzte, auf die heutige Kammermühle zu und das Tal quer durchquerte. Dieser Straßenarm war zugleich der alte Weg nach Emsdorf und dem früheren Dorf Willersdorf. An der Wegstrecke zwischen Rauschenberg und Ziegenhain lagen außer der Burg Hatzbach noch die Burg Hundsbach zwischen Ernsthausen und Burgholz, die Burg Etzgerode zwischen Speckswinkel und Momberg und die Burg Momberg, die ebenfalls den Weg sicherten.
Man darf sich die frühere Hatzbacher Burg nicht allzu groß vorstellen. Auch die Burg Hundsbach und die Burg Etzgerode waren nur Turmburgen, also Burgen die nur aus einem wehrhaften Turm oder einem turmartigen Bau bestanden, und hatten nur eine geringe Größe. Die Türme waren dann durch Gräben und Wälle geschützt. Die meisten Turmburgen in unserer Region wurden im Untergeschoß aus Stein, darüber als Fachwerkbau gebaut. Von der Burg Hundsbach sind noch Wallreste sichtbar. Von der Burg Etzgerode war im 16. Jahrhundert noch ein rund neun Meter hoher viereckiger Turm mit Zinnen erhalten. Auch auf Karten aus dem Jahr 1730 ist der Turm noch eingezeichnet. Die Hatzbacher Burg war vermutlich ebenfalls eine Turmburg, die im Untergeschoß aus Stein, darüber als Fachwerkbau gebaut war. Der Turm war noch zusätzlich durch Wassergraben und Palisade gesichert. Das Steinfundament der Hatzbacher Burg wurde vermutlich beim Bau der Hatzbacher Kirche 1485 bis 1490 abgebrochen und dort verwendet.
Zur Illustrierung des Hatzbacher Sagenbüchleins, das zur „Sagenhaften Hatzbachtalwanderung“ am 29. Mai 2014 (Christi Himmelfahrt) erscheint, wurde jetzt ein Modell der Hatzbacher Burg im Maßstab 1:72 angefertigt. Dabei wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die heimischen Burgen berücksichtigt. Auch auf die Hatzbacher Sage vom Ritter von Knoblauch und dem Jungfernborn wird Bezug genommen, in der berichtet wird, dass neben der Burg im Schloßgarten eine Kapelle stand. Diese Kapelle steht als einfacher Fachwerkbau außerhalb des Burggrabens. Eine Glocke hängt in einem separaten Glockenturm. Die Burgmannen tragen das Wappen der Ritter von Knoblauch zu Hatzbach, drei aneinander hängende schwarze Rauten.
Das Hatzbacher Sagenbüchlein mit Bildern der Hatzbacher Burg kann während der „Sagenhaften Hatzbachtalwanderung“ am 29. Mai 2014 (Christ Himmelfahrt) in der Zeit von 7.00 bis 17.00 Uhr im Bürgerhaus Hatzbach gegen einen Unkostenbeitrag in Höhe von 2,50 Euro erworben werden.
Weitere Informationen zur Hatzbachtalwanderung und Karten von den Wanderstrecken gib es auf der Seite http://www.wanderfreundehatzbachtal.de.

  • Modell der Hatzbacher Burg. Die meisten Burgen in unserer Region waren Turmburgen, die im Untergeschoß aus Stein, darüber als Fachwerkbau gebaut waren.
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  • Die Hatzbacher Burg war zusätzlich mit einem Graben und einer Holzpalisade gesichert. Vor dem Turm ist ein kleiner Fachwerkbau mit Kreuz zu sehen: Die Burgkapelle.
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  • Die Hatzbacher Burg mit Burggraben. Links davon die Burgkapelle.
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  • Rückansicht der Burg.
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  • Die Burgkapelle mit einem freihstehenden hölzernen Glockenturm.
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  • Die Kapelle im Hatzbacher "Schloßgarten" wird in der Sage vom Ritter von Knoblauch und dem Jungfernborn erwähnt.
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  • Im Turm stehen Ritter, die im Auftrag des Grafen von Ziegenhain die Straße von Rauschenberg nach Ziegenhain überwachen.
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  • Die Burgmannen tragen das Wappen der Ritter von Knoblauch zu Hatzbach, drei aneinander hängende schwarze Rauten.
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  • Der hölzerne Aufgang zum Turm konnte bei Belagerungen abgerissen werden.
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2 Kommentare

Danke Eike,eine sehr ausführliche Beschreibung mit schönen Bildern !

Das ist auch meine Meinung.
VG.

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